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Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Titel: Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Sandrock
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Heimatlosen. Diese hingegen schien sich einen Moment nur auf Dylarodh zu konzentrieren. Schließlich nickte sie und Enoandt wusste, was er von des Königs Berater zu halten hatte.
    „Ich möchte draußen vertraulich mit dir reden.“ Der Krieger trat gänzlich zu dem etwas jüngeren Mann und legte seine Hand auf dessen Klinge, um sie nach unten zu drücken. „Bitte, ihr habt hier keinen Feind vor euch. Das Kommen unseres Gastes hat einen Grund.“ Er hütete sich preiszugeben, wer gerade in Burdlan weilte.
    Dylarodh zog die Stirn in Falten, bedeutete seinen Begleitern wachsam zu sein und folgte dem gerade Entschwundenen. Bald waren von draußen heftig diskutierende Stimmen zu vernehmen. Dann herrschte eine Weile Ruhe, ehe die drinnen Wartenden Empörung heraushören konnten. Schließlich folgte kaum vernehmbares Gemurmel. Endlich ging die Tür auf und die beiden Männer traten mit geröteten Köpfen wieder ein.
    „Nehmt die Waffen runter. Sie sind hier fehl am Platz. Wir haben einen Freund in unserer Mitte.“ Dann wandte er sich, immer noch mit großem Ärger in den Augen, zu der Magierin. „Bitte verzeiht. Aber in der heutigen Zeit sollte Vorsicht oberstes Gebot sein.“
    „Das sehe ich ebenso. Deshalb gibt es keinen Grund, dem anderen zu zürnen.“ Sie wusste, dass Dylarodh diesen Hinweis verstehen würde.
    Die beiden Männer und Leranoths verstoßene Thronerbin wollten sich gerade setzen, als die Tür erneut geöffnet wurde.
    „Der König erwartet euch, alle drei.“ Der Mann hielt den Eingang offen, bis die Benannten nach draußen getreten waren. Dann gingen nur diese dem größten und wehrhaftesten Gebäude entgegen. Dort wartete Branastal.
    „Ich kann nicht fassen, dass du tatsächlich an mir gezweifelt hast!“ Dylarodh war weiterhin äußerst aufgebracht.
    „Du glaubst gar nicht, wie viele von denen, die unser Vertrauen besitzen, es nicht verdienen. Ich konnte nicht anders. Hättest du denn nicht ebenso entschieden?“
    „Hm“, knurrte der verärgerte Mann. Nach einer Weile wurde seine Mine endlich weicher. „Wem kann unser König denn vertrauen? Ist es wirklich so schlimm?“
    „Wir werden einige in Eisen schlagen müssen, um Branastals Leben schützen zu können. Auch ich ging nicht von so viel Verrat aus. Dank unseres Gastes wissen wir nun jedoch um die schwierige Lage.“
    „Haben Euch die Männer verletzt?“ Erst jetzt richtete der Vertraute des Königs die fragenden Worte an die Halbelbin. Seine Blicke blieben dabei neugierig an ihr hängen.
    „Danke, es geht mir gut.“ Sie war unverletzt geblieben. Anderenfalls würde es den Burdlanern in dieser Nacht sicher schlechter gehen.
    Der restliche Weg wurde schweigend zurückgelegt. Keine fremden Ohren sollten zufällig zu hören bekommen, was geheim bleiben sollte, wenigstens bis die Gefahr des Verrats weitestgehend beseitigt war.
    „Kommt endlich herein. Ihr habt euch Zeit gelassen.“ Der königliche Bursche lud sie an seinen runden Tisch, auf dem einiges an Speisen und Wein stand.
    „Bitte, ich mag nicht allein essen. Dann schmeckt es nicht so.“ Während der Mahlzeit sprachen die drei Männer und die junge Frau über Belanglosigkeiten. Sie wollten sich den Appetit nicht von bedrohlichen Angelegenheiten verderben lassen.
    „Ihr trinkt Wein?“ Enoandt war ziemlich überrascht.
    „Ich bin zur Hälfte Mensch. Aber selbst ein Elb lehnt nicht immer ab. Und im Augenblick fühle ich mich sicher genug, einen Becher voll davon trinken zu können. Außerdem verrät mir der Duft dieses Getränks, dass es sehr bekömmlich sein wird.“ Ein sehr leichtes Lächeln zuckte um ihre Mundwinkel. Gemeinsam tranken sie in Ruhe ihre Gefäße leer. Dann zeigte die Mine Branastals, dass es Zeit zum Reden wurde.
    Branastals Weinkelch
    „Wissen wir, wem wir vertrauen können?“ Sein Blick war etwas unsicher auf Dylarodh gerichtet. Der König hoffte sehr, dass er auch weiterhin auf dessen Treue hoffen konnte, nur seine Eigenmächtigkeiten musste er dann unterlassen. Allerdings bekam der junge Mann zu hören, dass es aus Sorge geschehen war. Sein Berater hatte nach Brargals Tod versucht, alles ihm unnötig Erscheinende vom trauernden Sohn fern zu halten. Dass er dabei die Wichtigkeit mancher Angelegenheit unterschätzt hatte, lag nicht in seiner Absicht.
    „Wir können reden.“
    „Aber nicht hier. Lasst uns ein Stück vor die Tore gehen.“ Rasch traten sie ins Freie. „Ich hörte bereits, dass wir augenblicklich durch Eure Freunde geschützt werden.

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