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Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Titel: Liaden 3: Gestrandet auf Vandar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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staubig.«
    »Kein Wunder. Es lag bereits wochenlang auf dem Treppenabsatz und wartete darauf, abgeholt zu werden. Die Dame neigt dazu, sehr konkret zu denken«, erklärte Priscilla entzückt. »Sie ist völlig ungeschult, hat aber einen sehr starken Willen.«
    »Val Cons Gefährtin muss auch einen starken Willen haben, andernfalls würde sie diese Partnerschaft gar nicht überleben«, murmelte er. »Auf dem Zettel steht, dass das Päckchen nur für dich bestimmt ist.«
    »Wir können es gemeinsam öffnen, wenn du möchtest.« Sie spürte seine intensive Zustimmung, machte das Päckchen auf und hätte beinahe wieder losgeprustet, so witzig fand sie das Ganze.
    Vorsichtig entfaltete sie ein einzelnes Blatt aus gelbem Papier, wobei sie so vorging, als würde sie tatsächlich ihre stofflichen Hände benutzen. Von Shan ging ein undifferenzierter emotionaler Schwall aus, als zwei an den oberen Rand geklammerte Bilder zum Vorschein kamen.
    Das Erste zeigte einen Mann mit nachlässig geschnittenen dunkelbraunen Haaren; über eine der schmalen Wangen zog sich eine hässliche Narbe. Die grünen Augen strahlten vor Lebensfreude, der Mund lächelte vergnügt. Das ganze Bild verströmte einen Glanz, der von einem hellen, inneren Licht zu stammen schien, und die echte, tiefempfundene Liebe, die daraus sprach, schnürte Priscilla die Kehle zusammen.
    Das zweite Bild war ein wenig unschärfer und auch dunkler. Man sah nur eine rothaarige Frau mit Sommersprossen auf der kleinen Nase; der Blick der grauen Augen wirkte offen, die Gesichtszüge ließen auf Intelligenz und einen starken, eigensinnigen Charakter schließen.
    Priscilla hörte Shan seufzen, aber sie war zu beschäftigt mit ihren eigenen Beobachtungen, um das Echo seiner Reflektionen wahrzunehmen.
    Nun richtete sie ihre Aufmerksamkeit auf den Text des Briefes, der in einer runden, sehr sauberen Handschrift abgefasst war; die Schreiberin hatte eine Tinte in einem hellen Purpurton benutzt.
     
    Wir sind okay. Dem Korval-Clan droht Gefahr. Sprecht nicht mit der Abteilung für Innere Angelegenheiten. Wendet euch an Edger, wenn ihr Hilfe braucht. Die Energiespulen des Schiffs sind hinüber – wir befinden uns auf einer Verbotenen Welt. Sag Shan: Zugangsraster sieben-null-dreiTrimex: Veldrad. Wiederhole: Zugangsraster 703Trimex: Veldrad. Liebe Grüße an alle.
     
    Priscilla öffnete die Augen und sah, dass Shan sie anstarrte.
    »Nun«, begann er, doch sie ließ sich durch seinen leichtherzigen Tonfall nicht täuschen, »offenbar haben wir alles falsch gemacht! Nicht nur, dass meine Schwester mindestens ein interessantes Gespräch mit der Abteilung für Innere Angelegenheiten geführt hat, sondern Edger hat sich an uns gewandt und nicht umgekehrt. Und keine Silbe über die Juntavas, ist dir das auch aufgefallen, Priscilla? Als ob die gar nicht beteiligt wären.«
    Er entzog ihr seine Hand und rieb sich die Nasenspitze. »Sie sagt, sie seien okay – aber Val Con sieht schrecklich aus. Die Narbe hat er sich bei einem Kampf zugezogen, würde ich sagen, oder bei einer nicht ganz geglückten Landung auf dem Planeten …« Er seufzte. »Zugangsraster 703, nicht wahr? Lass uns doch gleich mal nachsehen.«
    Der Schiffscomputer brauchte viel zu lange, um auf den Code zu reagieren, und als er dann ein Resultat hatte, war die Information alles andere als zufriedenstellend:
     
    ADRESSE AUF LIAD PRIME
     
    Shan seufzte abermals und schüttelte den Kopf. Priscilla fühlte seine Sorgen, als wären sie ihre eigenen. »Es sieht aus, als hätten wir Nova kontaktiert, mein Liebling«, meinte er dann. »Und jetzt müssen wir abwarten, was sich ergibt. Bei den Göttern, ich hasse es zu warten!« Er griff nach ihrer Hand und lächelte; das Lächeln fiel matt aus, aber er gab sich Mühe.
    »Sie macht einen ganz vernünftigen Eindruck, findest du nicht auch?«
     
    Im Morgengrauen wachte Miri auf, stützte sich auf einen Ellenbogen und berührte mit dem Finger leicht seine Narbe.
    Er öffnete die Augen und verzog den Mund zu einem trägen Lächeln. »Cha’trez…«
    »Hi.« Sie strich ihm das Haar aus dem Gesicht, dann beugte sie sich hinunter und küsste seine Stirn. »Das Päckchen ist weg, Boss.«
    »Ah.« Er nahm sie in die Arme und zog sie wieder zu sich herunter. »Das ist mal eine gute Nachricht.«

Liad
Trealla Fantrol
     
    I ch bin bereit, Miss«, verkündete Jeeves, der direkt hinter ihr stand. Aber sie blieb weiterhin regungslos sitzen, die Finger über dem Keyboard, und kaute zögerlich

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