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Lewis CS - Narnia 3

Lewis CS - Narnia 3

Titel: Lewis CS - Narnia 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Ritt nach Narnia
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waren nicht da! Angenommen, die Dämonen erwarteten sie? Aber dann reckte sie das Kinn vor, streckte die Zungenspitze heraus und ging geradewegs auf die Gräber zu.
Doch noch bevor sie dort angekommen war, sah sie schon Bree, Hwin und den Pferdeknecht.
„Du kannst jetzt zu deiner Herrin zurückkehren“, sagte Aravis, die ganz vergessen hatte, daß das ja erst am nächsten Morgen möglich war, wenn die Stadttore wieder geöffnet wurden. „Hier ist etwas Geld für deine Mühe.“
„Euer Wille sei mir Befehl“, sagte der Pferdeknecht und machte sich mit erstaunlicher Geschwindigkeit auf den Weg zur Stadt. Man brauchte ihm nicht zu sagen, er solle sich beeilen, auch er hatte sich Gedanken über die Dämonen gemacht.
Die nächsten paar Sekunden war Aravis damit beschäftigt, Hwin und Bree auf die Nase zu küssen und am Nacken zu tätscheln, geradeso, als wären die beiden ganz gewöhnliche Pferde.
„Da kommt Shasta! Dem Löwen sei gedankt!“ rief Bree.
Aravis sah sich um - und tatsächlich, da war Shasta, der gleich aus seinem Versteck gekrochen war, als er den Pferdeknecht weggehen sah.
„Nun dürfen wir keine Zeit mehr verlieren“, erklärte Aravis. Rasch erzählte sie von Prinz Rabadashs Plänen.
„Verräterische Hunde!“ empörte sich Bree, schüttelte die Mähne und stampfte mit dem Huf. „Ein hinterhältiger Angriff in Friedenszeiten, ohne jegliche Herausforderung! Aber wir werden ihm den Hafer versalzen. Wir werden vor ihm dort sein.“
„Werden wir das schaffen?“ fragte Aravis, während sie sich auf Hwins Rücken schwang.
„Broooh-hooh!“ schnaubte Bree. „Hinauf mit dir, Shasta! Ob wir das schaffen? Natürlich! Und noch dazu mit einem schönen Vorsprung!“
„Rabadash sagte, er wolle gleich aufbrechen“, sagte Aravis.
„Das ist Menschengeschwätz“, entgegnete Bree. „Man kann keine zweihundert Mann in so kurzer Zeit mit Wasser, Lebensmitteln und Waffen versorgen und zweihundert Pferde satteln. So: in welche Richtung müssen wir reiten? Direkt nach Norden?“
„Nein“, meinte Shasta. „Ich kenne die Richtung. Ich habe sie markiert. Erklären werde ich es euch später. Wir müssen uns ein wenig nach links halten. Ach ja, da ist der Pfeil!“
„So“, sagte Bree. „Einen Tag und eine Nacht lang zu galoppieren, wie es in Büchern steht, ist unmöglich. Wir müssen rasch traben und immer wieder ein kleines Stück im Schritt gehen. Und währenddessen steigt ihr beiden ab und geht nebenher. So, bist du bereit, Hwin? Auf geht’s nach Narnia und in den Norden!“
Zuerst war der Ritt ganz herrlich. Die Nacht war inzwischen so weit fortgeschritten, daß der Sand die Hitze weitgehend abgegeben hatte, die er während des Tages speicherte. Die Luft war kühl, frisch und klar. So weit sie sehen konnten, schimmerte der Sand im Mondlicht wie eine glatte Wasseroberfläche oder wie ein großes, silbernes Tablett. Abgesehen vom Hufschlag der beiden Pferde war nichts zu hören. Shasta wäre fast eingeschlafen, hätte er nicht von Zeit zu Zeit absteigen und zu Fuß gehen müssen.
So vergingen Stunden, bis schließlich der Mond untergegangen war. Dann ritten sie endlos lange in völliger Dunkelheit dahin. Schließlich war es soweit, daß Shasta plötzlich Brees Nacken und Kopf etwas deutlicher vor sich sehen konnte; und ganz allmählich tauchte um ihn herum die graue Ebene aus der Dunkelheit auf. Alles sah vollkommen leblos aus, es schien fast wie eine tote Welt zu sein. Shasta war schrecklich müde, er fror, und seine Lippen waren ausgetrocknet. Die ganze Zeit über hörte man das Knarren des Leders, das Klirren der Beschläge und das Klappern der Hufe.
Schließlich sah Shasta weit zu seiner Rechten tief am Horizont einen langen schmalen Streifen in einem helleren Grau. Dann schimmerte es rot. Endlich brach der Morgen an, doch kein einziger Vogel war zu hören, um ihn zu be-grüßen. Shasta war froh, daß er von Zeit zu Zeit zu Fuß gehen mußte, denn er fror erbärmlich.
Dann ging plötzlich die Sonne auf, und in einem einzigen Augenblick veränderte sich alles. Der graue Sand färbte sich gelb und glitzerte, als wäre er mit Diamanten übersät. Shasta, Hwin Bree und Aravis warfen lange Schatten, die neben ihnen herjagten. Weit in der Ferne glitzerte die doppelte Spitze des Berges Pire in der Sonne. Shasta sah, daß sie ein wenig vom Weg abgekommen waren. „Wir müssen uns etwas links halten!“ rief er. Als sie zurückschauten, entdeckten sie zu ihrer großen Freude, daß Tashbaan schon weit hinter

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