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LIADEN: Showdown für Clan Korval (German Edition)

LIADEN: Showdown für Clan Korval (German Edition)

Titel: LIADEN: Showdown für Clan Korval (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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entgegenzunehmen. Neben ihm streckte sich die Katze und setzte sich auf, den Schwanz um die Pfoten gewunden.
    Natesa seufzte leicht. »Ms. Audrey bat mich mitzuteilen, dass ihr Haus Ihnen offen steht.«
    Die goldene Maske zeigte keinerlei Gefühlsregung. »Ich bin Ms. Audrey dankbar, aber mir ist nicht nach Abwechslung.«
    Der Wind blies bitter genug, um sie zu beuteln, obgleich sie darauf geachtet hatte, eine Jacke anzuziehen. Derart nahe, konnte sie erkennen, dass er zitterte, obgleich sie bezweifelte, dass er dies selbst bemerkte.
    »Pat Rin.« Sicher durfte sie es wagen, seinen Namen zu verwenden, wenn er damit angefangen hatte. »Pat Rin, Ihnen ist kalt. Die Nacht ist nicht mild. Bitte nehmen Sie die Decke, wenn ich Sie schon nicht dazu überreden kann, wieder hineinzukommen.« Sie biss auf ihre Lippe. »Sie dienen nichts und niemandem, wenn Sie erkranken.«
    »Nur zu wahr«, sagte er höflich, machte aber immer noch keine Anstalten, die Decke zu nehmen.
    Sie wunderte sich selbst über ihre ungewöhnliche Zurückhaltung, machte einen Schritt nach vorne und legte die Decke um seine Schultern. Die Katze Silk, die aufgereckt an seiner Seite saß, blinzelte zustimmend mit ihren goldenen Augen.
    Etwas bewegte sich in seinem Gesicht. Er seufzte und hob die Hand, an der Korvals Ring glitzerte, um den Stoff der Decke zu berühren und sie enger an sich zu ziehen.
    »Danke«, sagte er erneut. Es schien, dass die Worte diesmal etwas mehr als nur ein Ritual waren. »Ich bin für Ihre Fürsorge dankbar.«
    »Jederzeit wieder.« Sie zögerte, unsicher, was sie nun anzubieten hatte, gleichzeitig unwillig, ihn hier alleine mit der Katze und seinen Toten in der eiskalten Nacht zurückzulassen.
    »Sie werden sicher wissen wollen«, sagte er überraschend, »dass ich mich dazu entschieden habe, die Rollen auszufüllen, von denen Sie sagten, dass ein einzelnes Individuum sie nicht in sich vereinen könne.«
    Sie runzelte die Stirn. »Wie bitte?«
    »Ich werde die Gebiete vereinen«, sagte er und hörte sich dabei gar nicht verrückt an. »Wir werden Gesetze und Verträge haben. Wir werden freien und einfachen Verkehr auf den Straßen haben, selbst bis zum Raumhafen. Wir werden uns wieder an das Gesundheitsnetz anschließen. Es wird Schulen geben, Bibliotheken und Krankenhäuser. Kinder und Erwachsene werden all dies ohne Angst um ihr Leben nutzen können. Ich werde dies verwirklichen.«
    »Pat Rin …«
    »Wir werden beginnen damit, indem wir das Gebiet von Boss Deacon annektieren.«
    Natesa schüttelte den Kopf, zerrissen zwischen Ungeduld und Mitleid. »Pat Rin, Boss Deacon wird gut beschützt. Außerdem liegt sein Gebiet in der entgegengesetzten Richtung unseres Ziels.«
    »Sie haben nicht zugehört«, sagte er wie zu einem unaufmerksamen Kind. »Ich werde die Gebiete vereinen. Daher werden wir als Erstes jenen nehmen, der es gewagt hat, einen der Meinen zu töten. Es soll eine Lektion werden und uns die Aufmerksamkeit aller anderen sichern, mit denen wir zu tun haben werden.«
    »Und wenn wir das getan haben«, erwiderte sie mit Schärfe, »werden sich noch mehr Attentäter in Ihre Nähe begeben, bis einer von ihnen Erfolg hat.«
    »Inas, wir können es schaffen – aber nicht ohne Blutvergießen, nein. Und wir werden wahrscheinlich einige weitere Attentäter unterhalten, ehe wir damit fertig sind. Aber es ist möglich. Ich sehe es. Ich weiß, wie wir vorgehen werden.«
    Mitleid siegte über Ungeduld. Sein Verstand war unter der Last der Trauer zusammengebrochen. Wäre sie jemand anderes gewesen als die Sektorrichterin, hätte sie sich möglicherweise vor seine Knie geworfen und die rücksichtslosen Götter angefleht, so, wie man es um einen Toten auf ihrer fernen, unbekannten Geburtswelt tat.
    Stattdessen streckte sie eine Hand aus und berührte seine Schulter sanft und kameradschaftlich.
    »Es ist gut, dass Sie einen Plan haben. Mr. McFarland wartet unten an der Treppe. Wir sollten zu ihm gehen und alles Weitere bei Käse und Tee besprechen.«
    Sie hatte nicht erwartet, ihn so schnell überreden zu können, aber er erhob sich sogleich, ließ die Decke von seiner Schulter gleiten und legte sie achtsam über seinen Arm.
    »Lassen Sie uns das tun«, sagte er, immer noch in der leisen, alles andere als verrückten Stimme. »Silk – wir steigen hinab.« Er neigte den Kopf, die Höflichkeit in Person. »Inas, nach Ihnen.«
        
     
    Tag 50,
Standardjahr 1393,
Lytaxin,
Erobs Clanhaus und

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