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Lewis CS - Narnia 4

Lewis CS - Narnia 4

Titel: Lewis CS - Narnia 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wiedersehen in Narnia
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Leben gerettet, und ich bin euch zu großem Dank verpflichtet.«
»Warum sollen wir denn Geister sein?« fragte Lucy. »Mein Leben lang hat man mir erzählt«, berichtete der Zwerg, »daß in diesen Wäldern ebenso viele Geister wie Bäume sind. Es ist nämlich bei uns so: jemanden, den man los sein will, bringt man gewöhnlich hierher - wie man es mit mir machte - und sagt dann, man überließe ihn den Geistern. Ich habe mich schon immer gefragt, ob man die armen Opfer nicht etwa umbringt. Diese beiden Feiglinge, die ihr eben angeschossen habt, glaubten bestimmt an Geister. Sie hatten mehr Angst, mich zum Tode zu befördern, als ich hatte, zum Tode geführt zu werden.«
»Ach«, meinte Suse, »darum flohen sie also beide?« »Wieso? Was heißt das?« fragte der Zwerg.
»Ich wollte sie nämlich nicht erschießen«, sagte Suse. Es wäre ihr peinlich gewesen, wenn jemand etwa angenommen hätte, sie könne auf eine so kurze Entfernung nicht treffen. »Hm«, machte der Zwerg. »Das ist ungünstig. Das kann später unangenehm für uns werden, falls die beiden nicht ihren Mund halten. Aber vielleicht reden sie nicht, um sich nicht selbst zu schaden.«
»Warum wollten sie dich denn ertränken?« fragte Peter. »Oh, ich bin ein ganz gefährlicher Verbrecher - das könnt ihr mir glauben«, antwortete der Zwerg vergnügt. »Aber das ist eine lange Geschichte. Zuerst möchte ich gern wissen, ob ihr mich zum Frühstück einladet. Ihr glaubt gar nicht, was man für einen Appetit bekommt, wenn man hingerichtet werden soll.« »Hier gibt’s nur Äpfel«, antwortete Lucy kummervoll. »Besser als gar nichts, aber nicht so gut wie frische Fische«, sagte der Zwerg. »Dann muß ich umgekehrt wohl euch zum Frühstück einladen. Im Boot sah ich etwas Angelzeug. Übrigens müssen wir den Kahn auf die andere Seite der Insel bringen. Wir wollen doch vermeiden, daß jemand ihn vom Ufer des Festlandes aus sieht.«
»Daran hätte ich selbst denken müssen!« rief Peter aus. Die vier Kinder und der Zwerg gingen ans Wasser hinunter, schoben das Bot mit einiger Mühe hinein und kletterten an Bord. Der Zwerg übernahm sofort das Kommando. Natürlich waren die Riemen für ihn zu groß; darum ruderte Peter. Der Zwerg steuerte sie nordwärts den Wasserarm entlang und dann ostwärts um die Spitze der Insel. Von hier konnten die Kinder den ganzen Fluß entlangsehen und alle Buchten und Vorgebirge auf der anderen Seite betrachten. Sie hofften, etwas davon wiederzuerkennen, aber die seit ihrer Zeit emporgewachsenen Wälder hatten den Anblick vollständig verändert. Als sie das offene Wasser östlich der Insel erreicht hatten, warf der Zwerg die Angel aus.
Sie machten einen ausgezeichneten Fang an Pfauenfischen, regenbogenfarbenen Fischen, die sie schon in den alten Tagen in Feeneden gegessen hatten, wie ihnen wieder einfiel. Als die Beute groß genug war, brachten sie das Boot in eine schmale Bucht und machten es an einem Baum fest. Der Zwerg erwies sich als sehr gewandtes Geschöpf (übrigens habe ich zwar manchmal schon von bösen, aber noch nie von dummen Zwergen gehört); er schnitt die Fische auf, nahm sie aus und sagte dann: »Zunächst brauchen wir jetzt Feuerholz.« »Oben im Schloß haben wir etwas«, antwortete Edmund. Der Zwerg stieß einen langen Pfiff aus. »Donner und Doria«, sagte er. »Also gibt es dort wirklich ein Schloß?« »Es ist nur noch eine Ruine«, antwortete Lucy. Sehr neugierig schaute der Zwerg den vieren der Reihe nach ins Gesicht. »Aber, was, zum Kuckuck -« begann er, brach dann aber ab und bemerkte: »Einerlei, erst das Frühstück. Nur noch eine Frage, bevor wir gehen. Könnt ihr, Hand aufs Herz, beschwören, daß ich wirklich lebe. Seid ihr sicher, daß ich nicht ertränkt wurde und daß wir nicht alle miteinander Geister sind?« Nachdem sie ihm alle versichert hatten, keine Geister zu sein, beratschlagten sie darüber, wie die Fische getragen werden sollten. Sie hatten weder etwas zum Zusammenbinden noch einen Korb bei sich. Schließlich mußte Edmunds Mütze herhalten. Edmund, der als einziger eine Mütze bei sich hatte, hätte sich wohl sehr viel mehr dagegen gesträubt, wäre er nicht so heißhungrig gewesen.
Anfangs schien sich der Zwerg in dem Schloß nicht besonders wohl zu fühlen. Er blickte dauernd um sich, schnüffelte umher und meinte: »Hmm, es sieht hier doch noch recht nach Spuk aus, und außerdem riecht es nach Geistern.« Aber als das Feuer angezündet war, wurde er fröhlicher und zeigte den

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