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Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Titel: Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Sandrock
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Dächer mit sich fort. Kurz darauf zerriss der unnatürliche Sturm den Rest. Dicker dunkelroter Nebel legte sich über Niishna und brachte vielen den Tod. Spätestens als sich die Erde öffnete und einen rotglühenden Lichtschein an die Oberfläche entließ, war jedem klar, dass die finsteren Mächte hervorbrachen.
    „Was ist da draußen los?“, fragte der Älteste der Magier.
    „Was soll schon sein? Das Wetter spielt verrückt.“
    „Ich denke, da steckt mehr dahinter. Dies ist kein natürliches Unwetter. Ich habe den Eindruck, als würden die dunklen Elemente höchstselbst da draußen toben.“ Der Jüngste der Runde, er mochte vielleicht Anfang zwanzig sein, blickte erst besorgt durch das Fenster. Dann sah er eindringlich den anderen entgegen. Er, Osgh, war erst das zweite Mal bei dem Treffen. Aber er wusste genau, dass er von ihnen die größte Macht besaß. Ihm fehlten sicher noch ein paar Erfahrungen. Und nur deshalb war er jetzt hier. Er wollte an dem Wissen der Älteren teilhaben, wollte lernen.
    „Kann es sein, dass wir das waren? Haben wir die Finsternis erzürnt, weil es uns bisher nicht gelang, die Menschen in unser Joch zu zwingen?“
    Die Tür flog aus den Angeln und die Kerzen wurden von den Tischen gefegt. Nichts war mehr zu sehen. Die Männer standen währenddessen an die Wand gepresst. Der Sturm hielt sie dort gefangen. Vielleicht war dies auch sicherer. In dem kleinen Raum gab es nicht einen Gegenstand, der sich noch an seinem Platz befand. Wild kreisten die Sachen durch die Luft, bis sie schließlich neben den Köpfen der schwarzen Zauberer zerstellten. Ein dunkles Glimmen, eingehüllt in glühenden Nebel, näherte sich bedrohlich den Anwesenden.
    „Findet sie! Tötet sie!“, grollte es tief durch das tobende Wetter. „Der Mut der Völker ist ein Erbe der Halbelbin. Er wird zusammen mit ihr sterben. Der Feindin meiner Herrschaft den Tod zu bringen, ist es, was ich von euch fordere. – Osgh, sie hat es geschafft, deinen Vater zu vernichten.“
    „Nein!“ Es dauerte einen Moment, ehe der junge Mann seine Kaltblütigkeit zurückgewonnen hatte. „Ich werde sie zu Tode quälen. Und es wird mein Herz erfreuen.
    Herr, wo finde ich dies hochmütige Spitzohr, das schon zu lang durch unsere Lande zieht? Ich will sie jagen, bis sie jammernd vor mir liegt, bis sie um ihren Tod bettelt!“
    „Henar, dein Vater, fand sein Ende in Agondhar. Doch dies Weib wurde schon wieder im Norden Tondiors, nahe des Ferehngebirges gesehen.
    Wenn du die Halbelbin hast, wirst du enttäuscht sein. Egal, was du ihr antust, sie wird nicht betteln. Sie besitzt selbst jetzt die Stärke, sich gegen ihr Schicksal zu wehren. Sie ist noch immer in der Lage, euch gefährlich zu werden. Bringt sie zu Fall, bevor weitere eurer Zunft sterben.“
    „Wie konnte sie meinen Vater vernichten? Er hatte große Macht, nicht aber sie!“
    „Mit Einfallsreichtum. Unterschätze sie nicht. Nun geht. Bringt mir ihr Herz. Ich will es selbst vernichten! So kann ich sicher sein, dass sie nicht länger Hoffnung verbreitet.“ Das Grollen hallte noch lange nach. Als es verebbt war, legte sich auch der Sturm. Blitz, Hagel und Regen verzogen sich. Die Erde schloss ihre Wunde. Zuletzt löste sich der tödliche Nebel auf.
    Die Männer rutschten von der Wand.
    „Sie wird bereuen, geboren zu sein!“ Osgh erhob sich und sein dunkles Herz wurde finster. Gleichzeitig spürte er, wie große Stärke von seinem Körper Besitz ergriff. Sein Vater mochte der Mächtigste von ihnen gewesen sein. Doch er, Osgh, stand nun in der Gunst des einen Dunklen, wie zuvor Cadar. Er war es, der sich im Schutze des Bösen bewegen konnte. Er war es, der Garnadkan von der Erbin der Macht befreien würde. Er würde ein Scheitern ebenso wenig akzeptieren wie sein Herr.
    Eine Woche war es her, dass es in Gitala endlich etwas zu feiern gab. Aber die Einwohner vergaßen nicht, dass sie den Zorn der Dunkelheit auf sich gezogen hatten. Ihnen war klar, dass die Verteidigungsmaßnahmen schnell vorangetrieben werden mussten. Somit arbeiteten sie gemeinsam von Sonnenaufgang bis spät in die Nacht an ihrer Sicherheit. Therani mit seinen Söhnen und Nirek mit dem ihm verbliebenen Nachkommen halfen dabei tatkräftig mit. Natürlich wichen sie nicht mehr voneinander. Das Schicksal hatte ihnen bis hierher einen gemeinsamen Weg versagt. In Zukunft sollte das anders sein.
    Die fünf Männer waren auf dem Weg vom Thandhra zurück in die Stadt. Die beiden Älteren waren gerade dabei, ihren

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