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Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Titel: Liaden 3: Gestrandet auf Vandar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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waren ungünstig; das Licht kam hauptsächlich von der Jahrmarktsbeleuchtung hinter ihm, und den wenigen Laternen oder elektrischen Lampen, die am Zug angebracht waren. Die rothaarige Terranerin war nicht mehr dort, wo er sie zurückgelassen hatte, und die vielen Fußspuren machten es unmöglich, ihren Weg in irgendeiner Art und Weise nachzuvollziehen.
    Er blickte über seine Schulter; von yos’Phelium war noch nichts zu sehen. Angestrengt spähte er in die Runde, und dann entdeckte er seine Beute. Der Agent schien sich mit einem Einheimischen zu unterhalten.
    Das Gespräch endete abrupt. Der Eingeborene marschierte zum Jahrmarkt zurück, und yos’Phelium steuerte im Laufschritt in sig’Aldas Richtung.
    Sig’Alda lächelte; er freute sich, dass er den Agenten klar und deutlich sehen konnte, der sich gegen den vom Jahrmarkt ausgehenden matten Lichtschein wie eine schwarze Silhouette abhob – die perfekte Zielscheibe. Doch auf diese Entfernung wollte er mit einer Handfeuerwaffe nicht schießen; der Schuss konnte leicht danebengehen. Und auf sein Glück mochte er sich nicht verlassen; das hatte ihn bereits begünstigt, als yos’Pheliums Klinge seinen Hals nur knapp verfehlte.
    Im Übrigen bestand kein Grund zur Eile. Yos’Phelium lief aus eigenem Antrieb zum Sender. Tyl Von sig’Alda brauchte sich nur noch an einem geeigneten Ort auf die Lauer zu legen und darauf zu warten, dass sein Opfer in Schussweite kam.

Vandar
Winterjahrmarkt
     
    M iri duckte sich in ihrem Versteck zwischen den Waggons und beobachtete den Liaden, der wiederum Val Con nicht aus den Augen ließ. Innerlich kochte sie vor Zorn, doch sie bemühte sich, einen kühlen Kopf zu bewahren, und dachte angestrengt nach.
    Val Con hatte diesen Kerl nicht getötet, obwohl sie sich sicher war, dass die irren Kapriolen seines Musters darauf zurückzuführen waren, dass er mit diesem Mann in irgendeinem Konflikt stand. Also, schlussfolgerte sie, muss es wichtig sein, dass er am Leben bleibt. Fragt sich nur, warum.
    Die Antwort war so simpel, dass sie sich wunderte, wieso sie nicht gleich darauf gekommen war. Das Raumschiff. Verflucht noch mal. Das Raumschiff war es, was diesen Typen so interessant machte. Sie tastete nach den Münzen in ihrer Tasche, zog dann das Stabmesser heraus, klappte es mit einer flinken Drehung des Handgelenks auf, schloss es wieder und seufzte. Viel gab es nicht, was sie zurzeit tun konnte.
    Sie musste sich darauf beschränken, den Liaden weiterhin zu beobachten und zu warten, bis Val Con zu ihr stieß; von ihm würde sie dann vermutlich erfahren, was hier eigentlich los war, und ob er vielleicht eigene Pläne hatte.
    Und wenn der Liaden Anstalten machte, diesen Ort zu verlassen, musste sie ihn irgendwie daran hindern, aber ohne ihn umzubringen.
    Dabei hasste sie nichts mehr, als passiv darauf zu warten, dass irgendetwas passierte; früher, als sie noch bei den Söldnern diente, hatte sie sich am liebsten dem Sturmtrupp angeschlossen, da fühlte sie sich in ihrem Element. Skel hatte sie oft damit aufgezogen.
    Der Liaden, der eine Weile stocksteif dagestanden hatte, rührte sich nun; er fasste in seine Lederjacke und zog eine Pistole heraus. Miri verließ halb ihr Versteck und versuchte in die Richtung zu spähen, in die der Mann unentwegt spähte, und hätte beinahe einen lauten Schrei ausgestoßen.
    Val Con kam auf sie zugerannt, von hinten beleuchtet durch den Lichtschimmer, der vom Jahrmarkt ausging. Er gab eine Zielscheibe ab, die selbst ein mittelmäßiger Schütze nicht verfehlen konnte. Sie prüfte sein Muster, stellte fest, dass es mehrere sich überlagernde Schichten aufwies, und entdeckte die Schlingen und Wirbel, die anzeigten, dass Val Con sich einer ganz konkreten Gefahr bewusst war.
    Trotzdem rannte er auf den Sender zu. Und in wenigen Augenblicken gelangte er in Schussweite.
    Los jetzt, Robertson, sagte sie sich. Du hast keine Zeit zu verlieren. Mit gezücktem Messer huschte sie aus ihrem Versteck.
     
    Schon wieder veränderte sich ihre Melodie. Sie nahm an Spannung zu, klang heller und ein wenig aufgeregt, als sei sie plötzlich in eine Rolle geschlüpft, in der Intuition, Reflexe und Entschlossenheit wichtiger waren als besinnliches Nachdenken.
    Als befände sie sich … auf der Jagd!
    Er legte Tempo zu, auch wenn er sich dadurch einer Gefahr aussetzte. Die Schleife spulte ihre Daten mit rasender Geschwindigkeit ab. Die Wahrscheinlichkeit, dass Miri hinter dem Agenten her war, lag bei 85 Prozent; es bestand eine

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