Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Titel: Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Sandrock
Vom Netzwerk:
wird. Dann sollten wir zur Stelle sein. Bis dahin werden wir helfen.“
    „Mein Kind, sage mir bitte, wem deine Hilfe gelten soll. Wir wissen nicht mit Bestimmtheit, dass die Schlange der Hüter dieser verlorenen Stätte ist.“
    „Umodis hat es einst in der Taseres geschafft, Ashargnas Wesen zu prüfen. Vielleicht ist uns dies hier ebenfalls möglich.“
    „Vielleicht vermag dunkle Magie uns aber auch zu täuschen.“
    „Beobachten wir ihre Verletzungen. Der aufsteigende Nebel wird verraten, was wir wissen wollen.“ Vorsichtig war die Magierin den ringenden Tieren näher gerückt. Bei diesen beiden war noch keine Entscheidung über Sieg oder Niederlage gefallen. Die Schlange hatte ihre Giftzähne in die Brust des aufrecht kämpfenden Bären geschlagen. Der wiederum brach mit seinen starken Krallen das Fleisch auf dem Rücken des Reptils auseinander. Es waren weitere tiefe Verletzungen, wie sie jeder von ihnen schon mehrfach trug.
    Lewyn riss den Bogen vom Rücken und schickte mehrere Pfeile in den schwarz glänzenden Leib der Schlange. Augenblicklich begann sich dort leichter grauer Dunst an den Geschossen aufwärts und schließlich in Richtung Himmel zu bewegen.
    „Was hast du getan? Es ist dunkle Magie, die dies bewirkt. Sieh nur den Bären! Seine Wunden entlassen keine Nebel, weder hell noch dunkel. Er ist der, gegen den wir hätten schlagen müssen. Ich werde der Schlange helfen, falls ich dies vermag.“ Tadelnd traf sein Blick auf die junge Frau. Die aber ignorierte es und ging langsam auf den unterdessen am Boden liegenden Bären zu. Müde sah der ihr entgegen.
    „Sag, mein Freund, wie kann ich dir helfen? Vermag ich an diesem Ort die Magie zu rufen, die mir gegeben ist?“
    „Weshalb solltest du mir helfen wollen? Dein Vater sagte doch gerade, dass es die Schlange ist, die das Leben verdient.“
    „So viele verdienen am Leben zu sein. Der Tod nimmt darauf keine Rücksicht. Ich spüre aber, dass du leben solltest. Bei deinem Gegner war ich mir da nicht sicher. So fiel die Entscheidung zu deinen Gunsten.“
    „Du urteilst nach dem Gefühl? Ist das nicht ein wenig anmaßend? Gefühle können trügerisch sein.“
    „Ich weiß. Aber wolltest du unser Ende, hättest du zumindest mich bereits töten können. Du bist verletzt, ja. Aber du hast noch genügend Kraft in dir, um einen weiteren Kampf zu führen. Die Schwäche, die ich sehe, ist größer als die, die dich am Boden hält. Auch das spüre ich.“
    „So bist du wirklich die Erbin der Macht. Sie ist die Einzige, die dies erkennen konnte.“ Der riesige Bär schien zu lächeln. Im selben Augenblick begann er sich aufzulösen. Zuerst fielen die kleinen Funken ineinander. Nur als feurige Gedanken erkennbar, wie einst Dahnikg, stoben sie schließlich aufwärts und zogen in Richtung der moosüberwucherten Mauerreste. Dort verbanden sich die glühenden Punkte mit denen, die der Vergang des schwarzen Reptils entlassen hatte. Im Verband spannten sie augenblicklich eine Kuppel über die Lichtung.
    Der Renaorianer stand noch immer ziemlich starr. Er hatte die Worte des Tieres gehört und die Magie dieses Ortes gesehen. „Es war eine Prüfung! Das Ganze diente nur dazu, zu erkennen, wer diesen Platz betrat. Ich werde deine Worte nie wieder anzweifeln.“ Er schüttelte sein Haupt und blickte weiter verwundert auf den Zauber über der Lichtung. Dabei bemerkte er, wie der Lichtschein des Himmels langsam zu verblassen begann. Die Sterne schienen ihre Versammlung zu lösen.
    „Komm endlich! Wenn wir nicht augenblicklich das Tor finden, werden wir scheitern.“ Die junge Frau riss ihn aus seinen Beobachtungen und schlug im Lauf mit der flachen Hand gegen seinen Rücken. Das brachte den Mann gänzlich zurück. Sofort setzte auch er sich in Bewegung.
    Ein paar Minuten lang folgten beide den kaum sichtbaren Mauerresten. Dann verhielten sie an einer Lücke. Prüfend glitten die Blicke über das Areal. Schnell waren sich beide einig, dass dies nicht das Tor sein konnte. Zu viele verstreute Steine lagen in der Nähe der Ruinen. Es ging weiter. Als sie das vierte Mal verhielten, dauerte es nicht lange und Lewyn lenkte ihre Schritte in den Durchlass. Das helle Strahlen, das sich von der Mitte dieses Punktes erhob, gab beiden bald die Gewissheit, die gesuchte Passage gefunden zu haben. Flink setzten sie ihren Weg fort. Und mit jedem Schritt, der sie weiterbrachte, begann aus den Ruinen die Stadt der zwei Könige zu entstehen. Am Ende lag die ganze Pracht Farusias vor

Weitere Kostenlose Bücher