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Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Titel: Liaden 3: Gestrandet auf Vandar
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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Allerdings gestaltete es sich noch viel schwerer, einen hochtrainierten Überlebensspezialisten gefangen zu nehmen.
    »Plan B«, hatte Shan gesagt. Was mochte schiefgelaufen sein? Griff die Abteilung für Innere Angelegenheiten Korval in aller Offenheit an? Die Juntavas … Diese Gedankengänge gestattete er sich erst gar nicht. Sie lenkten ihn nur von seinem aktuellen Problem ab und zerrten Emotionen an die Oberfläche, die seine Kräfte verbrauchten; doch jetzt musste er all seine Energie darauf verwenden, sein Leben und das seiner Partnerin zu retten – und das Schiff zu erobern! Gleichzeitig lauschte er Miris Lied, um sich zu vergewissern, dass sie sich immer noch in der Nähe des Zuges aufhielt.
    Der Agent war tüchtig, doch er war vielleicht ein wenig zu selbstsicher. Das Tempo, in dem er sich bewegte, ließ auf künstlich optimierte Reaktionen schließen. Offenbar nahm er Stimulantia, was ihm auf Dauer jedoch zum Nachteil gereichte, denn nach einer gewissen Zeit würde er umso schneller ermüden. Doch auf kurze Sicht wäre er Val Con überlegen.
    Dass er Schutzkleidung trug, deutete darauf hin, dass er Val Con gründlich studiert hatte, so wie Val Con früher seine Zielpersonen bis ins kleinste Detail analysiert hatte. Wusste er vielleicht sogar von dieser zweiten Klinge, dem Messer, das Edger ihm geschenkt hatte? Es handelte sich um eine Waffe, die jede Schutzkleidung durchdrang, als stieße man sie in Wasser. Und genau diese Klinge veränderte die Situation zu Val Cons Gunsten. Doch er schreckte davor zurück, sie anzuwenden, denn bevor er den Agenten tötete, musste er unbedingt erfahren, wo dessen Schiff steckte.
    Die Gruppe, der er sich angeschlossen hatte, bog in einen Seitenweg ein. Er ging weiter in die Richtung, in der er Miri vermutete, doch er schlug ein schnelleres Tempo an. Die Haut in seinem Nacken prickelte, und die Schleife berechnete mit einer Wahrscheinlichkeit von 99 Prozent, dass der Agent ihm folgte.
     
    Sig’Alda entdeckte den Schuhabdruck, verlor die Spur, fand sie dann wieder, nur um sie abermals zu verlieren. Dieser dauernde Wechsel zwischen Erfolg und Misserfolg brachte ihm deutlich zu Bewusstsein, dass er nicht irgendeine Zielperson beschattete, sondern einen Agenten, der eine erstklassige Ausbildung genossen hatte.
    Ein Agent konnte sich nicht auf sein Glück verlassen. Obwohl er bereits eine Menge Glück gehabt hatte, denn hätte ihn das Messer knapp zwei Fingerbreit höher getroffen, läge er jetzt tot in dem finsteren Schuppen. Val Con verfügte über unglaubliche Reflexe, er schien Dinge gewissermaßen vorausahnen zu können. Eben noch wirkte er, als hätte er total die Kontrolle über sich verloren, und im nächsten Moment griff er ihn mit höchster Effizienz an!
    Seine Brust schmerzte durch den Aufprall des Messers, so wuchtig war es geschleudert worden. Und ein solcher Agent sollte der AIA verloren gehen! Sig’Alda gab ein gereiztes Knurren von sich. Sein Bedauern über diese Verschwendung hatte zu einem schwerwiegenden Fehler seinerseits geführt. Anstatt seine Zielperson einfach zu eliminieren, hatte er versucht, sie zur Rückkehr nach Liad zu bewegen. Um ein Haar wäre ihm das zum Verhängnis geworden. Hätte yos’Phelium eine Schusswaffe bei sich gehabt oder auch nur ein zweites Messer, wäre der Angriff nicht so glimpflich für ihn ausgegangen.
    Und dann erspähte er sein Opfer; ungefähr eine halbe Sekunde lang befand es sich in seinem Blickfeld.
    Das Problem war, dass er sich nicht sofort auf yos’Phelium stürzen durfte, wenn er ihn erreichte; mitten in einer Menschenmenge konnte er ihn schließlich nicht umbringen.
    Sig’Alda ging langsamer und gestattete es yos’Phelium, seinen Vorsprung zu vergrößern. Er hoffte, er würde sich an einen relativ menschenleeren Ort begeben, damit er zuschlagen konnte. Die Schleife räumte yos’Phelium einen kleinen Vorteil ein, wenn es in dieser Situation zu einem Kampf Mann gegen Mann käme. Ohne gründlich über die Notwendigkeit nachzudenken, verabreichte er sich die dritte Dosis des Stimulans.
    Wieso lief yos’Phelium in diese Richtung? Warum rannte er nicht zu den Fahrzeugen, um sich eines zu stehlen und einfach wegzufahren? Plötzlich kam ihm die Erleuchtung. In der Gegend, auf die yos’Phelium zusteuerte, hatte er die Terranerin getroffen, am Fuß des Hügels, in der Nähe des Senders.
    Sig’Alda lächelte. Der Transmitter. Die Konstellation der Umstände entsprach haargenau einem der Modelle. Diese Lieder, in
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