Lex Warren E-Book
begleitet von schussartigen Geräuschen, die Lex zeigten, dass sein Shuttle die Bestätigung sofort in die Tat umgesetzt hatte.
„Wollen wir mal sehen, ob die Typen vom dritten Geschlecht wirklich so unnahbare Kerle sind.“
„Ich darf darauf hinweisen ...“
Lex unterbrach BC. „Ja, ich weiß, die Bezeichnung Kerle ist falsch. Ich gehe mir das jetzt selbst ansehen. Pass auf dich auf, BC.“ Lex schnappte sich seine Tasche und strich das schwarze Hemd glatt, das er gerade angezogen hatte. Dann öffnete er die Shuttle-Luke.
*
Die Welt, die ihn empfing, war in das Licht einer untergehenden Sonne getaucht. Lex blickte zum Horizont, an dem Vögel von riesenhafter Größe im Rot des Himmels dahinglitten. Die wenigen Wolken waren von goldenen Rändern gesäumt. Lex hielt sich die Hand schützend über die Augen, neigte den Kopf und schaute in die Tiefe. Dort waren Felder und riesige Bäume auszumachen, die zum größten Teil im Schatten lagen. Lex konnte die Ausbreitung der Schatten wachsen sehen und ein neuer Schwarm Vögel erhob sich in die Lüfte. Sie schillerten in sämtlichen Farben und er konnte kaum den Blick von ihnen abwenden. Plötzlich nahm er eine Bewegung wahr. Jemand trat aus einem der metallenen Gebäude hervor, die sich am Bergkamm ebenso festzuklammern schienen, wie BC.
Lex’ Herz schlug sofort schneller, als er Ryan in dem sich nähernden Mann erkannte. Er wirkte so ruhig und ausgeglichen, wie nie zuvor. Ryan trug Bekleidung aus jenem seltsamen Stoff, den Lex bei der Korep-Frau gesehen hatte. Sie umspannte seine Brust, seine Schenkel und verbarg sein Geschlecht, indem sie in eigenwilligen Formen zwischen seinen Beinen bis hin zur Hüfte verlief. Ryan lächelte. Der Wind spielte mit seinem Haar. Am Kinn zeigte sich ein dunkelblonder Bart.
„Du weißt hoffentlich, wie selten jemand die Gelegenheit bekommt, dieser fantastischen Gegend einen Besuch abzustatten.“ Seine Stimme klang ruhig, aber seine Augen funkelten vor Aufregung.
„Ja, ich hörte davon. Und ich erfuhr, dass ich zweimal hier bin. Du weißt, dass ich eine Erklärung verlange. Dafür und für vieles andere.“
Ryan nickte. Er näherte sich Lex und seine Lippen berührten ihn kurz sanft. „Ich weiß. Du forderst sie nicht zum ersten Mal. Du wirst sie bekommen, sobald ich weiß, dass du soweit bist.“
Lex betrachtete ihn eingehend. Er hatte sich nicht geirrt. Da war ein tiefes Vertrauen … eine tiefe Kenntnis über den anderen. Auch wenn er noch nicht begriff, woher sie kam, fühlte er, dass er sie zulassen musste.
„Ich bin zumindest soweit, dass ich weiß, dass ich deine unterschiedlich farbigen Augen liebe. Ich mag es, wie sie beim Sex glänzen. Und ich weiß, dass es eine Zeit gibt, die ich vergessen habe. Ich will die Erinnerung daran zurückhaben. Hilf mir dabei! Verschwinde nicht wieder einfach!“
„Keine Sorge. Du bist am Ziel. Der Lex, der bereits hier war, ist mit dir verschmolzen, ohne dass du es bemerkt hast. Du hast die Zeit eingeholt und deine Erinnerungen werden zurückkehren.“
Lex betrachtete ihn aufmerksam. „Du bist dir in dem Punkt sehr sicher.“
„Ja, weil es bereits begonnen hat. Von nun an wird es so schnell gehen, wie du es verkraftest.“
„Wenn du es mir vorher erklärt hättest, wäre die Enttäuschung nicht so groß gewesen, jedes Mal, wenn du fortgingst. Ich wäre darauf eingestellt gewesen, mich in Kellims Haus alleine durchzuschlagen. Es hätte nicht viel gefehlt, und ich wäre niemals hier aufgetaucht.“
„In dem Fall wäre unsere Mission gescheitert gewesen. Wir haben hoch gepokert. Es war uns klar, wie gefährlich es werden würde. Wir sind bis hierher gekommen … bis ans Ziel der Zeit. Die Aufgabe, die uns noch bevorsteht, wird nicht leicht zu bewältigen sein.“
„Es wäre einfacher, wenn ich die Dinge begreifen würde.“
„Hab Geduld.“
Lex blickte sich um. „Das ist er also … der Ort, an den normalerweise niemand gelangt. Warum sind wir hier willkommen?“
Ryan wollte gerade antworten, als eine Gestalt aus einer der Wohneinheiten trat. Lex sah sie an, aber es schien ihm, als könnten seine Augen sie nicht richtig erfassen. Das Wesen hatte lederne Haut wie die Korep-Frau, und ebenfalls auffallend schwarze Augen. Sein Körper war unbekleidet und wies eine diagonale Reihe von winzigen Löchern auf, als hätte es quer auf einem Nagelbrett gelegen. Lex konnte keine Brustwarzen erkennen, geschweige denn einen Brustansatz. Im Intimbereich war nichts
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