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Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Titel: Liaden 3: Gestrandet auf Vandar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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vergrößerte und sich rings um ihn her eine andere Karte entfaltete, welche die vertrauten Züge von Solcintra trug. Ein Gebäude nahm Gestalt an und umschloss das pulsierende goldene Licht. An der unteren Leiste des Bildschirms erschien eine Legende.
     
    HAUPTQUARTIER DER SCOUTS
     
    »Aber schließlich ist Val Con ein Scout«, hielt Anthora ihr kurze Zeit später entgegen.
    »Sie verleugnen ihn!«, schrie Nova. Sie hörte auf, im Zimmer umherzutigern und wandte sich an ihre Schwester. »Sie sagten, sie hätten ihn zur Abteilung für Innere Angelegenheiten abkommandiert. Und Informationen über die AIA sind streng vertraulich. Mit meinem persönlichen Code und selbst mit dem Code des Rates der Clans erhalte ich keinen Zugriff auf die Dateien.«
    »Oh!« Anthora beugte sich über den Schreibtisch und streckte einen Finger aus, um ihn von der sich auf der Tischplatte rekelnden Katze beschnuppern zu lassen. »Guten Tag, Merlin.«
    Nova unterdrückte einen Seufzer. Sie hätte es besser wissen müssen und diese Diskussion mit Anthora gar nicht erst anfangen dürfen, aber Shan war mit der Passage irgendwo in den Tiefen des Weltalls unterwegs, und obendrein musste sie auf Pat Rins bissige, aber intelligente Kommentare verzichten.
    »Wenn sich an irgendeinem Ort eine Station befindet«, überlegte Anthora und rieb Merlins Ohren, »bedeutet das dann zwangsläufig, dass sie auch den Besitzern dieses Ortes gehört?«
    Nova erstarrte. »Nein. Nein, natürlich nicht. Aber die Scouts …«
    »Die Scouts sind keine Götter«, kommentierte das Nesthäkchen der Familie. »Val Con sagte einmal, die Scouts würden eine Menge Zeit damit zubringen, im Schlamm herumzurobben und sich bei den Einheimischen unbeliebt zu machen, weil sie gegen altehrwürdige Sitten und Gebräuche verstoßen.« Sie blickte hoch. »Es ist ein Kinderspiel, Informationen von einem Terminal zu einem anderen zu übertragen. Noch einfacher ist es, Informationen, nach denen ein ehrlicher User niemals suchen würde, zu verstecken und diese Daten dann irgendwo zu parken, wo kein Uneingeweihter sie vermutet. Eine tertiäre Station? Wer gäbe sich schon die Mühe, in etwas so Unbedeutendes einzudringen? Wer käme auf die Idee, nach irgendwelchen Manipulationen zu forschen?«
    Diese Möglichkeit ließ Nova schaudern. Hier war nichts mehr unkompliziert und simpel; alles kreiste im Prinzip um die Ehre der Liaden-Scouts. Wenn das stimmte, was Anthora vermutete, dann war der Feind gefährlicher als jede andere Organisation, die sich weigerte, Fragen zu beantworten. Nova hockte auf der Armstütze eines Sessels und starrte ihre Schwester aus riesengroßen, veilchenblauen Augen an. Die Theorie leuchtete ihr ein, oh ja. Was die »Kleine« der Familie da von sich gab, klang sogar sehr plausibel.
    »Die Scouts«, fuhr Anthora fort, »haben keinen Grund zu lügen. Wäre unser Bruder verschollen oder gar tot, brauchten sie nichts zu verheimlichen. Es wäre nicht das erste Mal, dass dem Korval-Clan so etwas widerfährt, nicht wahr? Und stets haben die Scouts die Angehörigen benachrichtigt, ganz so, wie es sich gehört.«
    »Das stimmt.« Das Melant’i der Scouts war über jeden Zweifel erhaben. Es war leichter, sich einen neuen und geheimen Gegner vorzustellen, als auch nur in Betracht zu ziehen, die Scouts könnten gelogen haben. »Sie geben nur das weiter, was sie wissen. Mir bereitet Sorgen, dass sie vielleicht nicht ausreichend informiert sind. Dieser Umstand macht mir sogar noch mehr Kopfzerbrechen als die Tatsache, dass diese Abteilung für Innere Angelegenheiten uns im Visier hat, ohne dass wir etwas ahnen.« Sie schloss die Augen, derweil Anthora sich vornüberbeugte, um Merlin unter dem Kinn zu kraulen. Ein paar Minuten lang war sein Schnurren das einzige Geräusch, das im Zimmer zu hören war.
    Dann sprang Nova auf die Füße, rauschte an ihrer Schwester und der Katze vorbei und lehnte sich über das Keyboard.
    »Was machst du da, Schwester?«
    »Wer immer diese Leute auch sein mögen, sie müssen über viel Geld verfügen. Vielleicht weiß Mr. dea’Gauss mehr …
    Guten Tag, Sor Dal. Ob Mr. dea’Gauss wohl die Zeit erübrigen könnte, mit mir zu sprechen?«
    »Ich werde nachfragen, Eldema. Einen Moment, bitte.«
    Es dauerte nicht mal einen Moment, bis das Wartesignal verschwand und der alte Herr persönlich auf dem Bildschirm erschien. Respektvoll neigte er sein Haupt. »Lady Nova.«
    »Mr. dea’Gauss, ich danke Ihnen, dass Sie Ihre Arbeit unterbrechen und mir Ihre

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