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Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Titel: Liaden 3: Gestrandet auf Vandar
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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verschiedenen Sprachen gesungen, waren ein Signal gewesen, dazu gedacht, von jemandem gehört zu werden, der genau darüber informiert war, wann und wo er lauschen musste. Er erinnerte sich an die Worte des Commanders, der gesagt hatte, dass einzig und allein der Korval-Clan imstande wäre, die AIA mit militärischen Mitteln zu bedrohen. Angenommen, die Dutiful Passage, die so groß war wie ein Schlachtschiff, wartete irgendwo im Orbit dieses Planeten …
    Die Schleife produzierte Daten, die ihm nicht gefielen. Dass die Lieder bewusst ausgesandte Signale waren, stufte sie mit einer Wahrscheinlichkeit von 97 Prozent ein. Dass dies alles von langer Hand geplant war, um einen ganz bestimmten Empfänger zu erreichen, war zu 93 Prozent wahrscheinlich. Nun stellte sich die Frage, ob die Botschaft angekommen war. Doch darüber ließ sich die Schleife nicht aus – sie machte keinerlei Angaben.
    Wie gestaltete sich die Lage, wenn die Nachrichten den Empfänger nicht erreicht hätten?
    Oder was wäre, wenn sie tatsächlich gehört worden waren und man auf dem Schiff Kenntnis von seiner Ankunft auf diesem Planeten hatte? Etwaige bereits bestehende Pläne mussten geändert werden, und vielleicht war man bereits dabei, von der Dutiful Passage aus irgendwelche Botschaften ins All zu schicken.
    Die Schleife unterstützte diese Hypothese.
    Er rannte los, ohne sich mit yos’Pheliums Verfolgung aufzuhalten, denn jetzt wusste er, worauf dieser zustrebte. sig’Alda würde schon am Sender warten, wenn dieser Verräter dort auftauchte.
     
    Miri merkte, dass Val Con vorankam. Er marschierte in Richtung Zug, oder vielleicht wollte er auch zu ihr – um Einzelheiten zu erkennen, war es noch zu früh. Aber er rannte nicht mehr, als sei er von allen Teufeln gehetzt, was sie als gutes Zeichen auffasste, und nachdem sein Muster diese abstrusen Verwandlungen durchlaufen hatte, stabilisierte es sich wieder.
    Während sie durch den Schnee stapfte, fragte sie sich, wie ihr eigenes Muster jetzt wohl aussehen mochte. Vermutlich hatte es sich bis zur Unkenntlichkeit verzerrt, nach ihrer Begegnung mit diesem Liaden …
    Sie verfolgte diesen Gedankengang nicht weiter; das Päckchen mit Cloud steckte wie ein Fünfzig-Pfund-Gewicht in ihrer Tasche.
    Val Con war vor irgendetwas oder irgendwem davongelaufen, aber in seinem Muster wies nichts darauf hin, dass er einen Menschen getötet hatte. Das hieß, dass dieser Pilot immer noch durch die Gegend pirschte; vielleicht war er ja hinter Val Con her. Das wiederum hieß … Zur Hölle, Robertson, schalt sie sich, mach dir bloß nichts vor. Du hast nicht die geringste Ahnung, was hier gespielt wird, und kannst nicht ins Blaue hinein spekulieren.
    Sie richtete den Blick auf den Zug; aus den riesigen Kesseln quoll Dampf, mit dem die Generatoren betrieben wurden, und das ständige Rumpeln der gewaltigen Riemen wurde gelegentlich von einem Zischen der Ventile übertönt.
    Was für eine Maschine! Ein Konstrukt aus Stoff, Gummi und Rädern. Der vom Generator erzeugte elektrische Strom wurde in gigantischen altmodischen Batterien gespeichert, die sich auf einer Ladefläche des Zugs befanden. Die Radiostation bezog ihre Energie aus diesen Speicherbatterien, was sie sinnvoll fand. Wenn einmal der Treibriemen riss oder der Dampfdruck nicht ausreichte, verfügte der Sender immer noch über genügend Strom, um so lange funktionieren zu können, bis man das Monstrum repariert hatte.
    Miri schüttelte den Kopf. Wer hätte gedacht, dass eine derart primitive Vorrichtung so kompliziert sein konnte?
    In einem der Waggons am Ende des Zugs war ein Studio untergebracht; die Apparaturen glichen denen, die Miri in der Halle gesehen hatte, in dem der Musikwettbewerb stattfand. Es war nicht mehr nötig, sich irgendwie Zutritt zu dem Sender zu verschaffen, da sie bereits jemanden auf sich aufmerksam gemacht hatten, der ein Schiff besaß. Alles war nach Plan verlaufen.
    Sie zog die Nase hoch. Carpe diem, Robertson. Und was kommt jetzt?
    Plötzlich erregte etwas ihr Augenmerk: Auf dem Hügel, beleuchtet vom Schein der Jahrmarktlichter, rannte jemand in Richtung Zug.
    Sie stutzte und berührte Val Cons Muster. Dann versteckte sie sich zwischen den massigen Puffern zweier Waggons und beobachtete, wie der Pilot immer näher kam. Rasch überlegte sie, was ihr eventuell als Waffe dienen konnte; sie brauchte etwas Kräftigeres als das schmale Stabmesser und die Handvoll Münzen aus echtem Silber, die in ihrer Tasche
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