LIADEN: Showdown für Clan Korval (German Edition)
Danke, Mr. McFarland.«
»Gute Nacht, Boss.«
Allein im Speisezimmer seufzte Pat Rin, schloss seine Augen und saß für ein Dutzend Herzschläge einfach nur so da. Götter, er war müde. Er war schon so müde – und dabei gab es noch so viel, das getan werden musste.
»Der kürzeste Weg, zu einem Ende zu kommen, ist zu beginnen«, murmelte er, was Onkel Daav immer gesagt hatte.
Die Liadenwörter fühlten sich seltsam in seinem Mund an, selbst nach so wenigen Tagen, in denen er nur Terranisch gesprochen hatte. Würde er überhaupt noch in der Lage sein, Liaden zu sprechen, wenn er dereinst auf seine Heimatwelt zurückkehren würde, um Korvals Feind zu zerschlagen?
Nun gut.
Eins nach dem anderen – und das war nun der Rat von Anne Davis. »Er Thoms Terranerin«, wenn es nach seiner Mutter ging, aber niemals in Hörweite von Onkel Daav oder Cousin Er Thom.
Pat Rin erhob sich vom Tisch, sammelte Gwince an ihrem Wachposten vor der Tür auf und ging hinunter in die Küche.
Der Koch polierte einen Suppentopf, er setzte Lappen wie auch Topf ab, als Pat Rin hereinkam, und nickte höflich.
»Guten Abend, Boss. Was darf ich Ihnen bringen?«
»Jetzt nichts, danke. Ich wollte Ihnen nur sagen, dass ich mit der Qualität Ihrer Kochkunst seit dem gestrigen Abendessen sehr zufrieden bin.«
Der Mann grinste und bewegte einen Fuß. »Das … danke, Boss. Ich versuche, den Standard oben zu halten.«
»Ich bin erfreut das zu hören«, versicherte Pat Rin ihm und wandte sich ab, um wieder zu gehen, da er seine Mission erfüllt hatte.
Als er schon zwei Schritte in Richtung der Tür gegangen war, erinnerte er sich an etwas anderes und kam noch einmal zurück.
»Die braun-schwarze Katze«, sagte er in das plötzlich ängstliche Gesicht des Kochs.
Die Angst wurde tiefer. »Ja, Sir. Sie stört sie doch nicht, oder?«
»Nicht im Geringsten. Ich möchte nur ihren Namen kennen.«
»Name?«, wiederholte der Koch, die Hände in die Schürze verschränkt. »Nun … Katze, glaube ich. Ich meine – wer gibt Katzen Namen?«
Pat Rin hielt inne, dann neigte er den Kopf. »Eine ganz persönliche Eigenart. Guten Abend.«
»Bis dann«, sagte der Koch.
Der Büro stand als Nächstes auf seiner Liste. Er ließ Gwince als Türwache zurück und ging zum Schrank, um sein Logbuch hervorzuholen.
Er hatte vielleicht drei Seiten geschrieben, als Gwince ihren Kopf zur Tür hereinsteckte. »Jonni ist hier, Boss.«
Er schaute auf. »Das ist gut. Bitte schicke ihn herein.«
Sie verschwand und einen Augenblick später trat Jonni zögerlich ein, sein spitzes Gesicht zeigte Vorsicht.
»Ich werde dich nicht fressen, okay?«, sagte Pat Rin mild und zeigte auf den gelben Plastikstuhl. »Setz dich für einen Moment hin. Ich habe einen Vorschlag für dich.«
Immer noch vorsichtig setzte sich Jonni.
»Danke. Ms. Audrey hat gesagt, dass sie bereit sei, dir beizubringen, wie man besser liest, rechnet und schreibt. Ich wünsche, dass du dieses Angebot annimmst. Verstehst du mich?«
Der Junge nickte und diesmal nicht ausreichend enthusiastisch – die Mütze verblieb auf seinem Kopf.
»Das ist gut. Nun. Ms. Audrey hat mir gesagt, dass du möglicherweise nicht in ihr Haus gehen möchtest, um den Unterricht zu absolvieren. Sollte dies so sein, dann wird sie eine Lehrerin entsenden und die wird dich hier im Haus unterrichten.« Er schaute den Jungen mit einem strengen Blick an, genauso wie er bei Quin seine väterliche Autorität ausgedrückt hatte. »Der Unterricht ist nicht verhandelbar, aber der Ort ist es. Wie ist deine Wahl?«
Der Junge hob eine Hand, bewegte die Finger – warte!
Das war nur fair, es war eine wichtige Entscheidung zwischen Ehre und Furcht. Pat Rin lehnte sich vorsichtig in seinem eigenen Stuhl zurück, bereit, eine Weile zu warten, sollte dies notwendig sein.
Es war unnötig. Jonni saß einige Momente mit geneigtem Kopf da, musterte möglicherweise das Loch im rechten Knie seiner Hose, dann sah er mit leuchtenden Augen auf. Er machte ein Zeichen, das sowohl angemessen wie auch anzüglich war.
»Du wirst zu Ms. Audrey gehen?«, fragte Pat Rin, um sicher zu sein.
Jonni nickte und brachte diesmal seine Mütze in die Gefahr, herunterzufallen.
Pat Rin lächelte. »Ich bin erfreut. Sei im Flur am Ausgang, wenn ich morgen früh aufbreche, und dann kannst du mich bis zu Ms. Audreys Haus begleiten.«
Der Junge grinste und nickte erneut.
»Gut. Ist sonst noch etwas?«
Der Junge schüttelte den Kopf, ohne das Grinsen
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