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Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1)

Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1)

Titel: Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James S. A. Corey
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erklärte Holden.
    Acht Tage später kam die Nachricht. Das Frachtschiff Guy Molinari war voller AAP-Soldaten eingetroffen. Havelocks Koordinaten waren überprüft, und dort draußen befand sich tatsächlich etwas, das einen Richtstrahl von Eros auffing. Wenn Miller daran teilnehmen wollte, war nun der Augenblick gekommen.
    Vermutlich zum letzten Mal saß er in seinem Quartier auf der Rosinante . Ein wenig wehmütig, was ihn zugleich überraschte und bekümmerte, stellte er fest, dass er das Schiff vermissen würde. Holden war trotz seiner Fehler und Millers Klagen ein anständiger Kerl. Bis über beide Ohren hineingeraten und sich der Tatsachen nur halb bewusst – Miller fiel mehr als ein Mensch ein, auf den diese Beschreibung zutraf. Er würde auch Alex’ seltsamen, gekünstelten Tonfall und Amos’ gelegentliche Obszönitäten vermissen. Er würde sich noch lange fragen, ob es zwischen Naomi und dem Kapitän doch noch funken würde.
    Der Abschied erinnerte ihn an Dinge, die ihm eigentlich längst bekannt waren. Er wusste nicht, was als Nächstes kommen würde, er hatte nicht mehr viel Geld. Von der Thoth-Station aus konnte er zurückkehren, aber auf welchem Weg er danach wohin gelangen würde, war völlig offen. Vielleicht konnte er auf einem anderen Schiff anheuern. Vielleicht musste er einen Kontrakt annehmen und etwas Geld sparen, um die medizinische Versorgung zu finanzieren.
    Er überprüfte das Pistolenmagazin und packte die Reservekleidung in die kleine, verkratzte Tasche, die er von Ceres mitgebracht hatte. Immer noch passte alles, was er besaß, mühelos hinein.
    Er schaltete das Licht aus und ging den kurzen Korridor zum Aufzug hinunter. Holden war in der Messe, offensichtlich war er nervös. Die Furcht vor der bevorstehenden Schlacht zeichnete sich in den Augenwinkeln des Mannes ab.
    »Tja«, sagte Miller, »das war’s dann wohl.«
    »Ja«, sagte Holden.
    »Es war ein Höllenritt«, meinte Miller. »Ich kann nicht sagen, dass es immer angenehm war, aber …«
    »Ja.«
    »Sagen Sie den anderen von mir Lebewohl«, fügte Miller hinzu.
    »Mach ich«, versprach Holden. Und dann, als Miller schon an ihm vorbei war und zum Aufzug wollte, sagte er: »Angenommen, wir überleben das alles, wo treffen wir uns dann?«
    Miller drehte sich um.
    »Das verstehe ich nicht.«
    »Ja, ich weiß. Hören Sie, ich traue Fred, sonst wäre ich nicht hergekommen. Ich glaube, er ist ein Ehrenmann und wird das Richtige tun. Das heißt nicht, dass ich der ganzen AAP traue. Wenn wir die Sache erledigt haben, will ich die ganze Crew zusammenrufen. Nur für den Fall, dass wir eilig fliehen müssen.«
    Unter Millers Brustbein tat auf einmal etwas weh. Kein stechender Schmerz, sondern ein unvermutetes Ziehen. Die Kehle wurde ihm eng. Er räusperte sich.
    »Ich melde mich, sobald wir den Laden gesichert haben«, erklärte Miller.
    »In Ordnung, aber lassen Sie sich nicht zu viel Zeit. Wenn auf der Thoth-Station noch ein Freudenhaus steht, brauche ich Ihre Hilfe, um Amos herauszuholen.«
    Miller öffnete den Mund, schloss ihn wieder und setzte noch einmal an.
    »In Ordnung, Kapitän«, antwortete er mit gezwungener Unbekümmertheit.
    »Passen Sie auf sich auf«, ermahnte Holden ihn.
    Miller trat nach draußen und blieb im Verbindungstunnel zwischen Schiff und Station noch einmal stehen, bis er sicher war, dass die Tränen versiegt waren, dann ging er zum Frachtschiff, um an dem Angriff teilzunehmen.

39 Holden
    Die Rosinante raste wie ein Stück tote Materie durch den Weltraum und rotierte um drei Achsen gleichzeitig. Da der Reaktor abgeschaltet und die Luft abgelassen war, strahlte sie weder Wärme noch elektromagnetische Impulse ab. Hätte sich das Schiff nicht schneller als eine Gewehrkugel in die Richtung der Thoth-Station bewegt, es wäre nicht von irgendeinem Felsen im Gürtel zu unterscheiden gewesen. Fast eine halbe Million Kilometer dahinter verkündete die Guy Molinari laut kreischend jedem, der zuhören wollte, dass die Rosinante kein Angreifer sei, und setzte zu einem langen Bremsschub an.
    Da der Funk ausgeschaltet war, konnte Holden nicht hören, was sie sendeten, doch er hatte geholfen, die Warnung zu verfassen: Vorsicht! Explosion auf dem Frachtschiff Guy Molinari hat großen Frachtcontainer herausgebrochen. Warnung an alle Schiffe in der Flugbahn: Der Container fliegt mit hoher Geschwindigkeit und ist nicht steuerbar. Vorsicht!
    Sie hatten diskutiert, ob sie überhaupt einen Notruf absetzen sollten. Da Thoth eine

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