Lex Warren E-Book
befragen. Einen Moment bitte.“
Lex wartete.
„Ryan Denver. Da haben wir ihn ja. Er reiste mit einem anderen Menschenmann an. Ich fürchte, es gibt ein Problem.“
Lex war verwirrt. „Mit einem anderen Mann? Mit wem? Was gibt es für ein Problem?“
Die Frau zupfte das Oberteil ihrer Uniform zurecht. Ihre Augen blickten bedauernd. „Der Mann, mit dem er anreiste, heißt Lex Warren. Beide sind allerdings in einem Gebiet, in das ich Sie nicht einreisen lassen darf. Es ist der südliche Sektor unseres Planeten. Mitten im Nagos-Gebirge. Dorthin darf man nur auf persönliche Einladung der Korep des dritten Geschlechts.“
Lex hatte Mühe, den Worten der Frau zu folgen, nachdem sie den Namen von Ryans angeblichem Begleiter genannt hatte.
„Nein, hören Sie, ICH bin Lex Warren. Hier muss eine Verwechslung vorliegen. Ryan Denver hat mich extra hergebeten.“
„Mir liegt keine solche Einladung vor.“
„Er hat sie mir gegenüber persönlich ausgesprochen. Das ist erst ein paar Tage her, als wir gemeinsam auf der Erde waren.“
Die Frau hob die feine Linie aus Augenbrauen, bis sie ihren dunklen Haaransatz erreichten. „Ich denke, das ist unmöglich. Ryan Denver ist bereits seit mehreren Wochen auf unserem Planeten und hat ihn nicht verlassen. Die Datenbank ist unfehlbar.“
„Darauf würde ich nicht wetten‘“, murmelte Lex. „Hören Sie … ich weiß, das klingt alles unglaubwürdig, aber ich schwöre Ihnen, dass Denver mich erwartet. Wenn Sie ihm also bitte mitteilen würden, dass Lex Warren um eine persönliche Einladung in den Sektor bittet, wäre uns allen geholfen, oder?“
Sie überlegte, dann zuckte sie mit den Schultern, worauf die Bandagen-Uniform den Ansatz ihrer Brüste freigab. „Ich werde Ihre Anfrage weiterleiten. Aber ich fürchte, Sie werden keinen Erfolg haben. Man wird Sie vermutlich als Betrüger ablehnen. Meinen Daten zufolge befindet sich Lex Warren bereits bei Ryan Denver.“
„Ich lasse es auf den Versuch ankommen. Vielen Dank!“ Lex stieß erleichtert die Luft aus. Die Augen der Frau blitzten auf.
„Falls man Sie im Nagos-Gebirge ablehnt, würde ich persönlich mich über Ihren Besuch freuen. Ich denke, es gibt hier einiges, das einem Erdenmann gefallen könnte.“ Sie lächelte.
Lex zwang sich ebenfalls zu einem Lächeln. „Das ist wirklich sehr freundlich von Ihnen. Eine reizende Alternative.“ Er hoffte, dass er so schnell wie möglich eine Antwort von Ryan bekam, um das verkrampfte Zwangs-Flirten so schnell wie möglich einstellen zu können.
„Es ist wirklich lange her, dass ich Besuch hatte. Dabei sind wir ein Volk, das berühmt ist für seine Gastfreundschaft.“
„Ach?“
Sie blinzelte ein paar Mal. „Ja, bis auf die Vertreter des dritten Geschlechts natürlich. Ansonsten hat das Bewirten und Unterhalten von Gästen eine lange Tradition bei uns. Sie müssten mal unsere Feiern sehen. Wissen Sie was? In drei Tagen beginnt das Dorhan-Fest. Sie könnten solange bei mir wohnen und ich zeige Ihnen, wie man die Masken herstellt, die an dem Abend getragen werden. Wir würden bestimmt viel Spaß haben!“
„Ja … bestimmt. Trotzdem muss ich vorerst ablehnen.“
Die schwarzen Augen guckten enttäuscht. Erneut zupfte die Frau die Uniform über ihrer Brust zurecht. Sie blickte zur Seite und verkündete: „Sie haben eine Einladung nach Sogarth erhalten. Die Stadt liegt mitten im Nagos-Gebirge auf einem Bergkamm. Ich sende Ihnen die Koordinaten des Landeplatzes.“
„Ich danke Ihnen! Auch für Ihre persönliche Einladung.“
„Die Sie ausschlugen.“
„Dennoch habe ich mich darüber gefreut.“
Sie lächelte, schickte die Daten und beendete die Verbindung.
„BC, bring uns dorthin und leite die Landung ein. Ich mache mich nur schnell frisch und schmeiße ein paar Sachen in meine Tasche.“
Er beeilte sich, um beim Aufsetzen des Shuttles im Kommandosessel zu sitzen. Es war immer ein erhebendes Gefühl, das erste Mal einen neuen Planeten zu besuchen. Lex war gespannt auf die ihm unbekannte Rasse – allerdings überwog ein anderes Gefühl bei Weitem. Es war die Freude, Ryan wiederzusehen. Er konnte es kaum noch erwarten, ihn zu spüren und ihm in die Augen zu blicken.
„Da ein Sturm von Osten her aufzieht, und der Bergkamm laut den Koordinaten mein Endstandpunkt ist, würde ich vorschlagen, dass ich die Landestützen im Felsen verankere“, sagte BC.
„Tu das. Wir wollen ja nicht, dass es dich wegweht.“
Eine kurze Erschütterung folgte, sie wurde
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