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Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Titel: Liaden 3: Gestrandet auf Vandar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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diem bedeutet in der Übersetzung ›nutze den Tag‹ oder ›ergreife den Tag‹; das heißt, man soll den Tag voll auskosten, solange man noch kann. Ein guter Rat, finde ich.« Sie schüttelte den Kopf und lächelte. »Das war ein tolles Buch. Leider musste ich es zurückgeben.«
    »Wie viel Zeit blieb dir, um in dem Buch zu schmökern?«, erkundigte er sich freundlich. »Wie lange warst du nach deinem Einsatz auf Klamath krank?«
    »Hmm, nicht besonders lange. Ich verlor die Geduld und wurde viel zu früh aktiv. Meine eigene Schuld, ich war halt leichtsinnig.« Sie blickte zur Seite. »Möchtest du ein Sandwich, ehe wir weitergehen?«
    Beide Augenbrauen schnellten in die Höhe. »Mit Lachs?«
    »Ja. Alle vier sind mit Lachs belegt.«
    »Nein danke, ich glaube, ich bin noch nicht hungrig genug.« In einer einzigen, geschmeidigen Bewegung kam er auf die Füße und hielt ihr die Hand entgegen, um ihr beim Aufstehen zu helfen, obwohl er wusste, dass sie keine Hilfe von ihm brauchte.
    »Außerdem«, meinte er und drückte ihre Hand fest, ehe er sie wieder freigab, »wolltest du doch so schnell wie möglich eine Tasse Kaffee.«
     
    Die Stadt lag in einer Mulde, die an drei Seiten von Bergen umgeben war, inmitten eines Tales, das lediglich die Erweiterung des Passes darstellte, den sie durchquerten. Die Ortschaft war nicht besonders groß, ein Umstand, der ihnen eher entgegenkam, und obwohl die Sonne bereits seit ein paar Stunden schien, wirkte die Ortschaft wie ausgestorben. In der Ferne entdeckte Val Con ein Feld, auf dem offenbar Getreide wuchs, während etwas näher …
    Miri ging nicht mehr hinter ihm.
    Langsam drehte er sich um und sah sie rittlings auf einem umgestürzten Baumstamm sitzen; sie spähte hinunter in die von Bergen abgeschirmte kleine Stadt, und sowohl an ihrer Miene als auch an der Haltung ihrer Schultern und der Hände, die sie um ihr Knie geschlungen hatte, merkte er, dass sie innerlich zum Zerreißen gespannt war.
    Er bewegte sich und scharrte absichtlich mit dem Stiefelabsatz gegen einen Stein. Miri zuckte zusammen und blickte zu ihm hin.
    »Hast du was dagegen, wenn ich eine kurze Pause einlege?«, fragte sie mit gepresster Stimme.
    »Du kannst dich ausruhen, solange du willst.« Er ging zu ihr und setzte sich hinter sie auf den Stamm. Als er seine Arme locker um ihre Taille schlang, spürte er ihre Anspannung in jedem Muskel. Sanft legte er seine Wange an ihr Haar und ließ langsam den Atem entweichen. »Was hast du, Cha’trez?«
    »Diese Frage wollte ich dir stellen.« Mit unterdrückter Aggressivität streckte sie die Hände aus und deutete auf die in der Senke eingebettete Stadt. »Was ist das?«
    Er nahm sich viel Zeit mit der Antwort. »Eine Ansiedlung. Mit Einwohnern. Keine sehr große Stadt, aber sie dürfte ausreichen, um uns mit dem Notwendigsten zu versorgen. Das Muster dieser Ortschaft lässt darauf schließen, dass es außerhalb vereinzelte Anwesen geben muss – zum Beispiel Farmen oder Aussiedlerhöfe. Wenn dem so ist, dann haben wir großes Glück. Wir können zu einem dieser allein stehenden Höfe gehen und uns dort versorgen.«
    Sie holte tief Luft. »Das soll eine Stadt sein?«
    »Natürlich ist es eine Stadt«, erwiderte er, um einen sachlichen Tonfall bemüht. »Was sollte es sonst sein?«
    »Das wissen nur die Götter. Die Siedlung ist winzig …« Ihre Stimme brach ab, ein Zeichen für ihre wachsende Nervosität.
    »Findest du? Dann sollten wir uns ein paar Minuten Zeit nehmen und analysieren, was wir sehen.« Er hob den Arm und wies nach unten auf die Siedlung. »Siehst du das große Gebäude dort, das mit den vielen Fenstern? Das könnte eine Art Regierungssitz sein. Es wirkt entsprechend pompös.«
    Sie kicherte – ein gutes Zeichen –, und es kam ihm vor, als würde sich ihre Spannung ein wenig lösen. »Und was soll wohl dieser Flachbau darstellen, der vorne eingezäunt ist?«
    »Ein Handelsposten«, mutmaßte er. »Oder ein kleines Geschäft.« Wieder streckte er den Arm aus. »Was hältst du von dem kleinen blauen Haus?«
    »Das könnte ein Friseurladen sein. Vielleicht auch eine Bar.« Sie lachte ein bisschen, und die Verkrampfung fiel tatsächlich von ihr ab. »Oder beides?«
    »Warum nicht – obwohl ich denke, dass der Platz weder für einen Friseurladen noch für eine Bar groß genug wäre. Und was sind deiner Ansicht nach diese Objekte aus Metall, die die Straße säumen? Jedenfalls glaube ich, dass sie aus Metall bestehen.«
    »Taxis!«, verkündete Miri

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