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Lewis, CS - Narnia 6

Lewis, CS - Narnia 6

Titel: Lewis, CS - Narnia 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der silberne Sessel
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ging?«
    »Ja du, ja du«, sagte die Eule traurig und schüttelte den großen Kopf. »Aber wer seid ihr? Etwas Geheim nisvolles umgibt euch. Ich habe euch kommen sehen: Ihr seid geflogen. Alle anderen waren damit beschäf tigt, den König zu verabschieden, und so bemerkte euch keiner. Aber ich habe es gesehen: Ihr seid gefl o gen!«
    »Wir wurden von Aslan hierher geschickt«, sagte Eustachius mit leiser Stimme.
    »Tu-huu, tu-huu!«, machte die Eule und sträubte die Federn. »Was sagst du? Das ist fast zu viel für mich, so früh am Abend. Ich komme erst richtig zu mir, wenn die Sonne untergegangen ist.«
    »Und wir haben den Auftrag, den verschollenen Prinzen zu finden«, erklärte Jill, die ungeduldig darauf gewartet hatte, auch an der Unterhaltung teilnehmen zu können.
    »Das höre ich zum ersten Mal«, meinte Eustachius. »Welchen Prinzen?«
    »Ihr solltet mitkommen und sofort mit dem Regen ten sprechen«, sagte die Eule. »Der da drüben in dem Esel s karren ist es: Trumpkin der Zwerg.« Die Eule drehte sich um und ging voraus. Dabei brummte sie vor sich hin: »Huu! Tu-huu! Ich wollt’, ich hätt’ meine Ruh’! Ich kann noch gar nicht klar denken. Es ist noch zu früh.«
    »Wie heißt der König?«, fragte Eustachius.
    »Kaspian der Zehnte«, antwortete die Eule. Und Jill fragte sich, warum Eustachius wohl plötzlich stehen blieb und sich verfärbte. So elend hatte er noch nie ausgesehen. Aber bevor sie Zeit hatte, ihn zu fragen, waren sie bei dem Zwerg angekommen, der gerade die Zügel seines Esels aufnahm und sich bereitmachte zum Schloss zurückzufahren. Die Schar der Höflinge hatte sich aufgelöst und sie strebten jetzt, einzeln, zu zweit oder in Grüppchen, alle in die gleiche Richtung, so wie Leute, die von einem Fußballspiel oder einem Rennen kommen.
    »Tu-huu! Ahem! Mein Herr!«, sagte die Eule, beu g te sich ein wenig tiefer und hielt den Schnabel in die Nähe des Zwergenohrs.
    »He! Was ist das?«, fragte der Zwerg.
    »Zwei Fremde, Herr«, antwortete die Eule.
    »Zwei Hände? Was meinst du damit?«, fragte der Zwerg. »Ich sehe zwei ausgesprochen schmutzige Menschenkinder. Was wollen sie?«
    »Mein Name ist Jill«, sagte Jill und trat vor. Sie war begierig den wichtigen Auftrag zu erklären, der sie hierher geführt hatte.
    »Das Mädchen heißt Jill!«, rief die Eule, so laut sie konnte.
    »Wie?«, fragte der Zwerg. »Die Mädchen sind wild? Davon glaube ich kein Wort! Welche Mädchen? Und warum sind sie wild?«
    »Nur ein Mädchen, Herr«, antwortete die Eule. »Ihr Name ist Jill.«
    »Sprich lauter, sprich lauter!«, forderte der Zwerg. »Steh nicht da und brumme und zwitschere in mein Ohr. Wer ist wild?«
    »Niemand ist wild!«, tutete die Eule.
    »Wer?«
    »NIEMAND!«
    »Schon gut, schon gut, du brauchst nicht so zu schreien. So taub bin ich auch wieder nicht. Was soll das bedeuten, dass du hierher kommst um mir zu erkl ä ren, niemand sei wild? Warum sollte denn überhaupt jemand wild geworden sein?«
    »Vielleicht sollte man ihm lieber sagen, dass ich E u stachi u s heiße«, schlug Eustachius vor.
    »Der Junge heißt Eustachius, Herr«, flötete die Eule so laut wie möglich.
    »Er ist ein Nichtsnutz?«, antwortete der Zwerg g e reizt. »Das glaube ich gerne. Ist das ein Grund, ihn zum Hof zu bringen? Wie?«
    »Nicht Nichtsnutz«, sagte die Eule. »EUSTACH I US.«
    »Er ist zu gar nichts nutz, was? Ich weiß ganz und gar nicht, worüber du sprichst. Ich will dir etwas sagen, Meister Glimmfeder: Als ich ein junger Zwerg war, da gab es Sprechende Tiere hier im Land, die wirklich sprechen konnten. Damals gab es kein solches G e murmle und Gestammle und Geflüstere. Das hätte man keine Sekunde lang geduldet. Keine Sekunde lang, mein Lieber. Urnus, mein Hörrohr bitte
    Ein kleiner Faun, der die ganze Zeit über still neben dem Zwerg gestanden hatte, übergab ihm ein silbernes Hörrohr. Es sah so aus wie das Musikinstrument, das man Schlangenhorn nennt, und das Rohr wand sich ganz um den Zwergenhals herum. Während der Zwerg es anlegte, flüsterte die Eule namens Glimmfeder den Kindern rasch zu: »Ich bin jetzt ein wenig klarer im Kopf. Sagt nichts über den verschollenen Prinzen! Ich erkläre es euch später. Es hätte keinen Zweck, tu-huu! Oh, hätt’ ich nur meine Ruh’!«
    »So«, meinte der Zwerg. »Wenn du etwas Vernün f tiges zu sagen hast, Meister Glimmfeder, dann versuch es jetzt zu sagen. Atme tief ein und rede nicht zu schnell.«
    Mit Hilfe der Kinder (und obwohl der Zwerg einen

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