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Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1)

Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1)

Titel: Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James S. A. Corey
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er nicht auffallen wollte. Jeder, der etwas zu sagen hatte, würde sich das Schiff einfach nur aus Spaß an der Freude vorknöpfen. Er löschte den Eintrag.
    Sein Terminal zirpte. Eine eingehende Nachricht. Miller schaltete um. Ein Mädchen auf der Wiese kreischte, die anderen lachten. Ein Spatz flog vorbei, in der ewigen Brise der Luftaufbereiter summten die Flügel.
    Havelock sah besser aus als während seiner Zeit auf Ceres. Glücklicher. Die dunklen Ringe unter den Augen waren verschwunden, das Gesicht war etwas weicher geworden, als hätte die Notwendigkeit, sich im Gürtel zu beweisen, die Knochen verändert und als könne er jetzt wieder zu seiner natürlichen Gestalt zurückfinden.
    »Miller!«, begann die Aufzeichnung. »Kurz bevor deine Nachricht kam, habe ich gehört, dass die Erde Ceres fallen lässt. So was Dummes. Es tut mir leid, dass Shaddid dich gefeuert hat. Unter uns gesagt, sie ist eine aufgeblasene Idiotin. Den Gerüchten nach bemüht sich die Erde sehr, sich aus dem Krieg herauszuhalten. Dazu gehört auch, dass sie alle Stationen aufgibt, um die ein Streit entbrennen könnte. Du weißt ja, wie das ist. Auf einer Seite ein Pitbull, auf der anderen ein Rottweiler. Wenn man dazwischen steht, lässt man als Erstes schon mal das Steak fallen.«
    Miller kicherte.
    »Ich bin jetzt bei Protogen Security unter Vertrag. Sie stellen großen Konzernen Privatarmeen zur Verfügung. Die Bezahlung macht es leicht, den Größenwahn zu ertragen. Eigentlich sollte ich auf Ganymed arbeiten, aber da jetzt dieser Mist im Gange ist, weiß man nicht, wie es dort läuft. Protogen hat eine Ausbildungsbasis im Gürtel. Davon habe ich noch nie gehört, aber es soll eine nette Turnhalle sein. Ich weiß, dass sie noch Leute suchen, und ich kann dich gern empfehlen. Sag mir Bescheid, dann mache ich dich mit der Personalchefin bekannt, damit du von diesem verdammten Felsen herunterkommst.«
    Havelock lächelte.
    »Pass auf dich auf, Partner«, sagte der Erder. »Und melde dich mal.«
    Protogen. Pinkwater. All Abbiq. Kleine Sicherheitsfirmen, die von den großen Konzernen als Privatarmeen und Söldnertruppen angeheuert und je nach Notwendigkeit weitervermietet wurden. AnnanSec hatte schon vor Jahren den Sicherheitskontrakt für Pallas bekommen, doch die Firma war auf dem Mars beheimatet. Die AAP suchte sicherlich Leute, aber wahrscheinlich nicht gerade ihn.
    Es war Jahre her, dass er sich das letzte Mal um Arbeit hatte bemühen müssen. Er hatte angenommen, dies liege hinter ihm und er werde als Cop auf der Ceres-Station sterben. Nachdem sie ihn nun hinausgeworfen hatten, befand er sich in einem seltsamen Schwebezustand. Wie die winzige Pause zwischen dem Schlag und dem Aufflammen der Schmerzen. Er musste sich eine andere Arbeit suchen, und es wäre nicht damit getan, seinen alten Partnern ein paar Botschaften zu schicken. Es gab Arbeitsvermittler. Es gab Bars auf Ceres, die einen ehemaligen Cop als Rausschmeißer anheuern würden. Es gab einen grauen Markt, wo jeder unterkommen konnte, der fähig war, seiner Firma einen Anschein von Rechtschaffenheit zu geben.
    Völlig sinnlos war es jedenfalls, herumzusitzen, Mädchen im Park zu beäugen und in einem Fall, den er von vornherein nicht hatte abschließen sollen, nach Spuren zu suchen.
    Die Dragon war kurz vor dem veranschlagten Zeitfenster nach Ceres gekommen. Sie gehörte dem Glapion Collective, das seiner Ansicht nach mit ziemlicher Sicherheit eine Tarnorganisation der AAP war. Deshalb passte sie recht gut. Nur dass der Flugplan mehrere Stunden nach der Explosion der Donnager eingereicht worden war, und der Ausgangsbericht von Io war anscheinend in Ordnung. Miller schob die Daten in den Ordner mit den Schiffen, die er sich noch einmal genauer ansehen wollte.
    Die Rosinante gehörte den Silencieux Courant Holdings auf Luna. Ein Gastanker, der nur wenige Stunden vor dem Ende des Fensters auf Tycho gelandet war. Silencieux Courant war eine mittelgroße Firma mit keinerlei offensichtlichen Verbindungen zur AAP, und der Flugplan von Pallas war plausibel. Millers Finger hielt über der Löschtaste inne. Er lehnte sich zurück.
    Warum flog ein Gastanker zwischen Pallas und Tycho hin und her? Beide Stationen waren Gasverbraucher. Wenn man von einem Verbraucher zum nächsten flog, ohne unterwegs neue Ladung aufzunehmen, verlor man Geld und musste obendrein Andockgebühren entrichten. Er forderte den Flugplan der Rosinante nach Pallas von ihrem vorherigen Ziel an, wo immer es gewesen

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