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Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1)

Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1)

Titel: Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James S. A. Corey
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der Pilot Sorgen, sie könnten alle das Bewusstsein verlieren. Wie schnell wollte das Ding noch fliegen? Selbst mit dem Saft konnten sie Beschleunigungen von mehr als sieben oder acht G nicht längere Zeit ertragen, ohne mit bleibenden Schäden rechnen zu müssen. Wenn Eros so weitermachte, würde er davonziehen.
    »Sie können sie aus der Ferne zünden«, sagte Fred. »Miller hat die Codes. Lassen Sie das Team berechnen, wo Sie sprengen müssen, um eine maximale Wirkung zu erzielen.«
    »Roger«, erwiderte Holden. »Ich rufe Miller.«
    »Ich kümmere mich um die Inneren«, sagte Fred. Das Wort aus der Sprache der Gürtler kam ihm mühelos über die Lippen. »Mal sehen, ob ich etwas erreiche.«
    Holden trennte die Verbindung und verband sich mit Millers Schiff.
    »Hallo«, antwortete der diensthabende Funker.
    »Hier ist Holden von der Rosinante . Geben Sie mir umgehend Miller.«
    »Äh«, machte die Stimme. »Moment.«
    Es klickte, dann war statisches Rauschen zu hören, und dann meldete sich Miller. Seine Stimme hatte ein Echo. Er trug also noch den Helm.
    »Miller, hier ist Holden. Wir müssen über das reden, was gerade passiert ist.«
    »Eros hat sich bewegt.«
    Millers Stimme klang seltsam und distanziert, als folgte er dem Gespräch nur mit halbem Ohr. Holden unterdrückte den Anflug von Gereiztheit. Er brauchte Miller jetzt, ob er wollte oder nicht.
    »Hören Sie«, sagte er, »ich habe mit Fred gesprochen. Wir sollen uns mit euch vom Bombenteam koordinieren. Sie haben die Codes für die Fernzündung. Wenn wir alle Sprengkörper auf einer Seite zünden, können wir vielleicht den Kurs verändern. Rufen Sie Ihre Techniker zusammen, damit wir es ausarbeiten können.«
    »Ja, das ist wohl eine gute Idee. Ich schicke die Codes«, antwortete Miller. Nun klang seine Stimme nicht mehr distanziert, sondern nach verhaltener Belustigung. Wie ein Mann, der gleich zur Pointe eines wirklich guten Witzes gelangen wird. »Aber was die Techniker angeht, kann ich leider nicht helfen.«
    »Verdammt, Miller, haben Sie die inzwischen auch schon vor den Kopf gestoßen?«
    Jetzt lachte Miller aus vollem Hals. Es klang locker und entspannt wie bei jemandem, der nicht unter starkem Schub litt. Falls es dabei eine Pointe gab, so hatte Holden sie verpasst.
    »Ja«, sagte Miller. »Wahrscheinlich. Aber das ist nicht der Grund dafür, dass ich nicht mit ihnen zusammenarbeiten werde. Ich bin gar nicht bei ihnen auf dem Schiff.«
    »Was?«
    »Ich bin noch auf Eros.«

50 Miller
    »Was meinen Sie damit, dass Sie noch auf Eros sind?«, fragte Holden.
    »Genau das, was ich gesagt habe«, antwortete Miller und überspielte das wachsende Schamgefühl mit einem beiläufigen Tonfall. »Ich hänge kopfüber am dritten Dock, wo wir ein Schiff verankert haben, und komme mir vor wie eine Fledermaus.«
    »Aber …«
    »Das ist echt komisch. Ich habe es überhaupt nicht bemerkt, als sich das Ding bewegt hat. Man sollte doch meinen, bei so einem Schub wäre ich weggeschleudert oder plattgequetscht worden, aber ich habe nichts gespürt.«
    »Warten Sie. Wir holen Sie ab.«
    »Holden«, entgegnete Miller, »vergessen Sie das einfach, ja?«
    Das Schweigen dauerte länger als zehn Sekunden, und beide dachten das Gleiche. Es ist gefährlich, mit der Rosinante Eros anzufliegen, und außerdem bin ich hergekommen, um zu sterben. Also machen Sie es mir nicht noch schwerer, als es sowieso schon ist.
    »Ja, ich wollte nur …«, sagte Holden. Und dann: »Na gut, lassen Sie mich … lassen Sie mich die Sache mit den Technikern koordinieren. Ich … Himmel, ich sage Ihnen Bescheid, wenn sich etwas ergibt.«
    »Noch etwas«, fuhr Miller fort. »Wollen Sie dieses Mistding wirklich vom Kurs abbringen? Vergessen Sie nicht, dass es kein Felsen mehr ist. Es ist jetzt ein Raumschiff.«
    »Richtig«, bestätigte Holden, und dann: »In Ordnung.«
    Mit einem Klicken brach die Verbindung ab. Miller überprüfte den Sauerstoffvorrat. Drei Stunden Reserve im Anzug, doch er konnte vorher zu seinem kleinen Schiff zurückkehren und den Tank auffüllen. Also bewegte Eros sich. Er spürte immer noch nichts, doch wenn er die gekrümmte Oberfläche des Asteroiden betrachtete, konnte er die Mikro-Asteroiden sehen, die alle aus der gleichen Richtung kamen und davon abprallten. Wenn die Station weiter beschleunigte, würden sie noch häufiger und stärker einschlagen. Dann musste er im Schiff bleiben.
    Er schaltete das Handterminal wieder auf den Eros-Feed um. Die Station unter ihm

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