Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1)

Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1)

Titel: Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James S. A. Corey
Vom Netzwerk:
verkehrten dort viele Cops. Überwiegend Leute von der Star Helix Security, aber auch einige Angehörige der kleineren Sicherheitsfirmen – Protogen, Pinkwater, Al Abbiq. Miller war recht sicher, dass er soeben einen Zusammenbruch seines Partners verhindert hatte, doch wenn er sich irrte, war es besser, wenn es in der Familie blieb.
    Das Lokal war im Stil des Gürtels eingerichtet – alte Klapptische von Raumschiffen und Stühle waren an den Wänden und der Decke befestigt, als sei gerade die Schwerkraft ausgefallen. Sansiverien und Efeututen – die ersten Vorreiter der Luftaufbereitung – schmückten die Wände und frei stehende Säulen. Die Musik war so leise, dass man sich unterhalten konnte, und laut genug, damit niemand private Unterhaltungen belauschen konnte. Javier Liu, der erste Besitzer, war als Bauingenieur von Tycho herübergekommen, um Ceres in Rotation zu versetzen. Es hatte ihm auf dem Asteroiden gefallen, und er war geblieben. Inzwischen führten seine Enkelkinder den Laden. Javier der Dritte stand hinter der Theke und plauderte mit dem halben Sitten- und Erpressungsdezernat. Miller führte seinen Partner zu einem Tisch im Hintergrund und nickte im Vorübergehen den Männern und Frauen zu, die er kannte. Im Blue Frog war er vorsichtig und höflich aufgetreten, hier gab er sich hart und maskulin. Beides war nur eine Pose.
    »Nun«, sagte Havelock, als Kate – bereits die vierte Generation – ihnen die Gläser aus dem Blue Frog abgenommen hatte, »was ist das eigentlich für eine supergeheime Ermittlung, auf die Shaddid dich angesetzt hat? Oder darf das der dumme Kerl von der Erde nicht wissen?«
    »Liegt dir das schwer im Magen?«, fragte Miller. »Es ist nichts weiter. Ein paar Anteilseigner vermissen ihre Tochter, und ich soll sie aufspüren und nach Hause verfrachten. Ein Scheißfall.«
    »Klingt mehr nach deren Gebiet.« Havelock nickte in die Richtung der Kollegen von der Sitte.
    »Das Kind ist erwachsen«, erklärte Miller, »also wird es eine Entführung.«
    »Und darauf lässt du dich ein?«
    Miller lehnte sich zurück, die Efeutute über ihm wackelte. Havelock wartete, und Miller hatte das unbehagliche Gefühl, dass ihr Verhältnis einen Knacks bekommen hatte.
    »Das ist meine Aufgabe«, erklärte Miller.
    »Ja, aber wir reden doch über einen erwachsenen Menschen, oder? Wenn sie zu Hause sein will, kann sie allein hinfahren. Aber ihre Eltern schalten einen Sicherheitsdienst ein, um sie nach Hause zu schaffen, ob sie das nun will oder nicht. Das hat mit Polizeiarbeit nichts mehr zu tun. Nicht einmal mit der Sicherheit der Station. So tragen gestörte Familien ihre Machtspiele aus.«
    Miller erinnerte sich an das schmale Mädchen neben der Rennpinasse. An ihr strahlendes Lächeln.
    »Ich sagte dir doch, dass es ein Scheißfall ist«, erwiderte Miller.
    Kate Liu kehrte mit einem einheimischen Bier und einem Glas Whisky auf dem Tablett zurück. Miller war dankbar für die Ablenkung. Das Bier war für ihn bestimmt. Es war leicht und aromatisch und ein wenig bitter. Eine Ökologie, die auf Hefegärung beruht, produziert hervorragendes Bier.
    Havelocks Finger spielten über das Whiskyglas. Miller nahm es als Zeichen, dass sein Partner die Sauftour beenden wollte. Wenn die anderen Jungs aus dem Büro in der Nähe waren, ließ die Lust, einfach auszurasten, schlagartig nach.
    »He, Miller! Havelock!«, sagte jemand. Es war Yevgeny Cobb vom Morddezernat. Miller winkte ihn herüber, und das darauffolgende Gespräch drehte sich darum, wie gekonnt die Mordkommission einen besonders hässlichen Fall aufgeklärt hatte. Sie hatten geschlagene drei Monate gebraucht, um herauszufinden, woher das Gift gekommen war. Am Ende hatte die Frau des Opfers die volle Versicherungssumme bekommen, und eine illegale Hure war nach Eros zurückgeschickt worden.
    Als der Abend zu Ende ging, lachte Havelock und scherzte unbefangen mit den anderen. Wenn jemand gelegentlich die Augen zusammenkniff oder einen Seitenhieb losließ, nahm er es gelassen hin.
    Miller war gerade zur Bar unterwegs, um eine weitere Runde zu bestellen, als sein Terminal zirpte. Nach und nach schlugen mindestens fünfzig weitere Geräte in der Bar an. Miller hatte einen Knoten im Bauch, während er genau wie alle anderen Sicherheitsleute das Terminal hervorzog.
    Captain Shaddids Gesicht erschien auf dem kleinen Bildschirm. Ihre Augen waren verschlafen und voller Wut. Sie war der Inbegriff einer mächtigen Frau, die man für Nichtigkeiten aus dem

Weitere Kostenlose Bücher