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Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1)

Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1)

Titel: Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James S. A. Corey
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mir etwas.«
    »Bis jetzt wissen wir nur, dass er in Richtung Sonne fliegt«, antwortete Alex scheinbar völlig ruhig und professionell. Holden war beim Militär von Anfang an Offizier gewesen und hatte nie die Pilotenausbildung absolviert, doch er wusste, dass dieses jahrelange Training Alex’ Gehirn in zwei Sektoren zerlegt hatte: zuerst einmal die fliegerischen Probleme und dann, weit abgeschlagen an zweiter Stelle, alles andere. Die eigene Geschwindigkeit an Eros anzupassen und den richtigen Kurs zu bestimmen fiel in die erste Kategorie. Fremde Wesen aus dem Weltraum, die versuchten, die Menschheit zu vernichten, waren kein fliegerisches Problem und konnten deshalb problemlos ignoriert werden, bis er das Cockpit verließ. Danach bekam er vielleicht einen Nervenzusammenbruch, aber bis dahin würde Alex seine Aufgaben erledigen.
    »Vergrößern Sie den Abstand auf fünfzigtausend Kilometer und halten Sie die Distanz«, wies Holden ihn an.
    »Hoppla«, machte Alex. »Es dürfte schwierig werden, eine gleichbleibende Distanz zu halten, Käpt’n. Eros ist soeben vom Radar verschwunden.«
    Holdens Kehle wurde eng.
    »Wie bitte?«
    »Eros ist gerade vom Radar verschwunden«, wiederholte Alex. Holden schaltete bereits die Sensoren ein, um es selbst zu überprüfen. Die Teleskope zeigten, dass sich der Felsbrocken immer noch auf dem neuen Kurs in Richtung Sonne bewegte. Die Infrarotbilder verrieten, dass er geringfügig wärmer war als der Weltraum. Nach wie vor, wenngleich schwächer, war der verrückte Feed mit den irren Stimmen zu hören, den die Station ständig abstrahlte. Das Radar behauptete jedoch, dort sei nichts.
    Magie, behauptete ein kleines Stimmchen in seinem Hinterkopf.
    Nein, keine Magie. Auch die Menschen besaßen Stealthschiffe. Es ging einfach nur darum, die Radarstrahlen zu absorbieren, statt sie zu reflektieren. Jetzt war es sehr wichtig, in Sichtweite des Asteroiden zu bleiben. Eros hatte bewiesen, dass er sich schnell bewegen und willkürlich manövrieren konnte und war jetzt für das Radar nicht mehr sichtbar. Es war nicht ausgeschlossen, dass der Felsbrocken, der die Größe eines kleinen Gebirges hatte, völlig verschwand.
    Die Schwerkraft baute sich auf, als die Rosinante Eros in Richtung Sonne verfolgte.
    »Naomi?«
    Sie blickte ihn an. Immer noch lag die Furcht in ihren Augen, doch sie beherrschte sich. Noch.
    »Jim?«
    »Der Com? Könntest du …«
    Ihr verdrossenes Gesicht war das Beruhigendste, was er seit Stunden gesehen hatte. Sie übertrug die Kontrolle auf seine Station, und er setzte eine Verbindungsanfrage ab.
    »Korvette der UN, hier ist die Rosinante , bitte antworten Sie.«
    »Sprechen Sie, Rosinante «, antwortete das andere Schiff nach einer halben Minute statischem Rauschen.
    »Wir rufen Sie, um unsere Sensorendaten zu bestätigen«, sagte Holden und übermittelte die Daten, die Eros’ Bewegung beschrieben. »Sehen Sie das Gleiche wie wir?«
    Die nächste Pause dauerte etwas länger.
    »Richtig, Rosinante .«
    »Wir waren zwar gerade drauf und dran, aufeinander zu schießen, aber ich glaube, darüber sind wir jetzt hinaus«, erklärte Holden. »Wir folgen dem Felsen. Wenn wir ihn aus den Augen verlieren, finden wir ihn möglicherweise niemals wieder. Wollen Sie uns begleiten? Es wäre nett, etwas Verstärkung zu haben, falls das Ding beschließt, auf uns zu feuern oder so.«
    Wieder gab es eine Pause von fast zwei Minuten. Dann meldete sich eine andere Stimme. Älter, weiblich und ohne die Überheblichkeit und den Zorn der jungen Männerstimme, mit der er bisher zu tun gehabt hatte.
    » Rosinante , hier spricht Kapitän McBride vom UN-Begleitschiff Ravi .« Ah, dachte Holden. Bisher habe ich immer mit dem Ersten Offizier gesprochen, und jetzt schaltet sich der Kapitän ein. Vielleicht ist das ein gutes Zeichen. »Ich habe dem Flottenoberkommando Meldung gemacht, aber die Zeitverzögerung beträgt jetzt dreiundzwanzig Minuten, und der Fels beschleunigt. Haben Sie einen Plan?«
    »Im Grunde nicht, Ravi . Ich will ihm folgen und Informationen sammeln, bis wir eine Gelegenheit finden, etwas Nachhaltiges zu tun. Wenn Sie mitkommen wollen, hindert das Ihre Leute vielleicht daran, versehentlich auf uns zu schießen, solange wir noch überlegen.«
    Eine weitere lange Pause. Die Befehlshaberin der Ravi musste sich überlegen, ob Holden die Wahrheit sagte, oder ob er vielleicht doch noch das Forschungsschiff abschießen wollte. Wenn er nun in das, was hier vorging, eingeweiht war? An

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