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Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Titel: Liaden 3: Gestrandet auf Vandar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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Ohrmuschel.
    »Das reicht jetzt«, bestimmte er. »Hol dir einen Stuhl und setz dich schön brav neben mich, oder verlass das Zimmer.«
    »Du bist unmöglich, Shan-Bruder.«
    Er blickte hoch, als sie sich von ihm entfernte. »Sag, Denubia, war dein Kontrakt-Ehemann noch bei vollem Verstand, ich meine geistig gesund, als er dich verließ? Für den Fall, dass yos’Galan regresspflichtig gemacht wird, weil du jemanden in den Wahnsinn getrieben hast, möchte ich die Angelegenheit regeln, ehe die Passage abfliegt.«
    »Ich war sehr nett zu ihm, Shannie. Mein Ehrenwort.« Sie zog einen Stuhl heran und nahm in gezierter Haltung darauf Platz, die Hände züchtig im Schoß gefaltet. »Gefalle ich dir so besser?«
    »Absolut. Tu einfach so, als hättest du eine gute Erziehung genossen. Dieser verdammte Computer … Na endlich! Da haben wir’s ja!«
    Der Schirm füllte sich mit gelben Buchstaben. Shan spulte den Text ab, dann drückte er auf die PAUSE-Taste; sein Schweigen dauerte länger an, als er brauchte, um die Information zu lesen. Anthora, die mitgelesen hatte, lehnte sich zurück und blickte ihren Bruder stirnrunzelnd von der Seite an. Sein emotionales Muster drückte Mitleid aus.
    »Bist du jetzt erschrocken?«, fragte sie vorsichtig. »Es ist entsetzlich, Shannie, aber warum sehen wir uns das überhaupt an? Ich dachte, du wolltest versuchen, etwas über Val Cons Lady herauszufinden.«
    »Das ist genau das, was ich gerade tue«, erwiderte er mit flacher Stimme und ließ den Text langsam weiterrollen. »Val Cons Gefährtin war dort. Lizardi’s Lunatics gehörten zu den Söldnertruppen, die man angeheuert hatte, um in dem Bürgerkrieg zu kämpfen, der auf Klamath tobte. Eine Handvoll Leute verließ den Planeten, ehe die Situation dort so eskalierte, dass man keine Rettungsmaßnahmen mehr einleiten konnte. Es gab unzählige Tote, Zivilisten wie Söldner …« Abermals berührte er die PAUSE-Taste. »Hier sind die Namen der Überlebenden von Lizardi’s Lunatics: Angela Lizardi, Senior Commander, Roth MacNealy, Lieutenant; Miri Robertson, Sergeant; Scandal Arbuckle, Soldat; Lassiter K. Winfield, Soldat. Nur fünf aus der Truppe haben das Massaker überlebt. Bei den Göttern, ein vollständiger Truppenverband umfasst ungefähr dreihundert Mitglieder!«
    »Sie ist vom Glück begünstigt«, stellte Anthora mit feierlichem Ernst fest, und Shan spürte, wie sich seine Nackenhaare aufrichteten.
    »Wirklich?«
    Seine Schwester zog die Stirn kraus. »Ist das nicht seltsam? Ich dachte immer, Val Con würde sich eine Frau aussuchen, die sich für Musik interessiert, so wie er.«
    »Vielleicht ist das ja so. Wir wissen es nicht«, hielt Shan ihr entgegen. »Obwohl ihr die Lust am Singen vergangen sein dürfte.«
    Anthora blickte ihn aus ihren silbernen Augen an. »Sie lebt, so viel steht fest.«
    »Das ist schön.« Er wandte sich wieder dem Computer zu und rief noch einmal die Datei über Miris berufliche Laufbahn auf. »Mal sehen, was sie so alles mit ihrem Leben angestellt hat.«
    Die Söldnertruppe Lizardi’s Lunatics war im Jahr 1384 aufgelöst worden, und in der Auflistung von Miris Tätigkeiten klaffte eine Lücke von zwei Jahren. Danach diente sie im Range eines Sergeants bei den Gierfalken, die von Senior Commander Suzuki Rialto und Junior Commander Jason Randolph Carmody befehligt wurden. Es folgte eine weitere Aufzählung von Einsätzen, wobei ständig Sergeant Robertsons überragende Leistung erwähnt wurde. Im Jahr 1388 wurde sie zum Sergeant Master befördert. 1391 trat sie aus der Truppe aus. Die Commander Rialto und Carmody brachten ihr Bedauern darüber zum Ausdruck und betonten ihre Bereitschaft, Sergeant Robertson jederzeit wieder bei den Gierfalken aufzunehmen.
    Wenige Monate später wurde Miri Robertson als Bodyguard von einem gewissen Sire Baldwin von Naome engagiert, und an dieser Stelle endete die Akte; nur ein gedämpfter Glockenton deutete an, dass zusätzliche Informationen zur Verfügung standen.
    Shan warf Anthora einen fragenden Blick zu. »Was denkst du, Schwester, recherchieren wir weiter?«
    »Selbstverständlich!«, rief sie und zappelte ein bisschen herum, um zu zeigen, wie gespannt sie war.
    Schmunzelnd drückte Shan auf eine Taste. Die Sekundärdatei öffnete sich, und sein Lächeln erlosch.
    1392, fünf Standardmonate nachdem Miri Robertson in Sire Baldwins Dienste getreten war, überfiel eine Bande der Juntavas sein Anwesen und tötete etliche Hausangestellte. Die Liste der Personen, die als

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