Lex Warren E-Book
dunkel erinnern, dass ich es von meiner Zeit als Botschafterin kenne. Die Erde hat Interesse daran und schickt Menschenmänner im Austausch her, damit sie hier wie Sklaven gehalten werden und die Arbeiten verrichten, für die dolexidische Männer nicht verheizt werden sollen.“
„Klingt ja wirklich traumhaft, euer Planet … Was für eine verfluchte Scheiße! Ich frage mich, wie das möglich ist? Wozu treffen die Vertreter der Völker der Vereinigten Planeten Abkommen, wenn diese nicht eingehalten werden? Warum hat man auf der Erde nie wirklich gehört, was auf Dolex passiert? Wusstest du es, als du im Dienste deiner Regierung bei uns warst?“
„Nein, von der Verschiebung und der Versklavung von Menschen wusste ich nichts. Dessen bin ich mir recht sicher. Ich denke, wir werden dafür eingesetzt, dass eben der Schein gewahrt bleibt, auf Dolex würde eine Demokratie herrschen. Die Regierung der Erde scheint das entweder zu glauben, oder sie hilft unserer Regierung, die Gräueltaten zu verheimlichen. Eben aus dem Grunde, weil sie selbst daraus Profit schlagen. Ich habe die Vermutung, dass Kellim seine ganz eigenen Ziele verfolgt. Er hat den Kontakt zu Dolex genutzt, um mich mundtot zu machen.“
„Das ist ihm nicht gelungen! Wir werden all das ans Licht bringen!“
„Ich wüsste nicht wie, Lex. Du bist auf der Flucht, und ich sitze hier fest.“
Er schloss kurz die Augen, als er sie öffnete, war sein Blick voller Härte.
„Wir haben noch immer einen Weg gefunden! Es gab scheinbar ausweglose Situationen, aber wir haben den Mut nie aufgegeben. Wir werden es schaffen!“
Lex sah, wie Benahra sich umwandte, als hätte sie ein Geräusch gehört. Sie senkte ihre Stimme und sprach schnell.
„Ich muss Schluss machen. Die Männer kommen zurück. Ich weiß nicht, wann ich mich melden kann. Viel Glück, Lex!“
Bereits im nächsten Moment blickte er auf den leeren Monitor.
„Viel Glück, Benahra“, murmelte Lex.
*
Kaum hatte sie die Verbindung beendet, ließ Benahra den Kommunikator in Torlats Tasche verschwinden, statt ihn an sich zu nehmen. Es war besser, wenn er nicht sofort zu ihrer Mutter laufen würde, um zu berichten, dass Benahra alte Kontakte hatte aufleben lassen. Sie ging rasch zur Tür, um die beiden Männer zu begrüßen. Als sie Miles erblickte, stockte ihr der Atem. Er war blutbesudelt, sein Gesicht war eine Maske aus Schmerz.
„Wo ist Torlat?“, brachte sie atemlos hervor, er schüttelte nur den Kopf.
„Du hast ihn umgebracht“, wisperte Benahra. Panik ergriff sie.
„Nein … es war ein Unfall. Er hat mich angegriffen. Ich habe mich nur gewehrt, aber er wurde dabei schwer verletzt. Er wollte, dass ich ihn zu dir bringe, damit du ihn heilen kannst. Ich habe ihn gestützt, aber er griff mich an, als er merkte, dass er es nicht bis hierher schaffen würde. Ich wich ihm aus und er stürzte in die Schlucht.“
Benahra wurde schwindlig. Sie griff sich an die Stirn und flüsterte: „Wie soll ich wissen, ob du die Wahrheit sagst?“
Miles starrte sie an. „Gar nicht! Ich kann es dir nicht beweisen. Ebenso wenig, wie ich dir beweisen kann, dass er mich zwingen wollte, ihm den Schwanz zu lutschen. Es ist mir egal, was du glaubst! Er ist tot, ich lebe. Tut mir leid, wenn du es dir andersherum gewünscht hättest. Du wärst viele Sorgen los. Lass mich gehen und erzähle den anderen von mir aus, ich hätte Torlat umgebracht. Nimm dir einen neuen Gemahl und vergiss alles, was gewesen ist. Führe dein Leben, wie es hier von dir erwartet wird. Ich bin mir sicher, du gewöhnst dich daran. Aber bitte setze mich nicht mehr dieser Farce aus, sondern lass mich laufen. Würdest du das für mich tun?“
„Nein“, erwiderte Benahra ohne zu zögern. Miles fluchte leise.
„Wenn ich dich gehen lasse, wirst du wieder im Gefangenenlager landen. Es wird nicht lange dauern, bis man dich aufgreift. Du kennst die Gegend und unsere Regeln nicht. Es gibt kein Dorf, in dem du dich blicken lassen könntest, ohne, dass du als freier Mann sofort auffällst.“
Miles biss die Kiefer fest aufeinander und brachte schließlich hervor: „Dann brenne mir dein Mal ein, damit ich vorgeben kann, eine Herrin zu haben.“
Benahra starrte ihn an. Es dauerte lange, bis sie etwas erwiderte. Ihre Stimme klang nun viel ruhiger. „Du wirst kein Mal tragen, solange ich es verhindern kann. Wir werden Torlats Tod so lange wie möglich geheim halten. Man wird ihn finden, früher oder später. Wir werden vorgeben, es wäre
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