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Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Titel: Liaden 3: Gestrandet auf Vandar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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zu überleben?«
    Val Con hob eine Augenbraue. »Zweifelst du etwa an meinen Fähigkeiten?«
    »Wie bitte?«, fragte sie erschrocken. »Nein, Boss, natürlich nicht. Aber ich bin nun mal keine Pilotin, und ich möchte bloß wissen, in welchem Zustand wir unten ankommen, falls wir überhaupt die Oberfläche erreichen …« Sie unterbrach sich, weil er anfing zu lachen und ihre Hand aufmunternd drückte.
    »Miri, ich werde uns so sicher hinunterbringen, wie die Umstände es erlauben.« Ihre Hand lag warm in der seinen, doch dann ließ er sie los, um sich wieder den Kontrollen zuzuwenden. »Dort unten landen werden wir auf jeden Fall. Wir bewegen uns mittlerweile viel zu langsam, um im Orbit zu bleiben.«
    Sie sah zu, wie er ein paar weitere Justierungen vornahm und sich dann nach hinten lehnte.
    »Zäher Bursche«, murmelte sie.
    Er warf ihr einen Blick zu. »Was ist?«
    »Du erzählst mir nur so viel, wie nötig ist, damit ich nicht in Panik gerate«, stellte sie fest, wobei sie sich nicht sicher war, ob sie ihn bewundern oder frustriert sein sollte. »Du hast wirklich Mut, wenn du bei dieser Festtagsbeleuchtung eine Landung versuchst.« Sie zeigte auf die Konsole mit den hektisch blinkenden roten Lämpchen. »Wenn ich nur daran denke, wie du die Yxtrang provoziert hast … Wie hoch hast du unsere Chancen eingeschätzt, das Manöver zu überleben, als wir mit dem Schiff in den Hyperraum gesprungen sind und die Yxtrang mitgerissen haben?«
    »Na ja.« Mit ernster Miene sah er sie an. »Ich hatte nicht damit gerechnet, dass wir je wieder in den Normalraum eintreten«, konstatierte er nüchtern.
    »Du hast geglaubt, wir würden im Hyperraum atomisiert werden«, übersetzte sie und nickte nachdenklich.
    Nach einer Weile streckte sie die Hand aus und tätschelte seinen Arm. »Das war das Beste, was du tun konntest. Wenn ein Enterteam der Yxtrang in die Yacht eingedrungen wäre, hätten wir nicht die geringste Chance gehabt, auch wenn wir beide gekämpft hätten wie die Teufel …« Sie schüttelte den Kopf. »Es wäre mir schwergefallen, dich zu erschießen. Ich habe gehört, dass man seinem Partner den größten Gefallen erweist, ihn umzubringen, wenn die Yxtrang einen in die Enge getrieben haben.«
    »Manchmal gibt es auch andere Optionen«, entgegnete Val Con.
    »Tatsächlich? Wie viele Yxtrang hast du schon persönlich getroffen?«
    »Einen einzigen«, antwortete er prompt. »Aber ich muss zugeben, dass ich ihn überrumpelt habe.«
    Miri blinzelte ihn an, dann blickte sie auf die rot flackernde Steuerkonsole und die Bildschirme. »Das muss du mir unbedingt erzählen«, stieß sie hervor, nachdem sie sich von ihrem Staunen erholt hatte. »Später.«
    »Ja, Miri«, erwiderte er und verbiss sich ein Lächeln, ehe er sich wieder mit den Kontrollen beschäftigte.
     
    Auf einer spiralförmigen, abwärts führenden Bahn umkreisten sie fünfmal den Planeten. Fasziniert beobachtete Miri die Bildschirme – noch nie zuvor hatte sie sich während eines Landeanflugs auf der Brücke eines Schiffs befunden, und gewissenhaft gab sie die Daten ein, die Val Con ihr vorlas: die Koordinaten bedeutender Landmarken, das Muster wichtiger Flusssysteme, Richtungen und Stärke der atmosphärischen Jetströme.
    Obendrein hatte sie die Aufgabe, den Funk zu überwachen, das immer noch unverständliches Kauderwelsch und ohrenbetäubende Musik von sich gab. Doch als sie zum dritten Mal den Kontinent überquerten, auf dem in südlicher Richtung ihr angestrebter Landeplatz lag, drang ein anderer Lärm aus dem Lautsprecher.
    Miri erhöhte die Lautstärke, dann hörte sie aufgeregte Stimmen und das Krachen und Donnern schwerer Geschütze.
    »Boss?«, wandte sie sich ruhig an Val Con.
    Er blickte von den Kontrollen hoch und lauschte mit gerunzelter Stirn dem Getöse.
    »Irgendwo da drunten führt jemand Krieg«, erklärte Miri, und er seufzte, während er sich schon wieder der Steuerkonsole zuwandte.
    Miri horchte angespannt, erkannte die Verzweiflung in der Stimme, die aus dem Lautsprecher kam, und zählte die Schüsse und Explosionen, bis sie sich so weit von dem Ursprungsort entfernten, dass der Kontakt abbrach.
    Beim nächsten Überflug fand sie den Sender wieder, doch er spielte nur Musik. Während der fünften Überquerung tauchten sie in die Ionosphäre ein, und sie hörten überhaupt nichts mehr.
     
    Die wenigen Sterne waren der Morgendämmerung gewichen, als Val Con das Schiff endlich auf der Planetenoberfläche aufsetzte. Miri machte das

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