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Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1)

Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1)

Titel: Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James S. A. Corey
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Schlaf gerissen hat.
    »Meine Damen und Herren«, verkündete sie, »was Sie auch tun, lassen Sie alles stehen und liegen und begeben Sie sich zu Ihren Wachen, um Einsatzbefehle zu empfangen. Wir haben ein Problem. Vor zehn Minuten kam eine unverschlüsselte signierte Nachricht in etwa aus Richtung Saturn herein. Wir haben noch keine Bestätigung, doch die Signatur entspricht den hinterlegten Beglaubigungen. Ich habe die Nachricht als vertraulich klassifiziert, aber wir müssen davon ausgehen, dass irgendein Idiot sie ins Netzwerk weiterleitet, und fünf Minuten später dürfte das Chaos ausbrechen. Wenn Sie in Hörweite eines Zivilisten sind, sollten Sie abschalten. Alle anderen erfahren jetzt, worum es geht.«
    Shaddid trat zur Seite und rief die Botschaft aus dem Speicher ab. Der Bildschirm wurde schwarz, gleich darauf erschienen das Gesicht und die Schultern eines Mannes. Er trug einen orangefarbenen Raumanzug und hatte den Helm abgelegt. Ein Erder, etwa Anfang dreißig. Helle Haut, blaue Augen, dunkles, kurz geschnittenes Haar. Noch bevor der Mann den Mund öffnete, erkannte Miller in den Augen und an der Art und Weise, wie er den Kopf nach vorne beugte, seinen Schrecken und seinen Zorn.
    »Mein Name ist James Holden«, sagte der Mann.

5 Holden
    Nach zehn Minuten bei zwei G tat Holden der Kopf weh, doch McDowell hatte sie überstürzt zurückgerufen. Die Canterbury fuhr die mächtigen Triebwerke hoch. Holden wollte sie nicht verpassen.
    »Jim? Wir haben hier draußen ein Problem.«
    »Berichten Sie.«
    »Becca hat etwas gefunden, und es ist so verrückt, dass mir die Eier gefrieren. Wir sollten sehen, dass wir hier wegkommen.«
    »Alex, wie lange brauchen wir noch?«, fragte Holden zum dritten Mal in zehn Minuten.
    »Noch mehr als eine Stunde. Sollen wir den Saft nehmen?«
    Den Saft nehmen hieß in der Pilotensprache, mit so hohem Schub zu fliegen, dass ein Mensch ohne Medikamente das Bewusstsein verlor. Der Saft war ein Cocktail von Mitteln, die der Sitz dem Piloten injizierte, damit er wach und aufmerksam blieb und hoffentlich keinen Schlaganfall bekam, wenn sein Körper fünfhundert Kilo wog. Holden hatte in der Raummarine schon mehrmals den Saft eingesetzt. Auch die Phase nach der Einnahme war immer unangenehm gewesen.
    »Nur wenn es unbedingt sein muss«, entschied er.
    »Was meinen Sie mit verrückt?«
    »Becca, stellen Sie durch. Jim, wir zeigen Ihnen, was wir empfangen.«
    Holden schluckte ein Schmerzmittel aus dem Vorrat seines Helms und ließ zum fünften Mal ablaufen, was Beccas Sensoren aufgespürt hatten. Der Klecks im Weltraum war etwa zweihunderttausend Kilometer von der Canterbury entfernt. Der Scan zeigte eine Fluktuation, weil der trügerische grauschwarze Farbfleck an den Rändern wärmer wurde. Es war ein geringfügiger Temperaturanstieg, weniger als zwei Grad. Holden staunte, dass Becca es überhaupt registriert hatte. Er nahm sich vor, ihr ein hervorragendes Zeugnis zu schreiben, wenn sie sich um eine Beförderung bewarb.
    »Woher ist das Ding gekommen?«, fragte Holden.
    »Keine Ahnung. Es ist nur ein Fleck, der geringfügig wärmer ist als der Hintergrund«, erklärte Becca. »Ich würde sagen, es ist eine Gaswolke, weil wir kein Radarecho hereinbekommen, aber hier draußen gibt es keine Gaswolken. Es gibt keine vernünftige Erklärung dafür.«
    »Jim, ist es denkbar, dass die Scopuli das Schiff vernichtet hat, das sie angegriffen hat? Vielleicht rührt die Dampfwolke von einer Explosion her?«, fragte McDowell.
    »Ich glaube nicht, Sir. Die Scopuli ist völlig unbewaffnet. Das Leck in der Seite stammt von Sprengladungen, nicht von Torpedos. Sie haben sich demnach nicht einmal gewehrt. Es könnte die Stelle sein, wo die Scopuli die Atmosphäre verloren hat, aber …«
    »Oder auch nicht. Kommen Sie nach Hause, Jim. Sofort.«
    »Naomi, was wird langsam wärmer, gibt aber kein Radar- oder Lidarecho, wenn man es scannt? Sie dürfen auch wilde Vermutungen äußern«, sagte Holden.
    »Hm …« Naomi dachte nach und ließ sich mit der Antwort Zeit. »Alles, was die Energie der Sensorenabtastung absorbiert, erzeugt natürlich keinen Reflex, könnte aber warm werden, wenn es die aufgenommene Energie abstrahlt.«
    Der Infrarotmonitor neben Holdens Stuhl flammte auf wie die Morgensonne. Alex fluchte laut über den Rundrufkanal.
    »Seht ihr das?«, fragte er.
    Holden achtete nicht darauf, sondern öffnete einen Kanal zu McDowell.
    »Kapitän, wir messen einen massiven Infrarotausbruch«, meldete

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