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Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Titel: Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Sandrock
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mehr. Du wirst ihn wieder an dich nehmen.“
    Hergew fuhr mit einer Klaue unter seine Schuppen und holte den schwarzen Stein hervor. Als ihn die Kriegerin in ihren Händen hielt, begann der Drache in seinem Innern in rotgoldenen Funken zu erstrahlen. Er kam auf sie zugeflogen, öffnete sein Maul und entließ daraus endlos heiße Flammen.
    „Ich glaube nicht, dass er noch einmal in meinen Besitz gelangen möchte.“
    Sie rieb sich mit leicht schmerzverzerrtem Gesicht die Hand und den Arm. Sein Feuer war brennend durch ihre Linke ins Fleisch und dann bis in das Sonnenamulett gefahren. Von da aus hatten sich die flammenden Funken dem Nachthimmel entgegengeschnellt. Als die Magierin den Armschutz löste, um nach der Verletzung zu schauen, schüttelte sie wieder einmal den Kopf.
    „Natürlich, Magie.“ Nur ganz leicht zeichnete sich rötlich der Umriss des schützenden Amuletts auf ihrem Arm ab. Alles andere war unberührt geblieben.
    „So ist es. Aber es war kein Unwille, der dies ausgelöst hat. Der Stein bietet dir von diesem Augenblick an Schutz. Gerade hat er dir von seiner Stärke gegeben. Wenn du morgen erwachst, wirst du es fühlen.“ Die beiden Drachen ließen ihre Gäste nun allein. Sie wollten die Nacht in Gesellschaft ihres kleinen Volkes verbringen. Am Morgen würden sie wieder zur Stelle sein.
    Lewyn sah den mächtigen Tieren einen Moment lang hinterher. Dann betrachtete sie ein weiteres Mal ihren gezeichneten Arm. Seit das magische Feuer ihre Muskeln durchdrungen hatte, trug sie zwei Zeichen. Sie öffnete flink den Schutz, der um ihren rechten Unterarm lag. Abermals erblickte sie die Berge der zwei Könige mit ihren neun hohen Gipfeln. Als sie die Blickrichtung änderte, offenbarte sich erneut der schwierige Weg dorthin. Der anfängliche Pfad aber war nun ein anderer, als der, der sich ihr in Agerass gezeigt hatte. Natürlich. Sie war in den vergangenen Monaten gezwungen, dem Feind ständig auszuweichen, hatte deshalb die Reise anders gestalten müssen, als einst geplant.
    Nachdem die junge Kriegerin die Armschienen wieder angelegt hatte, ließ sie sich endlich nieder. Zufrieden fand sie gleich in den Schlaf. Das Tal hatte ihr an diesem Tag gezeigt, dass große innere Stärke in ihr ruhte. Ihre Zweifel waren etwas kleiner geworden, denn sie hatte am Abend ein Geschenk erhalten, welches sie bei ihrer schwierigen Aufgabe unterstützte und ihr sogar weiteren Schutz versprach. Wie der genau gerufen werden konnte, würde sie sicher nach Sonnenaufgang von Hergew oder Resuris erfahren.
    Schließlich sah sie Cadar vor sich. Das Daragon’fenn hatte ihr endlich das Herz geöffnet. Der Verstand hatte es ihr schon längst gesagt. Sie und ihr Vater gehörten zusammen, nicht nur im Kampf. Aber erst jetzt wollte sie diese Verbindung auch zulassen. Nach ihrer Rückkehr würde sie dem Renaorianer erlauben, nun außer einem schützenden Begleiter ebenfalls ihr Vater zu sein. Während sie einschlief, glaubte sie sich wieder einmal in dessen grünen Augen verlieren zu können.
    Der Morgen erwachte hell und klar. Lewyn erhob sich und eilte zum nahe gelegenen Flüsschen. Sie hatte ihr Bad gerade beendet, als sich der Flügelschlag der Drachen vernehmen ließ. Für einige Augenblicke verdunkelte sich der Himmel. Diesmal kam die ganze Schar. Einer nach dem anderen landete am Rand des kleinen Wäldchens. Respektvoll begrüßten die Tiere ebenfalls Jandahr, der endlich zwischen den Felsen hervorkam.
    „Du gabst mir gestern Abend den Stein deines Volkes zurück. Was aber muss ich tun, damit er mir seinen Schutz gewährt?“ Sie hatte den Fürsten der Drachen gleich nach der Begrüßung gefragt. Sie wollte schnell zu den Wartenden zurück, um dann sofort den weiteren Weg zu nehmen.
    „Brauchst du von seiner Stärke, halte ihn umklammert. Benötigst du aber seinen Schutz, halte ihn vor deinem Herzen. Dann wird er dich in seinen Mantel aus Funken hüllen. Du kennst dies vom Drachenzauber Leranoths. Am besten ist es, du trägst unser Geschenk um den Hals gebunden. Dort kannst du den Stein schnell erreichen. Kehrst du in die Stadt der Könige zurück, wirst du seiner Magie nicht mehr bedürfen. Dann reiche ihn an deinen Freund Regos weiter. Der feurige Drache wird auch ihm dienlich sein. Vor allem aber wird er dafür sorgen, dass Dahnikg die Stadt Asnarins weiterhin beschützen kann.“
    „Das wird nicht nötig sein. Der Erste eurer Art ließ uns wissen, dass er eurer Waffe dafür nicht mehr bedarf. Als Colgor fiel und ich nach

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