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Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Titel: Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Sandrock
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ihrer Reise erfuhr. Und sie wollte sich von ihm trennen, sobald alle aus der Gefahr heraus waren. Noch immer hatte er ihr Vertrauen nicht erlangen können.
    „Was ist das hier?! Wo sind wir hingelangt? Der Feind steht direkt vor uns und kann uns doch nicht sehen.“ Onxeregh war sichtlich verwirrt. „Ich hörte schon, dies unendliche Gebirge sei verflucht, Magie wohne in ihm. Doch glauben wollte ich es nicht. Nun sind wir verloren!“
    „Schweigt endlich! Auch wenn sie uns nicht sehen, heißt es nicht, dass sie uns nicht hören. Wir nutzen besser die Chance, die uns gegeben wurde, und verschwinden hier.“ Nirek gab seinem Pahligk zu verstehen, dass es weiterging. Die Waffen noch immer in der Hand, nahm der Trupp den Pfad erneut auf.
    „Wie könnt ihr nur so ruhig bleiben? Was, wenn das eine Falle ist? Ich hörte, mit Zauberei sei nicht zu spaßen!“
    „Wollten diese Berge unseren Tod, hätten sie uns nicht diesen Weg gewiesen. Unsere Verfolger waren zu zahlreich, als dass wir hätten etwas gegen sie ausrichten können.“
    „Aber ihr vertraut hier auf Hexerei! Beinah möchte man annehmen, sie wäre euch vertraut. Verzeiht, doch ich fürchte sie. Bisher brachte sie meinem Volk nur Verderben.“
    „Auch wir mögen sie nicht, glaubt mir.“
    Lewyn, die weiterhin am Ende ritt, hatte dem Gespräch dank ihrer guten Ohren folgen können. Als die Sprache auf Magie kam, meinte sie einen Unterton bei dem Fremden vernommen zu haben. Hatte sie sich wirklich nicht in ihm getäuscht? Sie musste weiterhin äußerst wachsam bleiben, war doch das Gefühl ihm gegenüber auch jetzt noch warnend. Allerdings fiel ihr dies zunehmend schwerer. Seit Onxeregh bei ihnen war, hatte die einstige Erbin der Macht kaum geschlafen. Zu groß war ihr Argwohn dem Fremden gegenüber, obwohl der sich alle Mühe gab, ihr Vertrauen zu gewinnen.

Hengreth
    Die folgenden drei Tage ging es immer weiter durch ein Labyrinth aus Schluchten. Jedes Mal, wenn der Trupp glaubte, nicht mehr weiter zu können, wurde ihnen der Weg gewiesen.
    Diese Zeit nutzen die Gitalaner aus, um vorsichtig etwas über den neuen Gefährten zu erfahren. Erst widerstrebend, dann zunehmend aufgeschlossener und schließlich von allein, erzählte er aus seinem Leben. Dabei gewann der dunkelhaarige Mann weiter an Vertrauen. Nur die beiden Elben blieben skeptisch. Noch immer hielten sie ihn für einen Dangistaner oder aus Renaor stammend, auch wenn er behauptete, nie nördlich des großen Gebirges gewesen zu sein. Nun, vielleicht stimmte ja, was er berichtete. Schließlich hatte keiner der Gefährten etwas über die unbekannten Lande, die südlich des Shynn’talagk lagen, gehört oder sie gar erblickt. Somit wussten sie nichts über die hiesigen Völker.
    Es war am vierten Tag, als ihnen die Sonne den weiteren Weg wies. Nur kurz huschten ihre Strahlen durch eine der vielen Schluchten. Die Gemeinschaft folgte dem Wink und hatte gegen Abend den Ausgang erreicht. Vor ihnen öffnete sich ein Tal. Es musste hier fruchtbaren Boden geben und jemanden, der ihn für sich nutzbar gemacht hatte. Felder, die verschieden bestellt waren, und Weiden reichten weit zwischen die Felswände. Dort aber, so konnten die Acht deutlich erkennen, gab es Leben. Säulen und Pforten traten aus dem Stein hervor. Wunderschöne Friesarbeiten zierten die Stürze über den Toren. Statuen flankierten den Haupteingang. Weit darüber erhob sich ein gewaltiger Vogel, der mit ausgebreiteten Flügeln über dem Giebel thronte. Seine vielen Augen spähten in alle Richtungen. Die Ausdehnung der bearbeiteten Wände nach den Seiten war beträchtlich. An ihrem Ende reckte sich jeweils eine riesige Figur dem Himmel entgegen. Diese hatten ihre Arme schützend über den Fels gelegt, so als wollten sie dessen Bewohner behüten. Die hatten endlich die Eindringlinge bemerkt.
    Ein sonderbares Sirren ging durch die Luft. Aus den Pforten drangen die in der Felsstadt Lebenden. Es waren Menschen. Jeder von ihnen war bewaffnet. Zur Verwunderung der Gefährten kamen sie dennoch langsamen Schrittes in Richtung der soeben Erschienenen. Die mussten erschrocken feststellen, dass sie nicht mehr fähig waren, sich von der Stelle zu bewegen. Nun wussten sie, weshalb die Menschen so ruhig blieben.
    Lewyn bemerkte erfreut, dass sie von dem Zauber nicht betroffen war. Da sie sich aber weiterhin nicht verraten wollte, verhielt sie ebenso an ihrem Platz, wie die anderen. Im Falle einer Gefahr konnte sie immer noch eingreifen. Allerdings ging sie

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