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Lex Warren E-Book

Lex Warren E-Book

Titel: Lex Warren E-Book Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanna Julian
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blickte aus dem Fenster und war geblendet von der Lichterflut, die sie empfing. Er begriff, dass sie auf dem Dach des ‚Water Palace‘ landen würden. Irritierend daran war, dass das Dach aus einer Wasserfläche bestand, die von Tausenden Lampen erhellt wurde. Lex hatte keine Ahnung, wie das Shuttle dort aufsetzen sollte. Zu seiner Rechten landete ein anderes Shuttle, und er konnte beobachten, wie eine Plattform sich empor schraubte, die gerade so viel Platz bot, dass der Gleiter aufsetzen konnte. Ein Mann stieg aus und entmaterialisierte sofort, als er das Wasser berührte. Lex kam der Vorgang seltsam vertraut vor. Er überlegte, wo er so eine Transportart schon mal gesehen hatte.
    Die Landung war abgeschlossen und Phil sagte: „Schönen Aufenthalt hier.“
    „Danke“, gab Lex zurück, grinsend fügte er an: „Denken Sie dran, wenn Sie in die Wüste zurückgekehrt sind ... Immer schön die Arschbacken zusammenkneifen, damit der Sand nicht in die Ritze weht.“
    Der andere lachte, während Lex die Tür öffnete und aus dem Shuttle stieg. Dann ging alles ganz schnell. Lex schaffte es gerade noch, einen Blick auf die Dächer der umliegenden Gebäude zu werfen, als die Ansicht verschwand und er sich kurz darauf im Inneren des Hotels wiederfand.
    Die Lobby war riesig, rundherum waren dicke gläserne Scheiben, hinter denen Fische und andere Meerestiere schwammen. Das Ganze erschien einem wirklich, als wäre man unter Wasser. In der Mitte des Raumes prangte ein riesiger Turm, der vom Grund bis unter das Dach des Gebäudes reichte. Er war mit Wasser gefüllt und Lex konnte Taucher erkennen, die inmitten der künstlich erschaffenen Ozeanwelt schwammen. Durchbrochene Zwischenetagen mit Schiffswracks, Höhlen und Wäldern aus Korallen sorgten für Abwechslung auf jedem Stockwerk, und dennoch wurde einem schwindelig, wenn man durch die Zwischenetagen in das endlos tiefe Blau blickte. Das war also der Turm, von dem der Rezeptionist im ‚Horny Unicorn‘ gesprochen hatte.
    Lex überlegte, dass es überflüssig war, in dem Hotel extra nach einem Zimmer mit Badewanne zu fragen. Das gesamte Interieur war so wasseraffin, dass Nichtschwimmer in dem Hotel Angst bekamen, und die Badewanne gehörte ganz sicher zum Standard.
    Lex näherte sich der Rezeption und wurde von einem Angestellten begrüßt, der sein langes, blondes Haar im Nacken zu einem Pferdeschwanz gebändigt hatte. „Herzlich willkommen im ‚Water Palace‘. Darf ich Ihnen eine virtuelle Führung anbieten?“
    Lex stimmte zu. Der Mann startete ein Programm, das Lex auf einem Monitor ansehen konnte, der in seine Sichthöhe schwenkte. In einem unterhaltsamen Kurzfilm wurden ihm die Räumlichkeiten und die Besonderheiten des ‚Water Palace‘ nahegebracht. Lex bezweifelte, dass er so lange bleiben würde, um all das Wissen nutzen zu können.
    Als der Monitor zurückschwenkte, wandte sich der Portier sofort freundlich an Lex. „Haben Sie sich für eines der Zimmer entschieden?“
    Lex zögerte keine Sekunde. „Mein Freund hat bereits ein Zimmer für uns gemietet. Er erwartet mich und hat mir diesen Chip zugesandt. Allerdings ohne Zimmernummer, der Schussel! Er ist ein bisschen chaotisch veranlagt. Deshalb wäre ich Ihnen sehr verbunden, wenn Sie mir sagen könnten, wo ich hin muss.“
    Da Lex über den Chip verfügte, gab es für den Portier nichts zu hinterfragen. Er gab ihm ohne zu zögern die notwendigen Informationen, nachdem er den Chip eingelesen hatte. Lex bedankte sich, nahm den Chip entgegen und nutzte – wie in dem Kurzfilm beschrieben – eine der Wasserflächen, um sich in das gewünschte Stockwerk zu materialisieren. Diese Art der Fortbewegung war nicht unbedingt sein Favorit, aber im ‚Water Palace‘ setzte man darauf, um die Barrierefreiheit des Wassers an keiner Stelle durch Aufzüge oder Treppen behindern zu müssen. Lex überlegte, dass er zum entsprechenden Stockwerk hätte tauchen können, aber das entsprach zurzeit noch weniger seiner Vorstellung von einer unkomplizierten und schnellen Fortbewegung.
    Er materialisierte neben einem Springbrunnen, der in der Mitte eines hell gefliesten Raumes vor sich hin plätscherte. Der Boden um den Brunnen herum war mit einem Mosaik verziert, sternförmig davon verliefen Flure, von denen wiederum Türen zu den Hotelzimmern abgingen. Lex drehte sich einmal um die eigene Achse, bevor er den Gang zu seiner Linken wählte.
    Er ging an den Türen vorbei, bis er bei Nummer 3029 angekommen war, und schob den Chip

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