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Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Titel: Liaden 3: Gestrandet auf Vandar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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Eheweib?«
    Sie grinste. »Ach, du weißt doch, im Grunde interessiere ich mich für alles!« Sie tippte sich an die Stirn. »Beinahe hätte ich es vergessen. Du kannst gleich die Bücher zurückbringen, die ich mir beim letzten Mal ausgeliehen habe.« Und schon eilte sie aus der Küche.
    Schmunzelnd schlenderte er an den Herd und goss sich eine Tasse Tee ein. Miris Lesehunger nahm erstaunliche Formen an. Sie verschlang alles, was ihr an Lektüre unter die Augen kam: Wissenschaftliche Abhandlungen, Bücher über Gärtnerei, Kriminalromane, Gedichte.
    Jedes einzelne Buch las sie mit ernsthafter Konzentration; die Götter allein mochten wissen, wie sie die Fülle des Stoffs überhaupt verarbeiten konnte. Er selbst widmete sich höchstens zwei verschiedenen Themen gleichzeitig, bis er glaubte, sich eine gewisse Grundlage geschaffen zu haben und die Prinzipien einer bestimmten Sache zu verstehen. Normalerweise beschränkte er sich auf Sachbücher. Als Junge hatte er sehr gern Romane gelesen, doch dieses Hobby war zuerst durch die Schule und später durch seinen Beruf stark eingeschränkt worden.
    Er drehte sich um, als Miri in die Küche zurückkam, in den Armen einen großen Stapel Bücher, darunter auch die sechs Werke, die er sich ausgeliehen hatte. »Deine Bücher hättest du vergessen, wenn ich nicht aufgepasst hätte!«
    Er seufzte übertrieben. »Verzeih mir, Cha’trez. Aber du vergisst ständig, wie uralt ich bin. Mein Gedächtnis lässt halt nach!«
    Lachend legte sie die Bücher auf dem Tisch ab, dann wandte sie sich ihm zu und blickte ihn mit ernster Miene an. »Was du unbedingt brauchst, sind Handschuhe, Boss. Sag das Zhena Trelu. Wenn du schweres Zeug schleppen sollst, müssen deine Hände warm sein.«
    »Und was ist mir dir?«, fragte er. »Ich kann mich nicht entsinnen, dass du Handschuhe besitzt.«
    »Ich brauche keine, denn ich bleibe ja hier«, versetzte sie. In diesem Moment rief Zhena Trelu aus der Diele, Cory solle sich beeilen.
    Seufzend trank er den letzten Schluck Tee und stellte die Tasse in die Spüle. Er nahm seine Jacke vom Kleiderhaken und zog sie an, während er zu Miri zurückging. Sorgfältig legte er ihre Hand gegen die seine, um die Größe festzustellen, ehe er einen Kuss auf die Handfläche drückte.
    »Mal sehen, was ich erreichen kann«, versprach er. »Lass es dir gut gehen, Cha’trez, und gib Acht, dass kein Fremder Borril etwas antut.«
    Sie lachte und umarmte ihn, als an der rückwärtigen Treppe die asthmatische Hupe des Trucks ein ungeduldiges Tröten von sich gab. Val Con sammelte die Bücher ein und stürmte zur Hintertür hinaus, die er einfach ins Schloss fallen ließ.
    Miri stellte sich ans Fenster und sah zu, wie der Truck vorsichtig die Zufahrt entlangrollte und dann langsam auf die Straße abbog. Borril, der auf seiner Decke vor dem Ofen lag, stöhnte – das einzige Geräusch im Haus.
    »An die Arbeit, Robertson«, sagte Miri in die Stille hinein. Dann lächelte sie. Zhena Trelu war fort; jetzt konnte sie das Radio im Wohnzimmer auf volle Lautstärke stellen.
    Beflügelt von dieser Aussicht, ging sie durch die Diele, ohne dass ihre Schritte zu hören gewesen wären. Auf dem Sofa kniend drehte sie an dem Einschaltknopf, bis es klickte; dann wartete sie darauf, dass der Apparat sich aufwärmte.
    Die Stimme des Nachrichtensprechers ertönte, und Miri strengte sich an, um den Sinn der heruntergehaspelten Worte zu verstehen. Der Mann plapperte etwas von … Bassilanern? Und Armeen? Das professionelle Geleier des Sprechers, untermalt vom statischen Knistern, ging ihr auf die Nerven. Kurz entschlossen drehte sie an der nummerierten Skalenscheibe: Sprechende Stimmen. Singende Stimmen. Stimmen, Stimmen, Stimmen. Endlich Musik. Sie hörte auf an der Scheibe zu drehen und lauschte. Tatsächlich, ein Sender strahlte Musik aus, die zudem ähnlich klang wie die, die Hakan spielte. Zufrieden erhöhte sie die Lautstärke.
    Danach begab sie sich in die Küche zurück, krempelte die Ärmel hoch und schickte sich an, das Geschirr abzuwaschen.
     
    Zhena Trelu steuerte den Truck zuverlässig, aber mit äußerster Vorsicht. Vor ein paar Tagen hatte es zum letzten Mal geschneit, und die Straße war frei. Aber an manchen Stellen war die Fahrbahn vereist, und über jede dieser rutschigen Flächen lenkte Zhena Trelu den Truck, als könne ein einziger falscher Atemzug ein Unglück heraufbeschwören.
    Val Con sah die alte Frau von der Seite her an, fand, ein Gespräch würde sie nur noch

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