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Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Titel: Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Sandrock
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Er wartet den richtigen Moment ab.“ Das übergroße Reptil beruhigte sich langsam und legte den Kopf wieder auf ihrem Rücken ab.
    „Er würde mich bemerken, wenn ich mich ihm jetzt nähere?“
    „Ja. Lass es bleiben. Er befindet sich am Rand der Taseres. Ihre Magie ist in dieser Zone für dich nicht mehr von Nutzen. Du könntest ihn nicht besiegen.“
    „Das werde ich auch nicht können, wenn er später angreift.“
    „Wenn er zu lange wartet, kannst du ihn zurückdrängen.“
    „Natürlich! Der Silberschild.“
    Weitere Tage waren ungestört vergangen. Es war Lewyns einundzwanzigster Geburtstag. Und so wie Feregor es versprochen hatte, traf er pünktlich bei den Wartenden ein.
    Weiße Nebel hüllten den Ältesten ein, als der direkt neben seinem Schützling auftauchte. Mit ihm war aber nicht nur Soh’Hmil erschienen. Regos vergaß den Anstand und umarmte die Freundin als erster. Er mochte sie gar nicht mehr loslassen. Der Älteste belächelte das Schauspiel. Denn jedes Mal, wenn er die Verbannte endlich begrüßen wollte, zog der junge Elb sie wieder zu sich. Seine Arme schlossen sich um ihre Schultern und sein Kopf berührte ihre Stirn. Er hätte sie am liebsten nicht mehr freigeben. Doch nach etlichen Minuten schaffte er es endlich. Dabei sah der Krieger der einstigen Gefährtin in deren Augen. Die schimmerten feucht.
    „Ich hatte nicht gedacht, dass es für dich so schlimm ist, wenn ich Feregor begleite.“ Dabei sah sie endlich das so sehr vermisste spitzbübische Grinsen in seinem Gesicht. Sie trat noch einmal auf ihn zu und gab ihm einen leichten Hieb gegen die Schulter.
    „Es freut mich, dass du noch unter den Lebenden weilst. Wie ich sehe, ist die Zahl deiner Begleiter gewachsen. Das ist gut so.“ Der Weise begrüßte ebenfalls die fünf Männer, die neben seiner Prinzessin standen. Anschließend entbot er der Hüterin des Wassers seinen Respekt.
    Feregor
    „Berichte mir, was seit dem Aufbruch Soh’Hmils geschah. Was davor war, erfuhren wir bereits.“ Die Neun ließen sich im Sand neben der rot schimmernden Schlange nieder.
    Lewyn erzählte möglichst knapp über die vergangenen Wochen.
    „Der Tunnel wurde benutzt? Dafür ist viel Kraft vonnöten. Sollte tatsächlich der eine Dunkle seine finsteren Horden so stark unterstützen?“
    „Ich fürchte ja. Soh’Hmil berichtete sicher auch von dem Magier, der uns im Hause Haghrirs im Norden Agondhars angriff. Woher, wenn nicht von dem Dunkelsten, wusste der Hexenmeister, wo ich zu finden war?“
    „So wird es sein. – Gitala musste sich erneut eines Angriffs erwehren? Das mag durch den Tunnel gekommen sein.“
    „Ich denke, sie erwarteten mich. Ich wüsste gern, wodurch ich mich ständig verrate.“
    „Vielleicht kann er spüren, wenn du die Orte des Lichts verlässt. Rechne damit und ändere die Richtung.“
    „Nach dem Daras’pariondhar hatten wir nur eine Möglichkeit. Auch der Berg des Lichts ließ uns nur einen Weg. Ich fürchte, ich kann seinen Häschern nicht ewig entkommen.“
    „Du wirst einen Ausweg finden. Ich weiß es.“
    „Du weißt es, oder ist es die Hoffnung, die dich das sagen lässt?“ Sie legte den Kopf schräg und sah aus zusammengekniffenen Augen zu ihrem einstigen Lehrmeister.
    „Hoffnung und Vertrauen.“
    Es herrschte eine Zeit lang Schweigen. Dann richtete die Kriegerin einen unsicheren Blick auf den Weisen. „Wengor?“
    „Er kam noch nicht zurück. Ich fürchte, du wirst dich weiter gedulden müssen.“
    „In der Dostellal hörte ich bereits, dass mit einem längeren Ausbleiben deines Bruders zu rechnen ist. – Die Höhlen der Erinnerung, weißt du, wo sie liegen?“
    „Keiner kennt ihren Standort.“
    „Wie nimmt Wengor dann seinen Weg?“
    „Er wird geleitet vom Schicksal, wie du. Habe Geduld. Wenn mein Bruder zurückkehrt, wird er endlich wissen, dass er falsch entschied.“
    „Wird er das? Außerdem könnte es dann zu spät sein. Du siehst, die Dunkelheit zieht weiter über die Lande.“ Es entstand eine Pause. Sie grübelte wie so oft über einen Ausweg nach. „Die Weisen, sie glauben auch jetzt, ich sei der Finsternis verfallen?“
    „Es hat sich nichts geändert.“
    „Warum sehen sie nicht endlich? Ich habe mich nicht gewehrt, als sie mir die Gabe der Magie nahmen. Dabei wäre es mir trotz meiner Schwäche möglich gewesen. Säße das Böse in meinem Herzen, es hätte mich zu handeln, wenigsten aber zur Flucht getrieben.“ Sie war aufgestanden. Ihr Fuß stieß verzweifelt in den Sand. So

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