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Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Titel: Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Sandrock
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wird.“
    „Zu gefährlich. Nur ihr werdet gehen.“
    „Wer sollte dich dort kennen?“ Nirek wusste, dass vor allem die Freundin eine Rast benötigte. Hier draußen würde sie die nicht bekommen. Hier war ihre Aufmerksamkeit ständig an die Umgebung gefesselt.
    „Vergiss nicht den Feind, der viele Späher hat. Er hetzte schon während der letzten Monate seine Schergen vermehrt hinter uns her. – Soh’Hmil und ich bleiben in Sichtweite.“
    Bevor sie nun die Richtung änderten und sich etwas mehr südwärts bewegten, spähten die Vier abermals über das vor ihnen liegende Land. Außer Wasser und Schlamm war jedoch nichts zu erkennen. Sie verließen die schützenden Bäume.
    Am Vormittag des nächsten Tages sahen sie auf einem Hügel ein wenig Pflanzenwuchs. Die Büsche würden sicher vor dem wieder stärker werdenden Sturm etwas Schutz bieten. Aber sie waren noch nicht einmal am Fuß der Erhebung, als ihnen schwarze Pfeile entgegenflogen. Gleich darauf kamen etwa dreißig Goriebs heruntergestürmt. Lewyn fluchte. Das waren momentan einfach viel zu viele. Die beiden Gitalaner waren so schon am Ende ihrer Kräfte. Der Heerführer und sie konnten kaum zu zweit gegen diese Übermacht bestehen. Und Yar’naels Kraft würde sie vermutlich wieder zu Boden werfen.
    Über dem linken Arm hing ihr Schild, dadurch war sie wenigstens etwas geschützt vor den gefiederten Geschossen. Die Rechte hielt das Schwert der Elben gefasst. So ging die junge Frau mit verzweifelter Wut auf die Gegner los.
    Das Schicksal schien in diesem Augenblick endlich mal auf ihrer Seite zu stehen. Von der anderen Seite des Hügels kamen fünfzig Reiter. Die griffen ihrerseits die Feinde an. Seit drei Tagen hatten sie die verhornten Kreaturen schon verfolgt. Nun bot sich die Gelegenheit, den verhassten Feind ins Reich der Toten zu schicken. Der Kampf war rasch entschieden. Für Therani und Nirek aber schien das Eingreifen der Fremden zu spät. Sie waren beide von Pfeilen getroffen. Auch die gegnerischen Schwerter hatten ihre Spuren hinterlassen. Die Heimatlose eilte zu ihnen.
    „Deine Visionen, sie erfüllen sich nun?“, fragte Nirek schwach.
    „Nicht, wenn ich es verhindern kann. Vielleicht können uns diese Menschen hier helfen.“
    Einige von den gerade Angesprochenen standen ganz in der Nähe. Sie hatten das Gesagte verstanden. In diesem Augenblick fiel der Blick von einem der Männer auf die Klinge, die weiter in der Hand der Zweiundzwanzigjährigen ruhte.
    „Das ist er, der silberne Drache auf dem Schwert!“ Sofort hatten die Menschen ihre Waffen gegen die Gefährten erhoben. Da sie aber befürchteten, dass die Kriegerin ihre Macht zurück haben könnte, wurde sie, wie auch Soh’Hmil, einfach zu Boden geschlagen. Die beiden Anderen konnten sich ohnehin nicht mehr wehren. Schnell wurden den Elben die Hände auf dem Rücken gebunden. Kurz darauf lagen die auf den Pferden und es ging zurück in die Stadt. Dort konnten sie den Sieg über den Feind feiern und die Gefangenschaft der Halbelbin. Durch ihre Auslieferung an den Gegner musste Shin’anur eine friedliche Zukunft bevorstehen. So war die Hoffnung deren Einwohner.
    Rasch hatte sich herumgesprochen, wer in die Hände der Männer geraten war. Neugierig zogen sich die Menschen auf dem Platz vor der Stadthalle zusammen. Dort war zwischen zwei Pfeilern die junge Frau angekettet. Noch hing sie schlaff in den Eisen. Soh’Hmil war ebenfalls an eine Säule gebunden. Er war bewusstlos. Die beiden Gitalaner befanden sich in einem der Gebäude. Vier Wachen waren bei ihnen postiert. Sie sollten nicht die Gelegenheit erhalten, der Freundin helfen zu können. Obwohl, das war in ihrem Zustand undenkbar.
    Die Sonne senkte sich langsam dem westlichen Horizont entgegen, als die Heimatlose endlich die Augen öffnete. Augenblicklich ging ein Ruck durch die Neugierigen. Es wurde still. Niemand wagte, ein Wort zu sagen.
    „Eure Angst und euer Kampf sollten dem Feind gelten, nicht mir“, sagte sie ruhig, als einer der Männer auf sie zukam. „Ich bin es nicht, die Versklavung oder Tod fordert.“
    „Spart Euch Eure verlogenen Worte!“ Er schlug mit der geballten Faust gegen die Wange der Gefesselten. „Es ist Eure Schuld, dass wir so viel Leid ertragen müssen! Ihr seid es, die das Verderben durch die Reiche der Menschen trägt. Selbst Eurem eigenen Volk bringt Ihr den Untergang.“
    „Ich gehöre zur Hälfte auch dem Volk der Menschen an!“ Sie reckte provokativ ihr Kinn. Der Mann schlug erneut zu.

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