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Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Titel: Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Sandrock
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Mann beobachten. Der hatte sich auf den kahlen Fels gelegt und war sofort eingeschlafen. Die Wunden hatten ihn sehr geschwächt.
    „Ihr solltet euch erheben. Noch haben wir Vorsprung. Bleiben wir länger, ist er dahin.“ Der Heerführer trat den Burschen gegen die Stiefel. Die älteren Freunde waren bereits erwacht, als sich der Krieger näherte. Schnell waren sie auf den Beinen. Der Fremde allerdings erhob sich nicht. Fieber hielt ihn am Boden.
    „Lasst mich zurück. Ich halte euch nur auf.“ Er blickte zu Nirek. Augenscheinlich hielt er ihn für den Führer der kleinen Gruppe.
    „Auf keinen Fall. Ihr kommt mit uns. Wie sagtet Ihr so schön, in solch dunklen Zeiten muss man einander helfen. Heute sind wir damit dran.“ Er grinste dem am Boden Liegenden entgegen und ließ sich zu ihm herunter. „Zeigt uns Eure Wunden. Meine Begleiter werden sicher helfen können.“ Sein Kopf wies in Richtung des Heerführers. Neben ihm stieß gerade die Einundzwanzigjährige wieder zu den Freunden.
    „Nicht jetzt. Es dauert zu lange.“ Der Mann ergriff Nireks Hand und befand sich dann rasch vor ihm auf Pahligk, dessen Hengst.
    „Wollt Ihr uns jetzt Euern Namen verraten?“
    „Da wir nun doch gemeinsam reisen, warum nicht. Meine Mutter rief mich einst Onxeregh.“
    „Erfreut Euch kennen zu lernen, Onxeregh.
    Wie kommt es eigentlich, dass Ihr nördlich unterwegs seid? Euer Weg führte ursprünglich in eine andere Richtung.“
    „Die war leider versperrt. Ich musste meine Wege ändern. Aber jedes Mal traf ich auf diese furchtbaren Kreaturen. Früher gab es nur wenige in diesem Gebirge. In den letzten Jahrzehnten wurden es jedoch ständig mehr. Und nun sind wir ihnen alle in die Falle gelaufen! Sie haben hier in den Bergen ihre Nester und ihre Verbündeten.“ Seine hagere Hand umklammerte den Griff des Schwertes. Sicher hatte der Mann bereits Begegnungen mit den Goriebs, die unerfreulicher Art waren. Schwerer Verlust schien seine Stimme erzittern zu lassen.
    „Treibt die Pferde an! Sie sind fast bei uns!“ Der Elb hatte sich erst zurückfallen lassen und kam nun im Galopp wieder zu den Freunden. Er zügelte sein Tempo nicht und zog so an der Gruppe vorbei. Damit war es Soh’Hmil, der die kleine Schar führte. Der wusste von Lewyn genau, wohin er sich zu wenden hatte. Rasch war er in einem Seitenarm der gigantischen Schlucht verschwunden. Der Rest folgte ebenso schnell.
    Die nächsten Tage gestalteten sich schwierig. Der Feind war ihnen immer wieder viel zu nah. Glaubten die Gefährten, ihn abgehängt zu haben, mussten sie bald feststellen, dass auch weiter nicht an ein Atemholen zu denken war. Später wurden sie die Horden gar nicht mehr los. Bis auf Schussweite waren die verhassten Kreaturen an sie herangekommen. Aussicht, den Vorsprung noch einmal vergrößern zu können, gab es kaum. Die Pferde hatten in dem schwierigen Gelände ihre Kräfte aufgebraucht. Selbst die Reiter hatten nur noch wenig Reserven.
    „Wenn nicht schnell ein Wunder geschieht, bekommen wir gleich einen heißen Kampf!“
    „Dann mach dich bereit. Der Weg scheint beendet. Wir sitzen in der Falle.“ Nirek und sein Sohn suchten dennoch nach einem Pfad. Den konnten sie allerdings nicht entdecken. Die acht Reisenden hatten den Endpunkt des felsigen Einschnitts erreicht. Unruhig ließen sie ihre Tiere im Kreis gehen.
    Die Halbelbin hatte sich genau wie der Krieger bisher zurückgehalten. Die Beiden überließen es hauptsächlich den fünf Gitalanern, sich um den Fremden zu kümmern. Der schien weiter an Vertrauen zu gewinnen.
    Die junge Frau befand sich an der hinteren Wand der Schlucht. Ein warmer Hauch glitt über ihre Wange und weckte so deren Aufmerksamkeit. Noch einmal strich der Wind sanft über ihre Haut. Ein silbriges Glitzern, anscheinend nur von ihr zu sehen, hielt auf den Fels zu. Dort verschwand es. Es war eine Einladung, der sie umgehend folgte. Dabei trieb sie Soh’Hmil vor sich her. Für den Rest des Trupps sah es so aus, als hätte er die Rettung entdeckt. Rasch waren sie in dem geheimen Labyrinth verschwunden. Für den Feind blieben sie unentdeckt. Wütendes Geheul gab den Verfolgten Gewissheit darüber.
    Thelan setzte bereits dazu an, die vertriebene Prinzessin zu fragen, ob es wieder einer dieser magischen Orte war. Er hatte sie direkt vor sich. Rasch konnte er an ihren Augen das Gebot nach Vorsicht erkennen. Selbst wenn der Fremde den Eindruck eines Freundes hinterließ, würde sie nicht dulden, dass er etwas über den Zweck

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