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Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Titel: Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Sandrock
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schlafend vor und seinen Gast gar nicht. Ärgerlich zogen sich die Augenbrauen zusammen. Wütend wurde er, als er bemerkte, dass sogar die Wachen allesamt schliefen. ’Ah, die Halbelbin!’, dachte er verbittert. Sicher hatte sie einen Zauber verwandt, der alle hatte müde werden lassen. Doch dann stand sie plötzlich hinter ihm.
    „Zürnt ihnen nicht. Der vergangene Kampf war äußerst beschwerlich und lange konnten sie nicht ruhen. Ich hingegen benötige nicht so viel Schlaf. So habe ich mir erlaubt an ihrer statt zu wachen.“ Sie hatte sehr leise gesprochen, wollte sie doch niemanden wecken.
    „Magie?“ Sein Missfallen war überdeutlich.
    „Nein, nur Erschöpfung. Zauber ist etwas, was mit Bedacht verwendet werden sollte. Er kann helfend oder zerstörend wirken. Zudem fordert er Kraft. Somit ist Magie das letzte Mittel, zu dem ein Hexenmeister greifen sollte.“
    „Hm, weise Worte. Ich hoffe nur, dass Ihr sie auch befolgt. Ich bin kein Freund solcher Machenschaften.“ Noch während er sprach lud er die Vierundzwanzigjährige an den Tisch. „Haben Euch meine Frauen etwas zu essen gereicht?“
    „Danke, ich bin nicht hungrig. Das sagte ich auch ihnen schon.“
    „Wie Ihr wollt. Ein Becher Wein vielleicht? Oh, natürlich, ihr Elben trinkt ja nicht.“
    „Selten jedenfalls.“ Als sie bemerkte, dass er noch immer auf eine Antwort wartete, schüttelte sie leicht den Kopf. Im Anschluss geschah etwas, was sowohl den Menschen als auch die Halbelbin zum Schmunzeln brachte, ihr Magen knurrte leise.
    „So, Ihr habt also keinen Hunger?“
    „Das nahm ich an. Ich habe heute bereits etwas gegessen.“
    „Da meldet sich wohl der menschliche Teil in Euch. Bitte, speist mit meinen Männern und mir. Sicher findet sich auch etwas für Euch bei dem, was uns gleich gebracht wird.“
    Sie wollte erst erneut ablehnen. Als sich der Magen aber nochmals meldete, konnte sie den aufkommenden Hunger schlecht leugnen. Sie nickte schließlich und zuckte nur noch mit den Schultern. Gegen die verräterische Eigenmächtigkeit ihres Körpers kam sie nicht an.
    „Ehe dieses Knurren die Wachen alarmiert, komme ich Eurer Einladung besser nach. Doch sollte ich mich jetzt wohl nicht länger sehen lassen. Das Essen oder weitere Krieger nahen.“ Dabei blickte die junge Frau ihrem um einiges älteren Gegenüber forschend in dessen Augen. Hatte der ihre Anwesenheit verraten?
    „Keine Gefahr, nur etwas gegen den Hunger.“ Dann lauschte er. Enoandt aber konnte den Schritt der Kommenden bisher nicht vernehmen. Erst einige Zeit später hörte er das nahende Geräusch. Schließlich klopfte es an der Tür. Bevor er diese öffnete, sah er sich nach seinem Gast um. Von dem aber fehlte jede Spur. Der Mann ließ die zwei Frauen und deren Begleiter ein. Diese stellten einige Körbe mit dampfendem Essen auf dem Tisch ab und verabschiedeten sich wieder. Gleich darauf war die große Tafel voll besetzt. Die Schlafenden waren durch die Geräusche des Aufdeckens, in erster Linie aber durch den herrlichen Essensduft geweckt wurden. Nun freuten sich alle auf das heiße Mahl. In den letzten Tagen hatten sie auf dergleichen Annehmlichkeiten verzichten müssen. Allein Enoandt saß noch nicht. Er versuchte zu entdecken, wohin die Erbin der Macht entschwunden war. So ging er in den hinteren Teil des Raumes, der in Dunkelheit lag. Hier konnte er sie ebenfalls nicht finden. Erst als der Hausherr die Wand hinter sich ließ, die ein kleines Lager verdeckte, hatte er die Gesuchte vor sich.
    „Sie sind gegangen. Ihr könnt wieder zu uns kommen.“
    „Ich denke, es ist besser, ich lasse Eure Männer erst speisen. Ich kann spüren, dass ihnen meine Nähe Unbehagen bereitet, ebenso wie Euch.“
    „Das dürft Ihr uns nicht verübeln. Der dunkle Feind sorgt dafür, dass die Angst vor Euch weit verbreitet ist. Tod und vermehrtes Leid gelten als Euer Erbe. Doch besitzen wir genügend Verstand, um zu wissen, welchem Zweck dies dient. Der eine Dunkle fürchtet Euch, hofft Euch so schwächen zu können, Euch womöglich durch Verrat den Tod zu bringen. Da wir aber zudem noch über Ohren verfügen, wissen wir auch, dass die Hoffnung wieder mit Macht erwacht ist. Seit Eurer Verbannung halten sich hartnäckig die Gerüchte, Ihr könntet dem Feind noch immer gefährlich werden. Und nun, da Ihr Eure Fähigkeiten zurückzuhaben scheint, ist der Widerstand gegen die Finsternis sicher nicht mehr aufzuhalten.“
    „Es wäre gut, wenn Ihr Recht behalten solltet. Doch hoffe ich, dass

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