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Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Titel: Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Sandrock
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werden dort auf die Yaner kela stoßen. Kannst du sie bezwingen?“ Soh’Hmil schaute ihr grübelnd in die Augen.
    „Es wird einen Weg für uns geben. Es ist das Schicksal, das uns diesen Pfad nehmen lässt. Ich wünschte nur, er wäre nicht so furchtbar lang.“
    „Aber vielleicht entgehst du so den Spähern der Finsternis.“
    „Nein.“ Wieder legte sich ein grimmiges Lächeln um ihren Mund. „Du vergisst, wer uns hier in Empfang nahm. Weitere folgen. Meine Hoffnung war groß, in diesen abseits gelegenen Gebieten unentdeckt zu bleiben.“
    „Als du dem Gebieter des Keneras Enderiath begegnetest, hat dir der Schmerz einen Schrei entlockt?“
    „Seit dem Berg des Lichts weiß ich dies zu verhindern. Ich muss mich durch etwas anderes verraten.“
    „Der Zuwachs deiner Fähigkeiten?“ Soh’Hmil grübelte wie die junge Frau darüber nach, weshalb der Feind immer zur Stelle war, wenn die Gruppe einen der magischen Plätze verließ. Eine Antwort hatten sie beide noch nicht gefunden.
    Die nächsten Tage ging es weiter westlich. Als die Gefährten abermals auf bewohnte Gegenden stießen, änderten sie jedoch die Richtung zum Gebirge hin. Dort schien sich niemand angesiedelt zu haben. Die Völker dieser unbekannten Regionen hatten einen breiten Gürtel zum Shynn’talagk gelassen, als ob es einen Schutz gewähren sollte. Sicherheit, aber vor wem?
    „Wir sollten acht geben. Weichen wir einer Gefahr aus, geraten wir vielleicht sogleich in die nächste hinein.“
    „Ja, Nirek. Die hier Ansässigen haben nicht ohne Grund einen solchen Abstand zu dieser gewaltigen Wand gelassen. Ich wüsste nur zu gern, wer dort haust, vor wem sie solche Angst haben.“
    „Ist es denn so? Wir wissen es nicht.“ Soh’Hmil spornte Tharig an und trieb ihn an die Seite der Freundin. Dort blieb er. Lange betrachtete er sie. Ihr Blick war ebenfalls auf das Gebirge gerichtet. Allmählich setzte sich in ihrem Gesicht das bekannte grimmige Lächeln fest.
    „Wir werden bald herausfinden, ob es ein Geheimnis gibt?“
    „Ich fürchte ja. Ich träumte in den vergangenen Nächten. Je näher wir der Wand kommen, umso öfter sehe ich bekannte Bilder. Doch sind die
Visionen diesmal anders. Etwas Neues erwartet uns am Ende des Pfades.“
    „Was es ist, hast du nicht zufällig gesehen?“, ließ sich Therani von hinten hören. Die Männer hatten dam Gespräch der Beiden folgen können. Natürlich hätten sie gern alle gewusst, was auf sie zukam. Doch darauf hatte die Halbelbin keine Antwort.
    Eine knappe Woche später befand sich die Gemeinschaft direkt am Fuße der gewaltigen Bergkette. Unnatürliche Dunkelheit und eisiger Wind begegneten ihnen hier. Unruhe machte sich bei allen breit. Die Freunde waren gemeinsam schon durch viele Gefahren gegangen. Immer waren sie dabei aufs Höchste konzentriert. Jede Faser ihres Körpers war zum Zerbersten gespannt. Dennoch war es diesmal anders. Keiner von ihnen konnte dieses Gefühl erklären.
    „Was ist, was siehst du?“ Der Heerführer nahm die Waffen zur Hand. Er hatte bemerkt, dass die Kriegerin mit geschlossenen Augen auf ihrem Schimmel saß. Ihr Gesicht zeigte deutlich, dass ihr ein Weg gewiesen wurde. Allerdings schien der recht wenig Erfreuliches für den Trupp bereit zu halten.
    „Unser Pfad führt hinein in den Fels. Das hatte ich vermeiden wollen, spüre ich doch dort drohendes Unheil.“
    „Vielleicht ist es wie bei den anderen Orten des Lichts. Diese konnten wir erst nach einem Kampf erreichen.“
    „Mag sein“, antwortete sie, die Umgebung beobachtend.
    „Es ist anders als sonst?“
    „Ja. Ich spüre den Feind im Rücken. Wir werden verfolgt. Wir werden aber auch erwartet. Nehmt die Bogen zur Hand!“
    „Du meinst, wir werden beobachtet? Dieses Gefühl hast du doch bereits seit Brahadel. Ich frage mich nur, warum wir nie jemanden sehen, warum du es als Einzigste spürst.“ Soh’Hmil drehte sich im Sattel um und spähte nach hinten. Aber der Horizont zeigte keine neue Erkenntnis. Auch vor der kleinen Gemeinschaft war keine Gefahr zu entdecken.
    Mit einem unguten Gefühl folgten die Männer langsam ihrer Führerin in die Berge. Als sie nach einigen Tagen einen Lagerplatz in den Höhen der Felsen aufschlugen, konnten sie weit unter sich im Tal endlich ihre Verfolger erkennen.
    „Sind das die Zweihundert, die du schon vor Wochen gesehen hast?“ Nerair hatte nicht vergessen, was nach Rückzug des Nebels geschehen war, was die Halbelbin erzählt hatte, nachdem sie von Kundschaft

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