LIADEN: Showdown für Clan Korval (German Edition)
geringeren Fähigkeiten benutzen müssen, und das gegenwärtige Subjekt ist wie das erste sehr stark. Er ist allerdings jung; und wir halten sein Cha’leket als Geisel, um seine Kooperation zu erzwingen. Zudem habe ich ihm die Flecken gezeigt, die Sie gefunden haben, Sir, und ausführlich erklärt, wie sie dorthin gekommen sind.« Der Techniker machte eine Pause. »Es bestand natürlich eine gewisse Gefahr, dass er einen Selbstmordversuch unternehmen würde mittels seiner ihm bewiesenermaßen zur Verfügung stehenden Mittel, aber er ist, wie ich gesagt habe, jung, liebt sein Cha’leket und neigt dazu, an die Möglichkeit einer Rettung zu glauben.«
Gebeugt ging der Commander aus der Box hinaus und schaltete seine Lampe aus. Er streckte seine verkrampften Schultern und sah wieder den Techniker an.
»Sie pflanzten ihm den Glauben ein, dass er Rettung erwarten könne?«
Der Techniker neigte seinen Kopf. »Es schien die beste Strategie zu sein, wo es doch nötig ist, unsere Entwicklung vor den Dramliz zu verbergen.«
Der Commander nahm sich einen Moment Zeit, das zu überdenken. Gewöhnlich tolerierte er keine solchen Innovationen von einfachen Technikern. In diesem Fall, wie auch immer, wo es nötig war, sparsam mit den Ressourcen umzugehen … Er neigte seinen Kopf.
»Sie haben das gut gemacht«, sagte er. Der Techniker verbeugte sich tief. »Ich wünsche mit dem Subjekt zu sprechen in«, er schaute auf seine Uhr, »vier Stunden, Standard. Ich schlage vor, es verbringt die Zeit bis zu unserem Treffen hier drinnen.« Er deutete nachlässig mit dem Finger auf die Box.
Der Techniker verbeugte sich erneut.
»Commander, das wird erledigt.«
Lytaxin,
Söldnerlager
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Clonak war im Lager und spielte Poker mit einem halben Dutzend der verrufensten Falschspieler, die Daav in mindestens zwanzig Jahren kennengelernt hatte. Daav hoffte, wenngleich ohne großen Optimismus, dass Clonak ihnen zumindest die Würde lassen würde, wenn schon nicht den Sold.
Shadia als die vernünftige Frau, die sie war, hatte sich sofort nach dem Ende von Commander Carmodys Dinnerparty zurückgezogen.
Nelirikk – oder Beautiful, wie Commander Carmody ihn nannte – hatte beschlossen, bei dem furchterregenden Duo zu bleiben, das er ohne jede für Daav erkennbare Ironie als »die Rekruten« bezeichnete. Der Gewehrschütze – Diglon mit Namen – schien eher phlegmatischer Natur zu sein und würde sehr wahrscheinlich Shadias vernünftigem Beispiel folgen. Die reizende Hazenthull jedoch gehörte zu einem ganz anderen Schlag. Sie war ausgesprochen verärgert gewesen, dass man ihr nicht gestattet hatte, bei dem Autodoc zu wachen, in dem ihr Vorgesetzter lag und der, so die Götter es wollten, diesen heilte. Nur widerwillig hatte sie Nelirikk und Diglon zu den Unterkünften begleitet.
So blieb Daav, hellwach und durchaus zufrieden damit, allein zu sein, im Schneidersitz auf der Bank vor dem Autodoc mit dem verwundeten Erkunder zurück und hielt die Augen in der Dunkelheit geschlossen.
Es war zu Zeiten wie diesen, da er fühlen konnte, wie sie neben ihm saß und ihr Knie gesellig das seine berührte; ruhig, seine Unlust zu sprechen achtend. Aelliana, seine Lebenspartnerin. Seit fünfzig Standardjahren tot.
Daav seufzte in der Dunkelheit und fühlte, wie Aelliana ihre Hand tröstend auf seinen Oberschenkel legte.
Ihm kam in den Sinn, dass er genauso ein Geist war wie sie. Sein Bruder war tot, wie auch dessen Lebenspartnerin. Wer im Clan Korval würde sich an Daav yos’Phelium erinnern, der so lange fort gewesen war von Verwandtschaft und Heimat? Sicher nicht jener so herausragende Sohn, den der Erkunder und der Commander der Söldner gleichermaßen nur »den Scout« nannten – als ob es nur den einen in der ganzen Galaxis gäbe. Der kleine Junge, den er weinend in die Pflege seines Cha’leket gegeben hatte, wurde aus irgendeinem Grund von dem Yxtrang-Soldaten, den er im Duell geschlagen hatte, wie ein kleiner Gott verehrt und war Lebenspartner einer von Jason Carmody nicht weniger geliebten rothaarigen Höllenstürmerin.
»Was können wir diesen wilden Kindern bringen, unserem Nachwuchs?«, murmelte er in die Dunkelheit.
»Na ja, eine funktionsfähige Waffe«, erklang Aellianas Stimme warm in seinen Ohren. »Und ein paar Erkunder. Ein Geschenk, das sie zu schätzen wissen werden.«
Daav lächelte und widerstand der Versuchung, die Hand zu tätscheln, die ihn doch eigentlich gar nicht
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