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Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Titel: Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Sandrock
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so dass der sich und den Erschöpften vor ihm etwas schützen konnte. Dass diese Verteidigung nicht ausreichte, mussten beide Männer bald schmerzlich feststellen. Die Speere hatten das Fleisch tief an den Stellen aufgerissen, die vom Schild nicht verdeckt wurden. Soh’Hmil wollte die feindliche Waffe gerade aus dem Bein ziehen, als diese dunklen Nebel aufsteigen ließ und im Anschluss wieder zu Erde zerfiel. Ein Teil davon verblieb somit in der Wunde. Der Dunst aber suchte sich den Weg zu den Häuptern der Angegriffenen, um dort Eingang durch Nase oder Mund zu finden. Die Gefährten starrten einen Moment lang geschockt auf die Verletzungen. Von diesen breitete sich langsam eisige Kälte in ihren Körpern aus. Nicht einmal Cadar blieb davon unberührt.
    Im nächsten Augenblick vergingen ebenfalls die Angreifer und der magisch entstandene Erdwall in dunklen Nebelschwaden. Sie hatten ihre Aufgabe erfüllt. Ein leises, dunkles Lachen war zu vernehmen. Die Gegenseite hatte ihr schwarzes Gift auf die Gejagten übertragen können. Jetzt mussten sie fallen oder sich der Finsternis anschließen.
    „Schnell in die Sümpfe! Vielleicht kann das Feuer des Lebens helfen!“ Sie konnte sich noch genau daran erinnern, wie die weißen Flammen die hinterhältige finstere Magie hatten schon einmal vertreiben können. Der Gedanke an die dabei unerträglichen Schmerzen dämpfte jedoch die Freude über diesen Einfall. Sie hatte keine Ahnung, ob die Männer, gerade ihr Vater, dies würden durchstehen können.
    Schwarze Schlange des einen Dunklen
    „Was hast du vor?“, fragte der Renaorianer müde. Er konnte sich nicht mehr halten. Hätte der Heerführer ihn nicht in fester Umklammerung gegriffen, er wäre vom Pferd gestürzt. Seine Frage aber blieb unbeantwortet, denn in diesem Augenblick verebbte das unheimlich bedrohliche Lachen. Kurz darauf schien die ganze Umgebung in wütenden Schreien zu versinken und der Boden bebte. Der Feind hatte festgestellt, dass die junge Frau von den dunklen Waffen unberührt war. Erneut ballte sich Finsternis. Dieses Mal aber vertraten keine durchscheinenden Geschöpfe den Weg. Von der Undurchdringlichkeit des Himmels zogen schwarze Bänder, bestehend aus tobendem Wind, zum Boden herab. Im Treiben des Sturms verbanden sie sich in wildem Spiel zu einem langen Gebilde, das den Pfad für die Fliehenden versperrte. Dann erwachte diese Schöpfung des Bösen zu Leben und zeigte den Gefährten ein mit langen gebogenen Eckzähnen bewehrtes Maul. Eine große schwarze Schlange stellte sich der jungen Frau entgegen. Die beiden Männer blieben unbeachtet. Sie schienen bereits verloren.
    „Weiter zu Ashnorog! Er wird euch helfen.“ Die Kriegerin trennte sich von ihren Begleitern. Ihr war nicht entgangen, dass sich das Wesen nur auf sie konzentrierte. Ein weiteres Mal bemühte sie die Macht ihrer Klinge. Doch jetzt forderte ihr Einsatz die Kraft seiner Trägerin. Lewyn fand sich am Boden liegend. Rasch war das Reptil bei ihr. Dessen Augen begannen feurig zu glühen. Kleine Flammen schlugen aus dem weit geöffneten Maul. Das Tier musste sich seiner Beute sicher sein. Und die beiden Dreiklingenschwerter hatten ihm nicht wirklich schaden können. Doch erst einmal ging der Angriff fehl. Die Gejagte war mit einem Sprung auf den Beinen und hatte sich gerade noch rechtzeitig zur Seite drehen können. Das ging ein paar Mal gut. Dann täuschte die Kreatur einen erneuten Angriff vor, schlug aber nun mit dem Schwanz nach den Beinen der jungen Frau. Diese hatte die Hinterhältigkeit aus den Augenwinkeln heraus sehen können und war dadurch dem Fall entkommen. Den langen Giftzähnen, zumindest einem, konnte sie nicht mehr ausweichen. Tief drang er in die Schulter ein und brach schließlich ab. Augenblicklich wurde die Kriegerin von Starre erfasst. Sie war nicht fähig, sich weiterhin zu verteidigen. Sie schaffte es ebenfalls nicht, sich vor dem Gift in Sicherheit zu bringen, das aus dem Rest des Eckzahnes tropfte. Noch während sie zu Boden ging, versuchte sie abermals einen Zauber. War es der gegnerischen Seite möglich, in Nähe der Ye’uschel Magie zu verwenden, warum sollten die Sümpfe ihr deren Gebrauch versagen? Doch wieder war das Schicksal nicht auf ihrer Seite.
    Mit schwindenden Sinnen bekam die Halbelbin noch mit, wie der Hüter der brennenden Sümpfe eintraf und sich gegen das schwarze Biest stellte. Dann wurde alles dunkel und still. Den Ausgang des derzeitigen Kampfes zwischen den Mächten konnte sie nicht mehr

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