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Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Titel: Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Sandrock
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Wäre es möglich, sie kennen zu lernen?“ Er hatte sich an die Kriegerin gewandt.
    „Dann würde ihre Wachsamkeit verloren gehen. Auch glaube ich nicht, dass es ratsam wäre, zu ihnen in die Höhe zu steigen.“
    „Natürlich. Eigentlich wollte ich mich persönlich für ihre Freundlichkeit bedanken. Nun bitte ich Euch, ihnen meine Grüße zu übermitteln.“
    Erwartungsvoll blieben seine Blicke bei dem ungewöhnlichen Gast. Sie hatte nicht sofort geantwortet.
    „Ihr braucht nicht zu danken. Sie taten es gern.“
    „Ich möchte dennoch, dass sie davon erfahren.“
    „Das haben sie. Ich nannte Euch ihre Antwort.“ Sie überlegte einen Augenblick. Dann legte sie die rechte Hand über ihre Brust, während die linke über seiner Stirn ruhte. „Jetzt könnt Ihr Eurem Wunsch nachkommen. Sprecht mit ihnen.“
    Die Burdlaner waren wiederum von der Macht der Magie überwältigt. Doch rasch nutzte der König die Gelegenheit, die ihm gegeben wurde. Das dauerte eine Weile. Die Übrigen der Gruppe konnten in dieser Zeit über die Schwachstellen der Stadt sprechen. So sahen die beiden Männer rasch ein, dass der lose Hang tatsächlich eine Gefahr darstellte, nicht nur bei einem Angriff. Dass es für die Sicherheit ihrer Heimat weiterer Wachen bedurfte, hatten sie bereits festgestellt.
    „Dylarodh, Ihr habt heute nach mir greifen lassen. Woher wusstet Ihr von meiner Herkunft?“
    „Euer Umhang hat nicht alles verdeckt. Das Material der Stiefel, die typisch elbischen Muster und der besondere Stoff Eurer Hose haben mich aufmerksam gemacht. Aber Eure äußerst wachen und unruhigen Augen, wenn Ihr mit Enoandt durch die Straßen gegangen seid, haben meine Ahnung bestätigt. Zudem liegt etwas in Eurem Blick, was mich sicher werden ließ, was Eure Heimat sein musste.“ Er beobachtete, wie ihre Mine sich immer weiter verfinsterte. Beinahe hätte die erstarkte Magierin ihre Hand von Branastal genommen. „Ich ahnte dabei natürlich nicht, wen ich da wirklich vor mir hatte. Verzeiht, ich hoffe, ich habe Euch nicht mit meinen Worten verletzt.“
    „Habt Ihr nicht. Es schmerzt mich nur, dass ich nichts meine Heimat nennen kann.“
    „Verstehe“, sagten beide Männer gleichzeitig.
    „Hm“, knurrte sie ärgerlich auf sich selbst. Noch immer hatte sie die Gefühle, wenn es um ihre Verbannung ging, nicht unter Kontrolle. „Ich sollte es sein, die um Verzeihung bittet. Ich wollte niemanden mit meinen Problemen behelligen. Doch muss ich Euch noch danken. Ihr habt mir gerade gezeigt, dass ich recht unvorsichtig war. Ich glaubte nicht, dass diese Kleidungsstücke so verräterisch sein könnten, ich sah ähnliche auch in den Reihen der Menschen.“
    „Nun, ich war vor nicht allzu langer Zeit im Norden unserer schönen Lande. In dieser Region gibt es Städte, in denen Elben zugegen sind. Manche leben in ihnen, andere betreiben Handel. Gerade ihre Stoffe waren es, die mich dort sehr faszinierten. Dementsprechend habe ich Eure Kleidung als von Let’weden stammend erkannt. Ich setzte damit natürlich voraus, dass Ihr ebenfalls aus diesem Reich kommt.“
    „Nun, das nächste Mal werde ich wohl doch auf einen guten Ratschlag hören.“
    Dylarodh verstand nicht. So klärte ihn die junge Frau darüber auf, dass Enoandt ihr angeboten hatte, die Kleidung vollständig zu wechseln.
    Lewyns Stiefel
    Lewyn löste nach einiger Zeit ihre Hand von dem jungen König. Er hatte durch Hilfe der Magie mit ihren Gefährten reden können. Bei Therani und Nirek bat er um Verständnis für das Handeln seines Beraters. Natürlich hatte er den Männern Recht geben müssen, als sie sagten, dass das Wohl Tondiors über der Trauer eines einzelnen stand. Dylarodh hätte seinem König nach dem Tod Brargals umgehend von der drohenden Gefahr, von dem Ersuchen der Gitalaner, berichten müssen.
    „Einen konnte ich nicht erreichen. Ich würde gern mit dem Mann sprechen, der einst unser größter Feind war. Ist Euer Vater nicht in der Nähe? Sicher hat auch er weise Worte für mich. Niemand kennt unseren Gegner so genau wie er.“ In diesem Moment hielt er inne und schien völlig abwesend zu sein. Ein leichtes Glitzern lag dabei vor ihm. Nach einiger Zeit nickte er kaum merklich. Schließlich hatte er sich wieder aus dem Zauber gelöst.
    „Auch Cadar hat mir gerade deutlich gemacht, dass meine Entscheidung richtig ist. Tondior wird seine Hilfe dem Bündnis für die große Schlacht nicht versagen. – Enoandt, rufe das Heer zusammen.“

Erinnerungen
    Ein leichtes Beben

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