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Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Titel: Liaden 3: Gestrandet auf Vandar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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in Gedanken bereits eine Liste erstellte.
    Wie immer waren Meri und Corvill bereits vor ihr aufgestanden und hielten sich in der Küche auf. Cory hockte mit vornübergebeugten Schultern auf einem Stuhl, während seine Frau sich mit Kamm und Schere an seinen Haaren zu schaffen machte.
    »Setz dich gerade hin!«, schimpfte sie mit ihm auf Benish, als Zhena Trelu an den Herd trat, um sich eine Tasse Tee einzuschenken. »Sonst schneide ich dir aus Versehen noch den Kopf ab!«
    »Ich finde an meinen Haaren nichts auszusetzen«, protestierte Cory matt.
    Meri schnaubte unfein durch die Nase. »Du siehst verwahrlost aus. Die Haare fallen dir schon so tief über die Augen, dass du beim Klavierspielen kaum noch die Tasten sehen kannst!« Sie bückte sich, bis ihre Nase fast die seine berührte. »Weißt du was? Du siehst aus wie Borril!«
    »Nein!«, rief Cory in gespieltem Entsetzen.
    Das Mädchen trat einen Schritt zurück und musterte ihn kritisch. »Du hast recht«, räumte sie schließlich ein. »Borril ist viel hübscher.« Dann ging sie wieder zu ihm, legte ihre schmale Hand unter sein Kinn und hob sein Gesicht an. »Ich schwöre dir, es tut gar nicht weh. Und ich werde mich beeilen.«
    Seufzend reckte er den Kopf in die Höhe, doch er kniff die Augen übertrieben fest zusammen. Grinsend fuhrwerkte Meri mit Kamm und Schere herum und kürzte die Haarsträhne, die ihm in die Stirn fiel, bis sie nur noch zu den Augenbrauen reichte. Mit ein paar geschickten Schnitten trimmte sie die fransigen Seiten des Schopfes, doch sehr zu Zhena Trelus Missfallen ließ sie die Haare so lang, dass sie noch seine Ohren bedeckten. Sie fand, die Haare hätten ruhig zwei bis drei Zoll kürzer sein können; außerdem hätte Cory ein Schnurrbart gut gestanden.
    Meri rückte ein Stück von ihm ab, nickte, streckte eine Hand aus und zerstrubbelte den dichten, glänzenden Schopf. »Ich denke, du wirst den Eingriff überleben.«
    Er öffnete die Augen und fuhr prüfend mit den Fingern durch seine neue Frisur. Meri beugte sich über den Tisch und schob Cory den Toaster zu.
    »Schau dich an!«, befahl sie. »Jetzt bietest du wieder einen gepflegten Anblick.« Cory betrachtete sein Spiegelbild in der silbern glänzenden Seitenfläche des Toasters, dann blickte er hoch und grinste. »Ich danke dir, Cha’trez. Sehe ich jetzt besser aus als Borril?«
    »Viel besser. Du bist richtig hübsch«, versicherte sie ihm lächelnd, während sie Kamm und Schere wieder in einem Schrank verwahrte. In diesem Moment sah sie die alte Frau am Herd stehen. »Guten Morgen, Zhena Trelu«, grüßte sie freundlich.
    »Guten Morgen, Meri.« Sie nippte an ihrem Tee und betrachtete durch das Küchenfenster den prachtvollen, sonnigen Tag. »Kinder«, schlug sie vor, »dieses schöne Wetter muss man ausnutzen. Ich fahre in die Stadt, um ein paar Vorräte einzukaufen, vielleicht gehe ich auch in die Bibliothek … Wenn der Winter erst richtig Ernst macht, ist es gut, etwas Lesestoff im Haus zu haben.« Sie drehte sich wieder zu den beiden jungen Leuten um. »Cory, ich brauche dich, um das schwere Zeug zu tragen.«
    »Natürlich, Zhena Trelu«, erwiderte er und stellte den Toaster umsichtig an seinen üblichen Platz zurück.
    Nachdenklich schlürfte sie ihren Tee; sie wusste, dass ihre nächsten Worte Meri enttäuschen würden. Das Mädchen liebte Bücher über alles. Aber der Truck war nicht besonders groß, und die Einkaufsliste in ihrem Kopf hatte beachtliche Dimensionen angenommen. Es sah ganz danach aus, als ob sie den ganzen Tag lang mit Besorgungen beschäftigt sein würde.
    »Meri, meine Liebe, dieses Mal musst du leider zu Hause bleiben. In dem Truck ist nicht genug Platz, um dich auch noch mitzunehmen.« Ohne das Mädchen anzusehen, fuhr Zhena Trelu hastig fort: »Du sagst Cory einfach, was er dir aus der Bücherei mitbringen soll, nicht wahr? Und was ihr sonst vielleicht noch braucht.« Sie trank den Tee aus und stellte die leere Tasse zum Abwaschen ins Spülbecken. »Von mir aus kann es in ein paar Minuten losgehen, Cory.« Sie ging durch die Diele, um Papier und Bleistift zu holen.
    Miri sah ihren Ehemann an. »Sie mag dich wirklich lieber als mich.«
    »Da bin ich mir nicht so sicher.« Er stand vom Stuhl auf und streckte sich. »Sie braucht nur jemanden, der ihr beim Tragen hilft. Und ich habe nun mal mehr Muskeln als du. Dich betrachtet sie als eine Intellektuelle.« Er verbeugte sich vor ihr. »Was möchtest du aus der Bücherei haben, mein gelehrtes

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