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Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Titel: Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Sandrock
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viel Sturheit konnte sie nicht verstehen.
    „Ich weiß das. Gib ihnen Zeit und auch sie werden begreifen.“
    „Sie haben bis jetzt nicht verstanden, obwohl es ein Jahr her ist. Wäre ich von Dunkelheit gefasst, es hätte sich längst gezeigt. Ich würde gegen euch kämpfen. Sie werden niemals begreifen.“
    „Es gibt viele in unseren Reihen, die dafür sorgen werden, dass sie es eines Tages doch tun.“
    „Dann werden sie acht geben müssen, nicht wie ich aus dem Reich der Elben verbannt zu werden.“
    „Die Ältesten werden kaum die Königen aus Let’weden vertreiben. So weit werden selbst sie nicht gehen.“
    „Sie haben mich vertrieben. Ich war die Thronerbin. Unterschätze sie nicht. In ihrer unbegründeten Angst sind sie imstande und gehen noch viel weiter. – Wie stehen sie zu dir? Als ich ging, fürchtete ich, sie würden dich ebenfalls angreifen.“
    „Nun, ich bin immer noch ihr Führer. Doch beobachten sie mein Handeln mit Argwohn. So lange ich keinen großen Fehler mache, werden sie sich hüten, gegen mich vorzugehen. Ich bin stärker als sie zusammen. Und ich werde sie nicht wie du gewähren lassen. Außerdem stehe ich nicht allein. Regos ist an meiner Seite. Seine Kraft wächst ständig.“
    Während sich Feregor endlich den Gefährten und Ashargna zuwandte, streiften der junge Elb und Lewyn durch die Dünen. Sie hatten einander viel zu erzählen. Der Krieger berichtete von Asnarin. Jeden Tag versuchte sie, die Ältesten das Sehen zu lehren. Jeden Tag musste sie aufs Neue feststellen, dass diese unglaublich stur waren. Die Spannungen zwischen den Parteien griffen sogar auf das Volk Let’wedens über. Das war nicht gut. Die Königin musste versuchen, den Kampf hinter verschlossenen Türen zu führen. Nichts wäre schlimmer als ein entzweites Volk, sollte es zum Kampf kommen.
    „Ich habe darüber bereits mit ihr gesprochen. Sie will einfach nicht einsehen, dass dies eine gefährliche Wendung ist. Unsere Herrin ist unglaublich wütend auf die Weisen. Ich fürchte, ihr Zorn ist mitbestimmend für das Schicksal unseres Volkes.“
    „Das darf nicht sein. – Regos. Du verfügst unterdessen über ausreichend Stärke. Bringe mich zu ihr.“
    „Besser nicht. Als Feregor, Soh’Hmil und ich nacheinander Leranoth verließen, hatten wir schon das Misstrauen der Ältesten erregt. Ich kehrte später noch einmal zu unserer Königin zurück. Feregor und ich waren der Meinung, dass du Asnarin zur Vernunft bringen könntest. Ich fürchte, ein Treffen wird nicht möglich sein, ohne neues Unheil heraufzubeschwören.“
    „Sie beobachten also sogar ihre Herrin!“ Die aufsteigende Wut niederringend schüttelte sie ihr Haupt. Das ging einfach zu weit.
    „Wenn du mich fragst, die Weisen haben viel zu viel Macht in ihrem Volk. Ihre Aufgabe ist es seit alters her zu beraten, nicht zu herrschen. Sollte ich irgendwann zurückkehren, werde ich sie daran erinnern, wenn nötig mit Härte.“
    Regos erzählte bis zum nächsten Abend von Leranoth und den Getreuen. Er berichtete zudem von einem Treffen mit Andail.
    „Da wart ihr ganz schön leichtsinnig. Wären ihm die Späher der Weisen gefolgt, würdest du vielleicht nicht mehr leben.“
    „Wir waren vorsichtig und nahe der Grenze. So aber konnte ich unseren Freunden einen großen Gefallen tun. Sie werden Andail wohl nicht noch einmal sehen.“
    „Du hattest eine Vision? Wann?“, fragte er betroffen.
    „Viel zu schnell“, antwortete sie nur im Stillen. Niemand sonst sollte es hören.
    „So werde auch ich sie nicht wiedersehen?“ Das war eine Vorstellung, die ihn traurig stimmte. Er hatte die beiden Männer nicht nur als verlässliche Gefährten kennen gelernt. Er nannte sie ebenso Freunde, wie dies die junge Frau tat. Die beiden Gitalaner hatten es immer wieder geschafft, selbst in schwierigsten Zeiten etwas Freude und Spaß zu verbreiten. Zudem waren sie wichtige Wegbegleiter für die Heimatlose.
    Die Zeit verstrich viel zu schnell in den Gesprächen über Vergangenes und Kommendes. Der Morgen nahte und damit die Zeit erneuter Trennung.
    „Lewyn, ich muss nun gehen.“ Regos’ Gesicht drückte deutlich aus, dass ihm das widerstrebte. Er wäre viel lieber bei der jungen Frau geblieben. „Feregor mahnte mich, als er nach Leranoth zurückkehrte, nicht mehr so lange zu bleiben. Das gibt nur neuen Ärger.“
    „Das ist auch meine Befürchtung. Übergib der Königin die Pergamente. Ich habe sie darin gebeten, ihre Einstellung zum Wohle der Elben zu überdenken.

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