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Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Titel: Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Sandrock
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da nur so sicher sein? Du schienst wie die Male zuvor in Trugbildern gefangen.“
    „Nun, irgendwie trifft das auch zu. Ich hatte wie du die Befürchtung, abermals dem Gift der Berge zu verfallen. Als sich jedoch eine Stadt offenbarte, und nicht wie bisher einer unserer Gefallenen, wusste ich um die Gunst, die ich gerade erfuhr. Endlich, wir müssen unserem Ziel sehr nah sein.“ Erleichtert atmete sie durch und hoffte dabei noch zur rechten Zeit den Durchlass zu der gesuchten Stadt zu erreichen.
    „Ruhen wir dennoch?“
    „Es wird nicht schaden. Einen Feind konnte ich auf unserem Weg nicht sehen. Doch gibt sich der Gegner selten zu erkennen. Vielleicht treffen wir auf ein Hindernis am Zugang nach Farusia. Dies würde mich nicht überraschen. Wir sollten in jedem Fall vorsichtig bleiben.“
    „So ist es.“ Der Magier bereitete das Lager und ließ sich nieder.
    Dunkel blieb der nächste Morgen. Nicht einmal im Verlaufe des Tages zogen sich die Wolken zurück. Bereits am Vormittag begann es zu regnen. Anfangs hielt das dünne Blätterdach die Feuchtigkeit noch auf. Aber schon bald waren die Suchenden bis auf die Knochen durchnässt. Wäre der Kriegerin nicht am vergangenen Abend der Weg gewiesen worden, sie hätten untätig auf die Gunst der Sonne warten müssen. Als aber am späten Nachmittag starker Herbstnebel durch den Wald zog, konnten sie ihren Pfad dennoch nicht weiter beschreiten. Die erkennbaren Hinweise lagen nun versteckt.
    „Gehen wir weiter, geht uns der Weg verloren?“
    „Das nehme ich an. Wir würden dem giftigen Atem der Erde abermals zu nahe kommen. Es bleibt uns nichts anderes, als Geduld zu haben und darauf zu warten, dass wir wieder etwas erkennen können.“ Na, das sagte ja die Richtige. Es fiel der Dreiundzwanzigjährigen alles andere als leicht, jetzt nicht weitergehen zu können. Und wieder waren es die Lehren von Umodis, die ihr nun die nötige Ruhe brachten. Bald hatte sie sich in die Natur vertieft und vergaß dabei für kurze Zeit die Eile, die sie ständig vorwärts trieb. Selbst der immer stärker werdende Regen konnte ihr den Augenblick des Verschnaufens nicht nehmen.
    Cadar saß ihr schräg gegenüber. Schmunzelnd beobachtete er das Treiben seiner Tochter. Er wusste, weshalb sie sich gerade in die Reinheit des Waldes flüchtete. Immer wieder stellte er fest, dass sie eben nicht nur die Eigenschaften der Elben in sich trug.
    Irgendwann in der Nacht zogen sich Niederschlag und Nebel zurück. Da es nun aber dunkel war, konnten sie den Weg noch immer nicht aufnehmen. Zumindest aber wäre es ihnen möglich gewesen, eine Gefahr zu erkennen, sollte sich eine nähern. Der Morgen hingegen zog abermals diesig herauf. Der Dunst war dabei nicht so dicht, dass er den Suchenden den Blick auf den Pfad verwehrte. Rasch nahmen sie den wieder auf.
    „Morgen Abend werden wir Vollmond haben. Ob dies der Tag ist, an dem wir gefunden haben sollten, was uns weiterbringt?“ Leichte Nebelfelder ließen den Himmelskörper etwas verzerrt und dennoch unglaublich groß erscheinen. Cadar folgte dem Blick der jungen Frau und beobachtete die vorüberziehenden Wolken eine Weile.
    „Das wäre möglich. Vielleicht aber sind es die neun Sterne rechts neben ihm. Sie scheinen sich zu einem Kreis, wie zu einem Rat, einen zu wollen. Schließen sie diese Versammlung, ist das wie ein Zeichen.“
    „Hm, sicher hast du Recht. Jedenfalls wäre es ungewöhnlicher als die volle Himmelsscheibe.“
    Drei weitere Tage hetzten der Mensch und die Kriegerin durch den endlos scheinenden Wald. Eine gewaltige Unruhe trieb sie mittlerweile selbst während der späten Stunden ihrem Ziel entgegen. Die vertriebene Prinzessin der Elben war überaus glücklich, als sie feststellte, den Weg selbst in starken Nebeln und während der Dunkelheit finden zu können.
    Es war die Nacht, in der die neun Sterne Rat zu halten schienen. Als sich auch der Letzte von ihnen in seiner richtigen Position befand, begann im Inneren des Kreises ein leichtes Glimmen. In seiner Mitte bündelte es sich und schickte einen dünnen hellen Strahl zu Boden. Den Punkt seines Auftreffens zu erreichen, war augenblicklich das Anliegen von Vater und Tochter. Sie jagten der Richtung entgegen, in der sie die betreffende Stelle vermuteten. Es dauerte eine Weile, aber dann trat der Wald zurück und gab den Blick auf eine weite Lichtung frei. In ihr konnten beide die Überreste von Mauern sehen. Sicher war dies der Ort, an dem einst Farusia über ein schönes Reich

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