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Lewis CS - Narnia 4

Lewis CS - Narnia 4

Titel: Lewis CS - Narnia 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wiedersehen in Narnia
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Kindern, wie man frische Pfauenfische in der glühenden Asche röstet. Ein Fischessen ohne Gabeln und mit nur einem Taschenmesser für fünf Personen ist eine mißliche Sache, und ehe noch die Mahlzeit beendet war, hatten einige sich die Finger verbrannt. Da es aber inzwischen neun Uhr geworden war und die Kinder seit fünf Uhr auf den Beinen waren, nahm keiner die Verbrennungen so ernst, wie ihr vielleicht denkt. Als sie die Mahlzeit mit einem Trunk aus dem Brunnen und einigen Äpfeln beendet hatten, brachte der Zwerg eine Pfeife, so lang wie sein Arm, zum Vorschein, stopfte sie, zündete sie an, blies eine große Wolke wohlriechenden Rauches von sich und sagte: »Nun also!«
»Erzähl du uns erst deine Geschichte«, bat Peter, »und dann werden wir dir unsere erzählen.«
»Gut«, antwortete der Zwerg. »Ihr habt mir das Leben gerettet, und also muß es gerechterweise wohl nach eurem Willen gehen. Aber ich weiß kaum, wo ich anfangen soll. Zunächst also: ich bin ein Bote von König Kaspian.« »Wer ist das?« fragten vier Stimmen auf einmal. »Kaspian der Zehnte, König von Narnia, der noch lange herrschen möge!« erwiderte der Zwerg. »Das heißt, er sollte eigentlich König von Narnia sein, und wir hoffen, daß er es werden wird. Zur Zeit ist er nur König von uns alten Narnianen.« »Was verstehst du, bitte, unter alten Narnianen?« fragte Lucy. »Nun, das sind wir«, entgegnete der Zwerg, »und wir sind vermutlich so etwas wie Rebellen.«
»Ich verstehe«, sagte Peter, »und Kaspian ist der Ober-AltNarniane.«
»Ja, sozusagen«, meinte der Zwerg und kratzte sich am Kopf. »Aber tatsächlich ist er eigentlich ein Neu-Narniane, ein Telmarer, wenn ihr das versteht.« »Ich nicht«, bemerkte Edmund. »Das ist schwerer zu begreifen als der Dreißigjährige Krieg«, fand Lucy.
»Oje«, sagte der Zwerg. »Ich erkläre wohl recht schlecht. Paßt auf; ich muß sicherlich ganz am Anfang beginnen und euch erzählen, wie Kaspian am Hofe seines Onkels aufwuchs und wie er dazu kam, überhaupt auf unserer Seite zu stehen. Aber das wird eine lange Geschichte werden.«
»Um so besser«, meinte Lucy. »Wir hören gern Geschichten.« Also ließ sich der Zwerg nieder und erzählte seine Geschichte. Ich will sie euch nicht mit seinen Worten und mit all den Fragen und Zwischenrufen der Kinder wiedergeben. Das würde zu lange dauern und euch nur verwirren; außerdem würde dann einiges fehlen, was die Kinder erst später erfuhren. Aber den wesentlichen Inhalt der Geschichte - wie sie die vier Kinder am Schluß kannten - will ich euch jetzt berichten.
    Der Zwerg erzählt von Prinz Kaspian
    Prinz Kaspian lebte in einem großen Schloß mitten in Narnia bei seinem Onkel Miraz, dem König von Narnia, und seiner rothaarigen Tante, Königin Prunaprismia. Sein Vater und seine Mutter waren tot, und von allen Menschen, die ihn umgaben, hatte Kaspian seine Kinderfrau am liebsten. Obgleich er als Prinz die schönsten Spielsachen besaß - sie konnten fast alles, nur nicht sprechen -, war für ihn die letzte Stunde des Tages am schönsten. Dann wurde alles Spielzeug in die Schränke gepackt, und seine Kinderfrau erzählte ihm Geschichten.
Von seinem Onkel und seiner Tante hielt er nicht viel. Etwa zweimal in der Woche sandte der Onkel nach ihm, und dann pflegten sie für eine halbe Stunde auf der Südseite des Schlosses auf und ab zu gehen. Eines Tages, als sie dies wieder einmal taten, sprach der König zu Kaspian: »Nun, mein Junge, wir müssen dir bald Reiten beibringen und dich lehren, das Schwert zu schwingen. Wie du weißt, haben deine Tante und ich keine Kinder, und es sieht so aus, als würdest du König, wenn ich nicht mehr lebe. Wie denkst du darüber, he?«
»Ich weiß nicht recht, Onkel«, antwortete Kaspian. »Du weißt nicht recht, he?« sagte Miraz. »Nun, ich möchte wohl wissen, was man sich Besseres wünschen könnte.« »Trotzdem habe ich einen anderen Wunsch«, sagte Kaspian. »Was denn für einen Wunsch?« fragte der König. »Ich möchte - ich möchte - ich wünschte, ich hätte in den alten Zeiten gelebt«, antwortete Kaspian, der damals noch ein sehr kleiner Junge war.
Bisher hatte König Miraz in dem langweiligen Ton mancher Erwachsenen gesprochen, der deutlich erkennen läßt, daß das, was sie sagen, ihnen ziemlich gleichgültig ist. Nun aber blickte er plötzlich Kaspian scharf an.
»He? Was heißt das?« fragte er. »Was für alte Zeiten meinst du?«
»Aber, weißt du denn das nicht, Onkel?« entgegnete Kaspian.

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