Lex Warren E-Book
ist? Du bist gar nicht in der Lage, zu begreifen, dass du genauso verloren bist wie ich. Aber so ist es! Du hast deine Vergangenheit verloren. Außerdem einen Freund, der sein Leben, seine Freiheit und sogar den Frieden der Galaxis für dich aufs Spiel gesetzt hat.“
„Ich verstehe nicht ... Was soll das heißen?“ Benahra ließ den Stock sinken und wartete.
Frazer wollte ihr nicht antworten. Er wandte den Kopf ab und starrte über das staubige Land. Leise sagte er: „Niemand sollte hier sterben müssen. Der Mann, den ich liebte, ist auf Dolex von euch zu Tode gequält worden. Es gibt keine Hoffnung mehr. Erwarte nichts von mir, denn du wirst rein gar nichts bekommen.“
Benahra schwankte zwischen Zorn und Verzweiflung. Dafür, dass er ihr eine Antwort verweigerte, hätte sie ihn bestrafen müssen. Doch der Schmerz, der aus ihm sprach, berührte sie.
„Ich erwarte vorerst nur eines von dir. Nämlich, dass du dich vorwärts bewegst! Ich werde dich zum Hause meiner Mutter bringen, und dort wirst du im Anschluss zu meinem Besitz erklärt. Füge dich, damit ich dir helfen kann.“
Er starrte sie an. „Dein Besitz? Eher sterbe ich!“
„Dann wirst du sterben“, erwiderte Benahra.
*
Der Hangar war hell beleuchtet. Lex gab die letzten Korrekturen ein, um sein Shuttle in die Einflugschneise zu bringen. Unter ihm liefen schwarz gekleidete Gestalten wild durcheinander. Man hatte offenbar begriffen, was er vorhatte und überlegte fieberhaft, wie es zu verhindern wäre. Lex nahm Kurs auf die Halle, in der BC stand. Ein Suchscheinwerfer wurde auf ihn gerichtet und Lex erkannte aus den Augenwinkeln, dass der Monitor ein Kraftfeld anzeigte, das in der Eile errichtet worden war. Das würde ein zusätzliches Hindernis sein, aufhalten würde es ihn nicht. Er schaltete die Triebwerke auf Umkehrschub, um ein paar zusätzliche Sekunden zu gewinnen.
„Dank an den edlen Spender, Kellim. Praktisch, was so ein alter Sack alles in seinen Schreibtischschubladen aufbewahrt.“ Lex zog einen portablen Kraftfelddeaktivator aus der Tasche und programmierte ihn mit den Koordinaten, die auf dem Bildschirm in roter Schrift flackerten.
„Eins, zwei … wow, das ging schnell.“ Lex ging in den Sinkflug und im nächsten Moment zischten die Innenwände des Hangar-Raumes an den Shuttle-Fenstern vorbei. Er schaltete den Umkehrschub auf die höchste Stufe und ließ die Triebwerke dann erlöschen. Mit einem letzten Holpern kam das stark beschädigte Shuttle zum Stehen. Direkt vor dem Sichtfenster prangte BC’s Nase, nur etwa zehn Zentimeter entfernt. Lex starrte darauf.
„Scheiße, hätte nicht viel gefehlt, und ihr hättet euch geküsst. Für mich ein tödlicher Kuss. Gut, dass wir alle so grundanständig sind und so was nicht zulassen.“ Lex sprang aus dem Kommandosessel und lief zur Luke. Die Strahlenkanone hielt er einsatzbereit. Kaum öffnete das Schott sich ein paar Zentimeter, schossen bereits Phaserstrahlen durch den Spalt. Neben Lex’ Füßen schlug das Bodenmetall Funken. Die Bedienungsanleitung des Feuerlöschers, der neben der Luke hing, ging in Flammen auf. Lex schlug auf den Knopf, der die Luke verriegelte. Ein kreischendes Geräusch war zu hören und er erkannte, dass eine Metallfräse angesetzt wurde, um rasch einen Zugang zu seinem Shuttle zu schaffen. Lex saß in der Falle.
10. Kapitel
Der Hass in Frazers Augen war unübersehbar. Benahra betrachtete ihn fröstelnd. „Verstehst du nicht? Du wirst die Rolle spielen müssen, wenn du überleben willst!“ Er schwieg. Benahras Stimme wurde noch eindringlicher. „Ich kann dafür sorgen, dass du gesund wirst. Ich kann deine Wunden heilen und das Fieber bekämpfen. Alles, was du dafür tun musst, ist, dich zu meinem Besitz erklären zu lassen.“
„Das kann ich nicht. Du weißt, dass es besser wäre, mich sofort zu töten. Ich werde nicht zögern, dich zu töten, sobald ich die Gelegenheit dazu bekomme.“
Benahras Augen sprühten bei der Ankündigung vor Zorn. Sie atmete tief durch. „Lass uns noch mal von vorne anfangen. Du und Lex … woher kennt ihr euch?“
„Von Yaga. Wir hatten Sex miteinander.“
Benahra wartete, aber mehr kam nicht. „Sex. Das reicht, dass er möchte, dass ich nach dir sehe?“
Frazer verdrehte die Augen. Benahra ärgerte sich über die Geste, aber vielmehr erschreckte sie, dass das Weiße seiner Augäpfel beinahe quittengelb war. Er war kränker, als sie im ersten Moment geglaubt hatte. „Wir haben auch miteinander
Weitere Kostenlose Bücher