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Lewis, CS - Narnia 2

Lewis, CS - Narnia 2

Titel: Lewis, CS - Narnia 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Konig von Narnia
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die einzige Möglichkeit, ihn und euch zu retten.«
    »Wie stellen Sie sich das vor?« fragte Lucy.
    »Ei! Sie will ja gar nichts anderes als euch alle vier auf einmal kriegen. Die ganze Zeit denkt sie an nichts anderes als an ihre vier Throne auf Feeneden. Sobald ihr alle vier in ihrem Haus seid, hat sie gewonnenes Spiel, und bevor ihr noch Piep sagen könnt, stehn vier neue Steinfiguren in ihrer Sammlung. Solange er der einzige ist, läßt sie ihn leben und benutzt ihn als Lockvogel. Er ist der Köder, mit dem sie euch fangen will.«
    »Oh, kann uns denn keiner helfen?« wehklagte Lucy.
    »Niemand als Aslan, sagte der Biber. »Er ist unsere einzige Hoffnung.«
    »Meine Lieben«, sagte nun die Bibern. »Es wäre wichtig zu wissen, wann er entwischt ist. Er kann ihr nur verraten, was er hier gehört hat. Haben wir Aslan schon erwähnt? Wenn nicht, dann ist alles gut. Dann weiß sie gar nicht, daß Aslan in Narnia angekommen ist und daß wir ihm begegnen sollen. Sie wird, was das anbelangt, nicht auf ihrer Hut sein.«
    »Ich erinnere mich nicht mehr«, begann Peter. »War er noch dabei, als wir von Aslan sprachen?«
    »Doch, er war dabei.« Lucys Stimme klang kläglich.
    »Erinnert euch doch. Er fragte, ob die Hexe nicht auch Aslan versteinern könnte.«
    »Schlimm, schlimm«, meinte der Biber. »Und nun weiter: War er noch da, als ich euch erzählte: der Treffpunkt mit Aslan ist der Steintisch?«
    Auf diese Frage wußte keiner eine Antwort.
    »Denn«, meinte der Biber, »wenn er das gehört hat, dann jagt sie einfach mit ihrem Schlitten in dieser Richtung los, fängt uns noch, bevor wir den Steintisch erreichen, und wir sind von Aslan abgeschnitten.«
    »Das ist nicht ihr erster Gedanke«, sagte die Biberin.
    »Nein, nein, ich kenne sie. Sobald ihr Edmund erzählt hat, daß wir hier alle beisammensitzen, versucht sie, uns gleich hier zu fangen. Wenn sie vor einer halben Stunde aufgebrochen ist, kann sie in einer Viertelstunde hiersein.«
    »Du hast recht, liebe Frau«, bestätigte ihr Mann. »Wir müssen fort! Jeder Augenblick ist kostbar.«
     

IM HAUS DER ZAUBERIN
     
    Nun wollt ihr natürlich wissen, was mit Edmund geschah. Er hatte gegessen, was es zu essen gab, aber es schmeckte ihm nicht recht, denn die ganze Zeit über dachte er an den türkischen Honig, und nichts verdirbt den Appetit so sehr, als wenn man an Zauberschleckereien denkt. Er hatte dem Gespräch mit großem Mißbehagen zugehört, denn er hatte ja gemerkt, daß die andern ihn nicht beachteten, ja sogar ihm die kalte Schulter zeigten. Das taten sie zwar nicht, aber er bildete sich das eben ein. Er hatte auch noch gehört, wie der Biber von Aslan gesprochen und gesagt hatte, daß sie ihn am Steintisch treffen wollten. Da zog er sich leise zurück und verbarg sich hinter dem Vorhang, der vor der Tür hing. Denn bei der Erwähnung Aslans überkam ihn geheimnisvoller Schrecken wie die andern geheimnisvoll Liebliches.
    Gerade als der Biber den Spruch von Adams Fleisch und Blut aufsagte, drückte Edmund lautlos die Klinke nieder, und noch bevor der Biber erklärte: die Weiße Hexe sei kein wirklicher Mensch, sondern halb Dämonin, halb Riesin, glitt Edmund hinaus in den Schnee und schloß behutsam die Tür hinter sich.
    Ihr müßt nun nicht denken, Edmund sei so schlecht gewesen zu wünschen, sein Bruder und seine Schwestern sollten in Stein verwandelt werden. Er hatte keinen andern Wunsch, als türkischen Honig zu naschen, Prinz zu werden und später gar König. Aber er wollte es auch Peter heimzahlen, daß er ihn ein Biest genannt hatte. Die Zauberin mochte mit den andern anfangen, was sie wollte, keinesfalls sollte sie besonders nett zu ihnen sein oder sie so gut wie ihn behandeln. Es gelang ihm zu glauben, oder er tat wenigstens so, als ob er es glaube, die Hexe würde ihnen nichts wirklich Böses antun. »Denn« sagte er sich, »alle Leute, die so häßliches Zeug über sie reden, sind ihre Feinde. Wahrscheinlich ist nur die Hälfte davon wahr. Zu mir war sie jedenfalls sehr nett, viel netter als die Meinen. Ich glaube, sie ist die wirkliche Königin, auf jeden Fall wird sie besser sein als der gräßliche Aslan.«
    Das war die Ausrede, mit der er sein Handeln schließlich vor sich rechtfertigte. Es war keine gute Rechtfertigung, denn tief in seinem Innern wußte er genau: Die Weiße Hexe ist böse und grausam.
    Als er draußen im Freien stand, gewahrte er, daß es heftig schneite, und er hatte seinen Mantel im Biberhaus vergessen. Eine schöne

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