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Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1)

Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1)

Titel: Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James S. A. Corey
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hatte, legte er eine Pause von einer halben Stunde ein.
    Die Einschläge kamen jetzt häufiger, was er als Beleg dafür wertete, dass Eros weiter beschleunigte. Jedes Geschoss flog so schnell wie eine Gewehrkugel und konnte mühelos ihn oder das Schiff durchbohren, wenn er Pech hatte und der Winkel ungünstig war. Andererseits war die Wahrscheinlichkeit, dass einer dieser Felsbrocken tatsächlich einen tödlichen Treffer landete und die winzige Gestalt tötete, die wie eine Ameise auf der Oberfläche herumkroch, verschwindend gering. Sobald Eros aus dem Gürtel heraus war, würde der Beschuss sowieso aufhören. Flog Eros überhaupt hinaus? Ihm wurde bewusst, dass er keine Ahnung hatte, wohin die Reise ging. Bisher hatte er angenommen, die Erde sei das Ziel. Holden wusste inzwischen vermutlich Genaueres.
    Nach der Anstrengung taten ihm die Schultern etwas weh, aber es war erträglich. Allerdings machte er sich Sorgen, er könne den Karren überladen haben. Die Reifen waren dicker als seine Magnetstiefel, aber nicht unzerstörbar. Der Asteroid über ihm ruckte einmal, es war eine neue und beunruhigende Bewegung, die sich jedoch nicht wiederholte. Sein Handterminal unterbrach den Eros-Feed, als jemand ihn rief. Er betrachtete die Anzeige, zuckte mit den Achseln und nahm das Gespräch an.
    »Naomi«, sagte er, bevor sie sich melden konnte. »Wie geht’s?«
    »Hallo«, antwortete sie.
    Betretenes Schweigen.
    »Haben Sie mit Holden gesprochen?«
    »Habe ich«, erklärte sie. »Er denkt immer noch darüber nach, Sie von dem Ding herunterzuholen.«
    »Er ist ein guter Mann«, sagte Miller. »Tun Sie mir den Gefallen, und reden Sie es ihm aus.«
    Das Schweigen dehnte sich, bis Miller sich unbehaglich fühlte.
    »Was tun Sie da überhaupt?«, fragte Naomi, als könne sie tatsächlich eine Antwort erwarten. Als könnte er in der Antwort auf eine einfache Frage sein ganzes Leben zusammenfassen. Er wich dem aus, was sie gemeint hatte, und antwortete nur auf das, was sie gesagt hatte.
    »Also, ich habe gerade eine Atombombe auf einen Handkarren geschnallt. Jetzt schleppe ich sie zur Zugangsluke hinüber und schiebe sie in die Station.«
    »Miller …«
    »Das Problem ist, dass wir dieses Ding wie einen Felsbrocken behandeln. Inzwischen wissen wir zwar, dass dies viel zu einfach ist, doch die Leute brauchen Zeit, um sich darauf einzustellen. Die Einheiten der Raummarine werden es sich immer noch wie eine Billardkugel vorstellen, obwohl es in Wirklichkeit eine Ratte ist.«
    Er sprach überhastet, die Worte sprudelten förmlich aus ihm heraus. Wenn er ihr nicht genug Raum ließ, würde sie nicht sprechen, und er müsste nicht hören, was sie zu sagen hatte. Er musste weiterreden.
    »Dieses Ding besitzt sicherlich eine innere Struktur, Maschinen oder Kontrollräume. Irgendetwas. Wenn ich die Bombe hineinbringe, nahe genug an das, was es steuert, kann ich es zerstören. Dann ist es wieder eine Billardkugel. Selbst wenn es nur eine vorübergehende Lähmung ist, habt ihr dann eine Chance, es endgültig zu erledigen.«
    »So ähnlich dachte ich es mir«, antwortete sie. »Es ist plausibel und der richtige Weg.«
    Miller kicherte. Ein besonders kräftiger Einschlag erschütterte das Schiff neben ihm. Die Vibrationen liefen ihm durch alle Knochen. Aus einem Loch drang Gas aus. Die Station beschleunigte weiter.
    »Ja«, sagte er, »dann …«
    »Ich habe mit Amos gesprochen«, fuhr sie fort. »Sie brauchen einen Totmannschalter. Wenn Ihnen etwas passiert, sollte die Bombe trotzdem explodieren. Wenn Sie die Zugangscodes haben …«
    »Die habe ich.«
    »Gut. Ich habe ein Programm, das Sie auf Ihr Handterminal laden können. Sie müssen den Finger auf dem Auswahlknopf halten. Sobald Sie fünf Sekunden loslassen, ertönt ein Warnsignal. Wenn Sie wollen, kann ich es Ihnen schicken.«
    »Dann muss ich auf der Station herumwandern und dabei ständig einen Finger auf einem Knopf halten?«
    Naomis Antwort klang beinahe wie eine Entschuldigung. »Die könnten Sie mit einem Kopfschuss erledigen oder niederringen. Je größer die Toleranz, desto höher wird die Wahrscheinlichkeit, dass das Protomolekül die Bombe entschärft, bevor sie hochgeht. Wenn Sie mehr Zeit wollen, kann ich es neu programmieren.«
    Miller betrachtete die Bombe, die direkt vor der Luftschleuse auf dem Karren lag. Die Anzeigen glühten grün und golden. Er seufzte, sein Helmvisier beschlug von innen.
    »Schon gut, fünf Sekunden sind in Ordnung. Laden Sie es hoch. Muss ich noch

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