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Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1)

Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1)

Titel: Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James S. A. Corey
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Rechenleistung als so ein tragbarer Apparat. Wahrscheinlich sind sie auch viel besser über andere Aktivitäten im Gürtel informiert.«
    »Wahrscheinlich«, räumte sie ein.
    Er konnte nicht erkennen, ob sie diesem Fred, an den Holden sie ausgeliefert hatte, nicht traute, oder ob sie eher das Gefühl brauchte, die Sache selbst in der Hand behalten zu können. Er überlegte, ob er ihr raten sollte, etwas Abstand zu gewinnen und die anderen arbeiten zu lassen, hatte aber nicht die moralische Autorität, mit so einem Vorschlag überhaupt Gehör zu finden.
    »Was ist?« Naomi lächelte unsicher.
    Miller blinzelte.
    »Sie haben gelacht«, sagte Naomi. »Ich glaube nicht, dass ich Sie schon einmal habe lachen sehen. Jedenfalls nicht, wenn etwas Witziges passiert ist.«
    »Ich dachte nur gerade an einen früheren Partner, der etwas darüber gesagt hat, wie es ist, wenn man von halb gelösten Fällen plötzlich abgezogen wird.«
    »Was meinte er denn?«
    »Es sei, als hätte man nur zur Hälfte fertiggeschissen.«
    »Der konnte sich aber gut ausdrücken.«
    »Für einen Erder war er ganz in Ordnung«, erklärte Miller. Dann fiel ihm etwas ein. »Oh, Mann, vielleicht habe ich eine Idee.«
    Er verabredete sich mit Havelock im verschlüsselten Speicherbereich eines Serverraums auf Ganymed. Wegen der langen Laufzeiten konnten sie sich nicht in Echtzeit austauschen. Es war eher so, als hinterließen sie Nachrichten, die der andere etwas später abholte, aber es funktionierte. Die Warterei machte Miller nervös. Er saß vor dem Terminal, dessen Anzeige sich alle drei Sekunden aktualisierte.
    »Möchten Sie sonst noch etwas?«, fragte die Frau. »Noch einen Bourbon?«
    »Das wäre schön.« Wieder einmal sah Miller nach, ob Havelock schon geantwortet hatte.
    Wie das Beobachtungsdeck blickte auch die Bar zur Nauvoo hinaus, wenngleich aus einem etwas anderen Winkel. Das große Schiff wirkte von hier aus gedrungener, an einer Stelle entstanden Flammenbögen, wo eine große Schicht Keramik auskühlte. Ein Haufen religiöser Eiferer wollte dieses riesige Schiff besteigen, diese kleine Welt, die sich selbst erhalten konnte, und in die Dunkelheit zwischen den Sternen davonfliegen. Mehrere Generationen würden auf dem Schiff leben und sterben, und wenn sie wider alle Wahrscheinlichkeit das große Glück hatten, am Ende der Reise einen Planeten zu finden, auf dem sie leben konnten, würden Menschen aus dem Schiff aussteigen, die niemals die Erde, den Mars oder den Gürtel gesehen hatten. Sie wären dann bereits Außerirdische. Und wenn nun das Protomolekül schon dort wäre und sie empfing?
    Würden sie alle sterben wie Julie?
    Da draußen gab es Leben, sie hatten jetzt den Beweis. Und der Beweis war in Form einer Waffe eingetroffen. Welche Schlüsse sollte er daraus ziehen? Mal abgesehen davon, dass man die Mormonen vielleicht vor dem warnen sollte, was sie ihren Urenkeln zumuteten.
    Er lachte in sich hinein, als ihm bewusst wurde, dass Holden genau dies gesagt hätte.
    Der Bourbon kam in dem Moment, als sein Handterminal zirpte. Es dauerte fast eine Minute, bis die mehrfach verschlüsselte Videodatei ausgepackt war. Allein das war schon ein gutes Zeichen.
    Schließlich grinste Havelock ihn aus dem Bildschirm an. Er sah besser aus als zuletzt auf Ceres, das Kinn war energisch vorgereckt. Die Haut war dunkler, aber Miller wusste nicht, ob es Kosmetik war, oder ob sein ehemaliger Partner ein Sonnenstudio aufgesucht hatte. Es spielte keine Rolle. Jedenfalls wirkte der Erder kernig und gesund.
    »Hallo, Kumpel«, sagte Havelock. »Es ist schön, mal wieder was von dir zu hören. Nach allem, was mit Shaddid und der AAP passiert ist, hatte ich schon Angst, wir stünden jetzt auf verschiedenen Seiten. Ich bin froh, dass du da herausgekommen bist, ehe alles den Bach runterging. Ja, ich bin noch bei Protogen, und ich muss dir sagen, diese Leute sind ein bisschen beängstigend. Ich meine, ich habe ja schon früher für Sicherheitsfirmen gearbeitet, und wenn jemand hart rangeht, habe ich keine Probleme damit. Aber diese Leute sind keine Cops, sondern Soldaten. Verstehst du, was ich meine? Offiziell ist mir nichts über eine Station im Gürtel bekannt, aber du weißt ja, wie das ist. Ich komme von der Erde, und es gibt eine Menge Leute, die mich wegen Ceres schief ansehen. Ich hätte für die Vakuumköpfe gearbeitet und so weiter. Aber wie es hier aussieht, ist es besser, man stellt sich mit den bösen Jungs gut. So eine Art Job ist das.«
    Er wirkte

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