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Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Titel: Liaden 3: Gestrandet auf Vandar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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    Shan lehnte sich nach hinten und schloss die Augen. In seinem Kopf überschlugen sich die Gedanken. Zuerst einmal war er maßlos verblüfft, dass die Nachricht von diesem alten Knaben stammte, Val Cons Bruder Edger, an dessen Existenz Shan nie so recht geglaubt hatte, egal, wie überzeugend Val Con von ihm erzählte. Als Nächstes stand für ihn fest, dass die Echtheit der Nachricht überprüft werden musste, denn eine Fälschung konnte man nicht ausschließen.
    Die nächste Idee, die auf ihn einstürmte, veranlasste ihn, die Augen wieder zu öffnen, sich über die Kom-Anlage zu beugen und Edgers Mitteilung zu speichern. Danach öffnete er eine Leitung zur Passage.
    »Shan …« begann Nova, offenkundig besorgt.
    Er beendete seine Anfrage und griff nach seinem Glas. »Annie, meine geliebte Schwester …«
    »Shan-Bruder?«
    »Ist Val Con am Leben, Denubia? Bitte, antworte so aufrichtig wie möglich.«
    »Ob er am Leben ist?« Sie zwinkerte nervös. »Selbstverständlich lebt er.«
    »Gut. Das ist sogar ausgezeichnet.« Über den Rand seines Weinglases blickte er sie an. »Und wo steckt er?«
    Er spürte ihre Verwirrung; doch dann verwandelte sie ihre Frustration in Gedankenkraft. Anthora schloss die Augen, schickte ihren Geist in alle Richtungen, schnüffelte in sämtlichen Welten, wie ein Jagdhund, der eine Spur aufnehmen will. Nova rührte sich und wollte etwas sagen, aber Shan hielt eine Hand hoch, die Augen auf die Jüngste von ihnen gerichtet.
    »Ich hab ihn!«, schrie sie plötzlich und reckte den Finger in die Höhe, in eine Richtung weisend, in der ungefähr der Zweite Quadrant lag. Sie machte die Augen wieder auf. »Aber er ist sehr weit weg, Shannie. Ich weiß nicht… Wenn du auf Volmer weilst, kommt es mir nicht so entfernt vor …«
    »Wie weit weg von Volmer könnte er sein?« Abermals empfing er Signale, die von ihrer Frustration kündeten, und er beugte sich nach vorn. »War ich jemals so weit entfernt? Wenn ja, können wir das Logbuch der Passage durchchecken …«
    Anthora schüttelte den Kopf. »Keiner von uns hielt sich jemals so weit entfernt auf – dessen bin ich mir absolut sicher. Als Vater … als Vater im Sterben lag, fühlte ich einen Tag vor seinem Tod diese Ferne. Oh nein!« Nova ließ ihrem Schmerz freien Lauf. Anthora stürmte auf sie zu, schloss sie in die Arme und schüttelte sie. »Er lebt, Schwester! Hier handelt es sich um eine physische Distanz, nicht um eine spirituelle! Ich kann dir nicht erklären, wieso ich den Unterschied spüre, aber er ist da! Und noch etwas ist anders als sonst…« Sie legte eine Pause ein, blickte Shan an, und der nickte.
    »Um Val Con herum gibt es ein … Echo. Es gleicht der Art und Weise, wie ich Priscilla spüre; ich fühle sie nicht direkt, weißt du, sondern durch dich, Shan …«
    »Seine Lebenspartnerin«, murmelte Nova und wirbelt jählings herum. »Eine Gefährtin auf Lebenszeit! Hast du davon gewusst? Wer ist diese Frau?«
    Shan nahm einen Schluck von seinem Wein. »Ich würde sagen, sie ist jemand mit einem ausgeprägten Sinn für Humor. Allein schon, wie sie sich nennt: Miri Robertson, ehemalige Söldnerin, ehemaliger Bodyguard, Waffenträgerin und Weltreisende. Auf jeden Fall eine Person, die man respektvoll behandeln muss. Und wer genau sich hinter Miri Robertson verbirgt, werden wir erfahren, wenn die Passage mit der Terranischen Registrierungsbehörde Kontakt aufgenommen hat … Ah, wie auf das Stichwort!«
    Er drückte auf den leuchtenden purpurroten Knopf, und wieder füllte sich der Schirm mit gelben Lettern, dieses Mal war die Sprache Terranisch.
    »Nun, dann wollen wir mal sehen … Heimatplanet: Surebleak … Geburtsdatum: 28. Tag im Standardjahr 1365. Mutiert innerhalb akzeptabler Grenzen. Eltern: Katalina Tayzin und Chock Robertson. Arbeitslohn: ein Halbbit; 116. Tag im Standardjahr 1375, armes Kind … Verließ Surebleak am 4. Tag im Standardjahr 1379 … Grund für die Emigration: neue Arbeitsstelle. Und was genau hat die junge Dame getan? Ah, da haben wir’s ja …« Er drückte auf Vorlauf und schüttelte den Kopf. »Ausbildung zur Soldatin, Lizardi’s Lunatics, Fendor. Angela Lizardi, Senior Commander, Armes, armes Kind.«
    »Mutiert …« Nova beugte sich über seine Schulter und fixierte stirnrunzelnd den Schirm.
    »Innerhalb akzeptabler Grenzen«, ergänzte Shan. »Nun, auf einer rückständigen, technologisch unterentwickelten Welt wie zum Beispiel Surebleak kann die Formulierung ›mutiert innerhalb

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