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Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Titel: Liaden 3: Gestrandet auf Vandar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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meinem Haar«, erwiderte sie.
     
    Als Miri aufwachte, war sie allein; ihr Kopf ruhte auf Val Cons zusammengefalteter Weste. Sie seufzte, streckte sich ausgiebig, und als sie mit Rekeln fertig war, fühlte sie sich ausgeruht und munter. Von der Brücke hörte sie das pausenlose Geschnatter des Funks; sie seufzte, stand in einer einzigen geschmeidigen Bewegung auf und zog sich hastig an, ehe sie in Val Cons Richtung marschierte, seine Weste in der Hand schwenkend.
    Val Con stand tief in Gedanken versunken da. Der wie eine Flasche geformte Kontinent auf dem Planeten unter ihnen hatte eine dreidimensionale Gestalt angenommen und war mittlerweile größer als die Brücke; der Flaschenhals reichte bis in den Niedergang, und der Boden überlagerte den Pilotensessel.
    Staunend schüttelte Miri den Kopf und lehnte sich gegen den Türrahmen, um sich das Wunder anzusehen.
    Elastische Klebestreifen aus der Reparatur-Box waren zusammengeknüllt und zu Bergketten arrangiert worden, die in nordsüdlicher Richtung verliefen. An den Stellen, an denen Flusssysteme die Gebirgszüge durchschnitten, hatte Val Con präzise Lücken eingekerbt. Ersatzleuchtkörper für die Instrumente sprenkelten die Karte, einzeln oder zu Gruppen zusammengefasst. Über den Boden verteilt lagen mehrere Stücke von Röhren, die durch Nummern gekennzeichnet waren.
    Markierstifte waren ebenfalls kunstvoll verwendet worden. Die Flüsse waren blau eingezeichnet, manche Gebiete wiesen grüne Schnörkel auf, andere Zonen waren in schlichtem Braun gehalten. Neben den drei größten Leuchtkörperansammlungen befanden sich drei Raumschiffe aus Papier; ein viertes hielt Val Con in der linken Hand. In seiner Rechten lag ein schartiger Metallblock, den die Yxtrang irgendwo herausgerissen hatten.
    Nachdenklich betrachtete Miri das Arrangement. »Wenn man mit dem Transportschiff zwischen dem Ozean und den blauen Lampen landet, kann man die roten auslöschen, ehe sie wissen, wie ihnen geschieht. Danach sofort mit den erbeuteten Vorräten zum Schiff zurück. Die blauen haben mittlerweile spitzgekriegt, was los ist, und versuchen sich zu wehren. Das Beste ist, man verschanzt sich für eine Weile im Schiff und wartet darauf, dass ihnen die Puste ausgeht. Wenn ihre Kräfte erlahmen, macht man sie fertig, und zum Schluss kommen die grünen an die Reihe …«
    Er blickte hoch und grinste sie an. »Planen wir eine Invasion, Sergeant?«
    »Für mich sieht das wie eine strategische Karte aus, Commander.«
    Val Con trat aus seiner Konstruktion heraus und platzierte das vierte Papierraumschiff behutsam am Rand des Kontinents, ehe er sich zu Miri gesellte. Das Metallteil behielt er in der Hand.
    »Ich zweifle nicht daran, dass eine von dir inszenierte Invasion Erfolg hätte«, meinte er, »aber leider bin ich kein General und würde nur ungern einen Feldzug anführen.«
    »Das kann ich dir nicht verübeln. Invasionen sind eine blutige Angelegenheit. Der Dienst in einer Garnison ist allerdings langweilig.«
    »Und meistens mangelt es an Vorräten und allem möglichen Material.«
    »Wie bei uns.« Mit einem Kopfnicken deutete sie auf die Karte. »Erkläre mir, was der Aufbau zu bedeuten hat.«
    Vorsichtig, damit er nicht auf eine Gebirgskette trat, drehte er sich um und zeigte mit dem Finger auf verschiedene Punkte. »Die Lampen sind Ortschaften die des Nachts, wenn wir über sie hinweggleiten, beleuchtet sind. Mehrere Lampen zusammen stellen eine Großstadt dar – wie hier –, und einzelne Leuchtkörper kennzeichnen Kleinstädte oder Dörfer. Der blaue Cluster ist eine größere Ansiedlung, in der es vier Sendestationen gibt.«
    »Die Röhrenstücke sind dann die Sendetürme?«
    Er nickte. »Der grüne Cluster markiert die größte Stadt, vielleicht sogar eine Metropole. Ich vermute, dass sie sogar über einen recht bedeutenden Flughafen verfügt.«
    »Und was ist das?« Sie deutete auf den Metallblock in seiner Hand. »Wohin gehört dieses Teil?«
    Er wog das Stück in der Hand, trat zwei Schritte in die Landkarte hinein und legte das Teil zwischen das Küstengebirge und eine einzelne rote Lampe, unweit der Stelle, an der sich das Papierraumschiff befand. »Genau hierher.«
    »Schön«, meinte Miri. »Und was stellt es dar?«
    »Uns beide.«
    Stirnrunzelnd stand sie vor der Karte und nahm das Bild in sich auf. »Du willst mit dem Schiff in den Bergen landen und es dort zurücklassen. Wir marschieren durch diesen Pass hier – falls es ein Pass ist – und hoffen, auf Leute zu

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