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Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Titel: Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Sandrock
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Augen auf die Vierundzwanzigjährige gerichtet. „Ich habe vernommen, was Ihr von Brargal gehalten habt. Obwohl er Euch schwach erscheinen mochte, hat er doch nur versucht, sein Volk aus allem Ärger herauszuhalten, es zu schützen. Dass dies der falsche Weg war, hat er vielleicht nicht sehen wollen.“
    „Ich mache niemandem einen Vorwurf, mein Herr. Ob eine Entscheidung richtig ist oder nicht, wird stets erst die Zukunft zeigen. Euer Vater sehnte sich nach Frieden. Dass der Weg dorthin nur über den Kampf führt, blieb ihm verborgen.“
    „Dennoch hätte Weisheit ihm die richtigen Entscheidungen aufzwingen müssen. Vielleicht aber war es auch fehlender Mut. Ich weiß es nicht.“
    „Mut ist ebenso zweischneidig wie der Einsatz von Magie. Ein einzelner vermag durch ihn das Schicksal vieler zum Guten zu lenken. Aber wenn dieser Mut zu unüberlegtem Handeln, zu Leichtsinn oder Selbstüberschätzung wird, kann er ebenso viele in ihr Verderben drängen. Euer Vater wollte dies Risiko sicher nicht eingehen.“
    „Es ist so viel Ehrlichkeit in Euren Worten. Ich glaubte nicht, dass Ihr mit mir ebenso offen sprechen würdet, wie mit Enoandt.“
    „Wie sonst sollte ich Euch die Gefahr bewusst machen, die sich Tondior weiter nähert, die bereits seit Jahren nach ganz Garnadkan greift?“
    „Ihr hättet versuchen können, mich mit Lügen in einen Kampf zu treiben. Ich habe gerade erst feststellen müssen, dass die Lüge ein äußerst mächtiges Werkzeug ist, das sich leider auch in den Reihen meiner engsten Berater großer Beliebtheit erfreut.“
    „Es tut mir leid, dass es so ist. Aber es ist gut, dass Ihr diese Gefahr erkennen konntet. Mein Herr, Ihr seid jung an Jahren. Die Erfahrungen, die Ihr bisher sammeln konntet, sind sehr wenige. Deshalb versuchen unreine Herzen, Euch für ihre Zwecke zu benutzen. Seid darüber nicht verbittert. Ihr konntet es nicht ahnen. Ab jetzt aber seid Ihr es, der Tondior in eine neue Zeit führen wird. Ihr habt gerade den ersten Schritt getan. Es wird Euch von nun an immer leichter fallen, die Getreuen von den Unehrlichen zu unterscheiden.“ Abermals neigte sie leicht ihr Haupt vor dem kaum zwanzigjährigen König.
    „Ich will versuchen, alles richtig zu machen, ich will meinem Volk ein guter Führer sein.“
    „Dies sind höchst ehrenwerte Absichten. Die Zeit wird offen legen, ob Ihr sie umsetzen konntet.“
    „Dann seid auch Ihr Euch nicht sicher, dass Ihr keine Fehler macht?“ Er sah äußerst überrascht aus. Diese Frau, die Erbin der Macht, war ihm gegenüber so offen, wie er es bisher von kaum jemandem kannte.
    „Wie könnte ich? Dies von sich zu denken, wäre ein äußerst hochmütiger Irrglaube. Ginge ich von meiner Unfehlbarkeit aus, würde kaum jemand mein Handeln hinterfragen. Nie würde ich nach Rat suchen. Ich würde mancher Situation unüberlegt begegnen. Arroganz kann gefährlich sein.
    Mein Herr, meine Absichten mögen rein sein. Ob es meine Taten und damit meine Entscheidungen sind, werden erst die beurteilen können, die uns folgen.“
    „Ihr verblüfft mich. Ihr sagtet mir gerade, dass auch Ihr fehlbar seid. Euer Vorhaben ist zum Scheitern verurteilt, der Glaube an den Erfolg möglicherweise vernichtet, erfahren Eure Feinde oder Zweifler davon. Es sind wenig genug, so hörte ich, die völlig zu Euch stehen.“
    „Deshalb bitte auch ich darum, dass diese Worte bei uns bleiben. Aber ohne Offenheit kann ich von Euch weder Vertrauen noch Unterstützung erwarten. Aber beides ist nötig, um unser aller Ziel zu erreichen. Im bevorstehenden Kampf geht es nicht um das Überleben eines einzelnen Volkes. Ich denke, Ihr seid klug genug, um dies zu erkennen.“
    „Euren Worten nach steht eine gewaltige Übermacht gegen das Bündnis. Weshalb sollte ich die Männer Tondiors für eine verlorene Sache opfern?“
    „Sie ist nur verloren, wenn alle so denken und sich niemand gegen den Feind stellt. Branastal, die Zahl der Gegner wird bedeutungslos, wird der in den Kampf gezwungen, wenn er keinen anderen Grund als Furcht hat, um das Schwert zu ziehen. Ein einzelner Eurer Männer aber vermag erfolgreich gegen viele Feinde zu schlagen. Denn er weiß, dass er mit seinem Leben das der Familie, von Freunden, von seinem Volk schützt.“
    „Ihr meint, dass unsere Widersacher nicht unbedingt bis zum Letzten kämpfen werden. Sie werden lediglich versuchen, ihr eigenes Leben zu behalten. Das Schicksal anderer ist für sie nicht von Belang.“
    „Davon gehe ich aus.“
    „Wenn ich

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