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Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1)

Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1)

Titel: Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James S. A. Corey
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erhebliche Unterschiede auf. Miller teilte die Informationsabfragen auf sieben verschiedene Vorgänge auf, darunter war ein mehrere Monate alter Fall, der in einer Sackgasse geendet hatte und bei dem er nur als Berater tätig geworden war. Die Hafendaten waren öffentlich und frei zugänglich, also musste er nicht einmal seinen Status als Detective betonen und die Abfragen als vertraulich deklarieren. Mit etwas Glück ging Shaddids Überwachung nicht so weit und ließ öffentliche Datenbanken unberücksichtigt. Und selbst wenn, vielleicht hatte er die Antworten bereits gefunden, ehe sie überhaupt aufmerksam wurde.
    Ob man Glück hat, weiß man erst, wenn man es auf die Probe stellt. Außerdem hatte er nicht viel zu verlieren.
    Als sich das Labor auf seinem Terminal meldete, wäre er beinahe zusammengezuckt. Die Technikerin war eine grauhaarige Frau mit einem unnatürlich jungen Gesicht.
    »Miller? Ist Muss bei Ihnen?«
    »Nein«, antwortete Miller. »Sie führt eine Vernehmung durch.«
    Er war ziemlich sicher, dass seine Partnerin dies gesagt hatte. Die Technikerin zuckte mit den Achseln.
    »Ihr System reagiert nicht. Ich wollte Ihnen nur mitteilen, dass wir einen Vorläufer für die Vergewaltigung haben. Es war nicht ihr Freund, es war ihr Boss.«
    Miller nickte. »Haben Sie auch gleich den Haftbefehl ausgestellt?«
    »Ja«, bestätigte die Technikerin. »Befindet sich bereits in der Akte.«
    Miller öffnete das Dokument: DIE CERES-STATION VON STAR HELIX AUTORISIERT UND VERLANGT DIE FESTNAHME DES IMMANUEL CORVUS DOWD ZWECKS ANKLAGEERHEBUNG WEGEN VORFALL CCS-4949231. Die digitale Unterschrift des Richters war grün gefärbt. Er lächelte leicht.
    »Danke«, sagte er.
    Als er die Station verließ, fragte ihn ein Kollege aus dem Sittendezernat, wohin er wolle. »Was essen«, antwortete er.
    Die Arranha Accountancy Group hatte ihre Büros in einem angenehmeren Teil des Regierungsviertels in Sektor Sieben eingerichtet. Normalerweise hatte Miller hier nicht viel zu suchen, doch der Haftbefehl galt für die ganze Station. Miller wandte sich an den Sekretär im Vorzimmer – einen gut aussehenden Gürtler mit einem gestickten Kometen auf der Weste – und erklärte, er müsse mit Immanuel Corvus Dowd sprechen. Die dunkelbraune Haut des Sekretärs färbte sich aschfahl. Miller zog sich in die Nähe des Ausgangs zurück, ohne ihn direkt zu blockieren.
    Zwanzig Minuten später kam ein älterer Mann in einem guten Anzug zur Vordertür herein, blieb vor Miller stehen und betrachtete ihn von oben bis unten.
    »Detective Miller?«, sagte der Mann.
    »Sie sind sicher Dowds Anwalt«, entgegnete Miller heiter.
    »Der bin ich, und ich möchte Sie bitten …«
    »Also ehrlich«, unterbrach Miller ihn. »Wir sollten lieber gleich zur Sache kommen.«
    Das Büro war sauber und hatte hellblaue selbstleuchtende Wände. Dowd saß am Schreibtisch. Er war jung genug, um arrogant zu wirken, und alt genug, um sich Sorgen zu machen. Miller nickte ihm zu.
    »Sind Sie Immanuel Corvus Dowd?«, fragte er.
    »Bevor Sie fortfahren, Detective«, schaltete sich der Anwalt ein, »möchte ich Sie darauf hinweisen, dass mein Mandant über erstklassige geschäftliche Kontakte verfügt. Zu seinen Kunden zählen einige der wichtigsten Personen im Zusammenhang mit den Kriegsanstrengungen. Ehe Sie irgendwelche Vorwürfe erheben, sollten Sie sich bewusst machen, dass ich alles, was Sie getan haben, einer genauen Prüfung unterziehen werde, und falls ich auch nur einen Fehler finde, wird man Sie zur Rechenschaft ziehen.«
    »Mister Dowd«, erklärte Miller, »was ich jetzt gleich tun werde, ist gewissermaßen der einzige Lichtblick dieses Tages. Ich würde es wirklich begrüßen, wenn Sie sich überwinden könnten, sich der Verhaftung zu widersetzen.«
    »Harry?« Dowd blickte seinen Anwalt an, die Stimme bebte leicht.
    Der Anwalt schüttelte den Kopf.
    Im Polizeiwagen ließ Miller sich Zeit. Dowd saß hinten, wo alle ihn sehen konnten. Er war bereits mit Handschellen gefesselt und hielt den Mund. Miller zückte sein Handterminal, notierte den Zeitpunkt der Verhaftung, die Einwände des Anwalts und ein paar weitere Einzelheiten. Eine junge Frau, die beigefarbene Firmenkleidung trug, zögerte kurz vor der Tür der Buchhaltungsfirma. Miller kannte sie nicht. Sie hatte nichts mit dem Vergewaltigungsfall zu tun, oder jedenfalls nicht mit dem Fall, an dem er arbeitete. Ihre Miene zeigte die ausdruckslose Gelassenheit einer Kämpferin. Er drehte sich zu Dowd herum, der

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