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Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1)

Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1)

Titel: Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James S. A. Corey
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Bereich ein paar Dutzend Meter über der Thoth-Station. Die Molinari hatte ihn bemerkt und sie gewarnt, bevor sie sich von ihr gelöst hatten. Nachdem sie schon einmal Stealthschiffe gesehen hatten, zweifelte keiner auf der Rosinante daran, dass sie eines vor sich hatten.
    Es war schon schlimm genug, gegen die Station zu kämpfen, selbst wenn sie so nahe herankamen, dass die Station ihre größten Vorteile verlor. Holden war ganz und gar nicht davon erbaut, gleichzeitig auch noch den Torpedos einer Raketenfregatte ausweichen zu müssen. Alex hatte ihm versichert, dass die Fregatte fürchten musste, Thoth zu beschädigen, sobald sie nahe genug an die Station herankämen, und die Rosinante sei beweglicher und damit einem größeren und schwerer bewaffneten Schiff mehr als ebenbürtig. Die Stealthfregatten seien eine strategische und keine taktische Waffe, hatte er gesagt. Holden hatte auf die naheliegende Frage verzichtet: Warum haben sie dann eine hier?
    Holden blickte auf das Handgelenk und schnaubte, weil es auf dem Operationsdeck stockfinster war. Auch sein Raumanzug war heruntergefahren, er hatte kein Licht und konnte nicht einmal die Uhrzeit ablesen. Das einzige System, das noch lief, war die Luftversorgung, und die arbeitete rein mechanisch. Wenn damit etwas nicht in Ordnung war, würde er nicht einmal Warnlampen sehen, sondern einfach ersticken und sterben.
    Sein Blick irrte im dunklen Raum umher. »Nun macht schon, wie lange noch?«
    Wie um ihm zu antworten, flammten die Lichter auf. Im Helm ertönte statisches Rauschen, dann meldete sich Alex: »Interner Com läuft.«
    Holden legte einige Schalter um und fuhr die übrigen Systeme hoch.
    »Reaktor«, sagte er.
    »Zwei Minuten«, meldete Amos aus dem Maschinenraum.
    »Hauptcomputer.«
    »Neustart in dreißig Sekunden.« Naomi grinste und winkte ihm quer durch die Operationszentrale zu. Das Licht war inzwischen so hell, dass sie einander sehen konnten.
    »Waffen?«
    Alex lachte, es klang tatsächlich fröhlich.
    »Die Waffen fahren hoch«, sagte er. »Sobald Naomi mir den Zielcomputer zurückgibt, können wir durchladen und Spaß haben.«
    Er war froh, nach dem stillen, dunklen Anflug wieder die Stimmen der anderen zu hören. Als er Naomi ihrer Arbeit nachgehen sah, wich eine Furcht von ihm, die er bisher noch gar nicht richtig wahrgenommen hatte.
    »Zielerfassung müsste wieder da sein«, meldete Naomi.
    »Alles klar«, erwiderte Alex. »Optische Erfassung läuft, Radar läuft, Lidar läuft … verdammt, Naomi, hast du das gesehen?«
    »Ich sehe es«, antwortete sie. »Kapitän, Energieausbruch auf dem Stealthschiff. Sie aktivieren die Systeme.«
    »Damit war zu rechnen«, entgegnete Holden. »Kümmert euch um eure Aufgaben.«
    »Eine Minute«, sagte Amos.
    Holden wandte sich seiner Konsole zu und rief das taktische Display auf. Die Thoth-Station rotierte langsam, während der geringfügig wärmere Fleck darüber heiß genug wurde, um den Umriss eines Raumschiffs auf die Anzeige zu zeichnen.
    »Alex, das sieht aber nicht so aus wie die Fregatten, die wir kennen«, sagte Holden. »Kann die Rosinante etwas damit anfangen?«
    »Noch nicht, Käpt’n, aber sie versucht es weiter.«
    »Dreißig Sekunden«, meldete Amos.
    »Lidarabtastung von der Station«, rief Naomi. »Ich sende Störsignale.«
    Holden konnte beobachten, wie Naomi versuchte, die Wellenlänge zu treffen, auf der die Station sie abtastete, und eigene Signale zurückschickte, um das Radarbild zu verzerren.
    »Fünfzehn Sekunden«, sagte Amos.
    »Schnallt euch an, Leute. Jetzt kommt der Saft«, warnte Alex.
    Noch bevor der Pilot ganz ausgesprochen hatte, spürte Holden ein Dutzend Nadelstiche, als ihn seine Liege mit Medikamenten vollpumpte, damit er das bevorstehende Bremsmanöver überlebte. Seine Haut spannte und wurde heiß, die Hoden krochen ihm in den Bauch hinauf. Es schien, als spräche Alex in Zeitlupe.
    »Fünf … vier … drei … zwei …«
    Zu der Eins kam er nicht mehr. Auf einmal drückten tausend Kilo auf Holdens Brust, und die Rosinante gab Geräusche wie ein lachender Riese von sich, als sie mit zehn G bremste. Holden glaubte sogar zu spüren, wie die Lungen innen über den Brustkorb kratzten, während der ganze Oberkörper zu kollabieren drohte. Doch die Gelfüllung des Sessels umfing ihn mit einer weichen Umarmung, und die Medikamente sorgten dafür, dass sein Herz weiterschlug und das Gehirn weiterarbeitete. Er verlor nicht das Bewusstsein. Falls das Manöver unter hoher

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